Bücher herrlich analog – E-Books herrlich praktisch

Zu Weihnachten habe ich mir selbst den Kindle Paperwhite geschenkt. Und seitdem sind meine Galaxien vereint. Das Ding ist so praktisch. Ich war über die Feiertage viel unterwegs und habe trotzdem mehrere Bücher gelesen, aber statt der gedruckten Bände nur den Kindle dabei gehabt. Es war toll.

Jetzt bin ich seit ein paar Tagen zuhause und genau so lang liegt der Kindle schon in der Ecke. Gelesen wird ein echtes Buch. Und es macht genauso viel Spaß. Es zählt der Inhalt.

Inhalt gibt es für E-Books reichlich. Denn anders als bei einem gedruckten Buch, für das ich ja eine riesige Maschinerie aus Verlag/Druckerei/Handel brauche, um meinen Inhalt an den Mann/die Frau zu bringen, kann E-Books jeder selber machen. Das merkt man einigen E-Books auch an. Jeder verhinderte Starautor versucht sich nun und bietet seinen Hundertmal abgelehnten Roman selbst an. Das Ergebnis: ich habe noch nie so viele Rechtschreibfehler in Büchern gesehen. Highlight war die „Kravatte“. Ich halte mich für ziemlich rechtschreibsicher. Doch im Eifer des Gefechts kommen in einem Buchmanuskript schon mal ein paar Fehler vor, die ein guter Lektor eliminiert. Insofern hat ein Lektorat in einem Verlag schon seinen Sinn.

„Liebe E-Book-Autoren, die roten Striche in Word haben ab und zu doch was zu bedeuten.“

Doch wie so oft zählt ja Quantität mehr als Qualität. Bei den Büchern aus Papier habe ich früher immer gerne nach Remittenden gestöbert. Das geht ja nun nicht mehr, dafür ist das Angebot günstiger oder gar kostenloser E-Books riesig. Und E-Books kann man auch ausleihen. Als Amazon Prime-Kunde kriege ich eins pro Monat umsonst, leider ist die Titelauswahl da nicht so aktuell. Aber es gibt zum Beispiel Skoobe. Hier gibt es auch viele aktuelle Titel zum Leihen, die App funktioniert auf iOS- und Android-Geräten. Ab 9,99 Euro im Monat kann man beliebig viele Bücher leihen. Kostenlos (mit Ausnahme der jeweiligen Jahresgebühren) bieten viele Stadtbüchereien mittlerweile die Onleihe an. Bei der Onleihe können Bücher ebenfalls auf Smartphone und Tablet (iOS und Android) geliehen werden, ohne dass man das Haus verlassen muss. Lediglich der einmalige Gang zur Bücherei zur Registrierung ist notwendig.

Nachteil der Leihfunktionen: Auf dem Kindle lassen sich die geliehenen Bücher nicht lesen (ausgenommen natürlich die von Amazon geliehenen).

Und eigentlich der größte Nachteil generell bei E-Books: Man erwirbt ja nicht das Buch, sondern nur die Möglichkeit es zu lesen. Kein Ausleihen an Freunde (wobei das mit Kindle-Büchern in den USA geht), kein Zurücksenden zum Trade-In, kein Flohmarktverkauf. Dafür verstaubt auch kein Buchregal.

Aus vielen Gründen wird der Kindle bei mir das reguläre Buch zumindest zuhause nicht ersetzen. Aber unterwegs ist er die bessere Alternative. E-Book-Leser lesen statistisch mehr Bücher, das kann ich voll und ganz bestätigen.

Wenn Fernsehen allein nicht reicht

Kurz vorweg: Ich habe vor einigen Jahren ein berufsbegleitendes Studium im Fach Medienwirtschaft an der RFH Köln begonnen. Jetzt bin ich damit fast durch und seit heute ist zumindest die Abschlussarbeit benotet und freigegeben. Ich habe mich mit dem Phänomen „Social TV“ beschäftigt und dazu eine empirische Studie gemacht, deren Ergebnisse ich hier vorstelle.

Immer mehr Menschen nutzen das Internet parallel zum Fernsehen, um sich mit anderen über das Fernsehprogramm auszutauschen.  Dies findet in der Regel in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter statt. Dafür hat sich der Begriff „Social TV“ etabliert. Mein Ansatz war, dass diese Parallelnutzung vom Endgerät abhängig ist: Mit einem schweren Laptop auf dem Schoß macht man weniger als mit einem leichten Smartphone oder Tablet-PC. Daher habe ich untersucht, inwieweit die Parallelnutzung von der Nutzungssituation abhängig ist. Untersuchungsgegenstand ist der Tatort.

Der Tatort gehört zu den beliebtesten Formaten im deutschen Fernsehen. In der Rangreihe der meistgesehenen Fernseh- und Spielfilme 2011 sind die ersten zehn Plätze durchgängig mit Tatort-Folgen besetzt. Diese Beliebtheit spiegelt sich in den Nutzern der Facebook-Seiten annähernd wieder. Hier gehört die offizielle Tatort-Seite zu den Top 10 der Seiten von deutschen Fernsehsendungen. Während der Ausstrahlung des Tatorts wird die Facebook-Seite intensiv genutzt. Nutzer hinterlassen mehrere Hundert Kommentare mit direktem Bezug zur aktuellen Sendung. Im Vor- und Nachgang einer einzelnen Sendung können bis zu 1.500 Kommentare erreicht werden.

Zunächst habe ich in qualitativen Interviews (noch einmal Danke an alle Interviewpartner) mögliche Nutzungssituationen und Motivationen in Erfahrung gebracht. Daraus habe ich folgende Hypothesen generiert:
  1. Social TV wird genutzt, um ein Kommunikationsbedürfnis zu befriedigen, wenn der Tatort alleine konsumiert wird.
  2. Social TV wird genutzt, weil das Angebot vorhanden ist und sich leicht nutzen lässt.
  3. Social TV wird hauptsächlich mit dem Smartphone genutzt.
  4. Der TV-Konsum findet weiterhin mit einem regulären Fernsehgerät statt.
  5. Beim Tatort wird Social TV genutzt, wenn die Handlung nicht spannend genug ist.
  6. Apps wie Couchfunk spielen beim Social TV nur eine untergeordnete Rolle.

 In einer (nicht-repräsentativen) Online-Umfrage mit mehreren Hundert Teilnehmern habe ich die Hypothesen dann geprüft. Das Fazit:

Die zunehmende Verbreitung von internetfähigen Geräten wie Smartphones und Tablet-PCs scheint die Parallelnutzung stark gefördert zu haben. Da der meistgenutzte Second Screen das Smartphone ist, kann man durch die weiterhin steigende Verbreitung von Smartphones auch mit einer Zunahme der Parallelnutzung rechnen.

Auch die Nutzungssituation beeinflusst die Parallelnutzung: Wer alleine ist, greift häufiger zum Second Screen.

Der Second Screen bleibt der zweite Bildschirm. Das TV-Programm wird weiterhin überwiegend auf dem TV-Gerät konsumiert. Lediglich in Fällen, in denen kein TV-Gerät vorhanden ist, kommen andere Übertragungswege (zum Beispiel Livestreams) zum Zug. Insofern sollten Fernsehsender das Angebot an Livestreams ausbauen, um die Zielgruppe zu erreichen, die kein TV-Gerät besitzt.

Spezielle Social-TV-Apps erreichten in der Studie keinen nennenswerten Anteil bei der Parallelnutzung. Insofern muss kein TV-Sender in die Programmierung einer App investieren, sondern es scheint ausreichend, eine offizielle Präsenz des Senders bzw. der Sendung in sozialen Netzwerken anzulegen.

Die komplette Arbeit zum Nachlesen gibt es hier (PDF, 3,5 MByte).

Ein paar Tipps für den Winter

Smartphones und Tablets sind auch im Winter bei vielen Aktivitäten dabei. Nur leider vertragen sie nicht immer alle Umweltbedingungen, denen sie ausgesetzt werden. Hier ein paar (nicht immer ernst gemeinte) Tipps für das Handling sensibler Gadgets im Winter.

  • Die meisten Hersteller geben irgendwo auf der Homepage oder in der Bedienungsanleitung (sofern vorhanden) an, bei welchen Umgebungstemperaturen das Gerät benutzt werden kann. Offiziell ist das iPhone 5 zum Beispiel nur für Temperaturen über 0° Celsius geeignet (laut Apple). Das Smartphone daher im Winter möglichst nah am Körper tragen, damit es nicht zu sehr abkühlt. Bei Minusgeraden kann es zu verringerter Akkuleistung kommen, oder das iPhone erkennt Ihre SIM-Karte nicht mehr. Übrigens waren frühere iPhone-Generationen auch bei Minusgraden zugelassen.
  • Nächstes Problem: Wegen des kapazitiven Bildschirms wird die Bedienung mit Handschuhen nichts. Denn der Bildschirm braucht Hautkontakt, wahlweise einen speziellen Smartphone-Stift mit einer leitenden Spitze (bloß keinen herkömmlichen Kuli, Kratzer!!!). Doch dafür haben die Hersteller von Zubehör eine Lösung: Es gibt Handschuhe, bei denen in die Fingerkuppen Metall eingewoben ist, zum Beispiel von Sandberg.
  • Wenn man nun angerufen wird und es nicht mehr schafft, die Handschuhe auszuziehen, kann man den Anruf doch einfach mit der Nasenspitze annehmen. Die Blicke auf dem Weihnachtsmarkt gibt es gratis dazu.
  • Nicht zulange im Schnee telefonieren: Schnee ist ja nur gefrorenes Wasser und wenn das ins Gerät läuft, droht der Kurzschluss. Das kann auch passieren, wenn es durch einen schnellen Temperaturwechsel zur Kondensation von Wasser kommt. Brillenträger kennen das Problem. Ist das Handy erst mal nass geworden, hilft nur der ultimative Trockenlegungsvorgang mit Reis:
    Erste Maßnahme immer: Das Gerät sofort ausschalten, um den Kurzschluss zu vermeiden und dann das Gerät für mindestens 24, besser 48 Stunden, ausgeschaltet lassen. Während dieser Zeit sollte das Gerät an einem einigermaßen warmen Ort liegen, aber nicht auf eine Heizung! Und nicht drehen und schütteln, dadurch verteilt sich das Wasser nur innerhalb des Gehäuses.
    Um die Feuchtigkeit aus dem Gerät heraus zu bekommen, kann es helfen, das Gerät in einen Beutel (zum Beispiel einen Gefrierbeutel, aber keinen Kochbeutel) mit trockenem Reis zu legen und den Beutel zu verschließen.
    Wenn es anschließend wieder funktioniert, Glück gehabt. Wenn nicht, muss der Reparaturservice ran.
  • Das Gadget mal zuhause lassen und den Schnee genießen ist die sicherste Variante!

Müssen Smartphones immer leichter werden?

iPhone 5 im Etui

Zwischen der letzten und der neuen iPhone-Generation liegen ca. 40 Gramm, soviel wie zwei Scheiben Aufschnitt oder 6 Seiten A4-Papier plus Umschlag. Das neue iPhone ist leichter, wohlgemerkt. Und da fängt das Problem an, zumindest für mich.

Ich bin kein Dauertelefonierer und wenn dann mit Headset (wegen der bösen, bösen Strahlen). Also macht es für mich keinen Unterschied, ob ich mir 150 oder 110 Gramm für ein paar Minuten ans Ohr halte. Mein persönlicher Gewichtssensor liegt in einer anderen Körperregion, genauer gesagt zwischen Hüfte und Knie: in meiner Hosentasche.

Da ist seit fast 15 Jahren immer ein Telefon drin. Bei meinen ersten Handys hat das dafür gesorgt, dass sich irgendwann im Jeans-Stoff die Konturen des Geräts fest eingefräst hatten. Heute wäre ich froh, wenn es noch so wäre. Ich bin ein bisschen im Kontrollwahn. Bevor ich das Haus verlasse: Portmonee in der Jackentasche. Check. Schlüsselbund rechte Hosentasche. Check. Handy linke Hosentasche. Check. Portmonee ist dank der vielen Plastikkarten so dick, das spürt man immer. Schlüssel bohren sich dank ihrer Zacken immer ins Fleisch, das spürt man auch immer. Nur eben das Handy nicht. Kontrollgriff in die Hosentasche: es ist da und es kann losgehen.

Wie gesagt, der Kontrollwahn. Es bleibt ja nicht dabei, zu kontrollieren, bevor man das Haus verlässt. Unterwegs geht der Wahn(-sinn) weiter. Vor allem jetzt, wo bald wieder die Weihnachtsmärkte mit dichtem Gedränge warten. Man will sein teures Smartphone schließlich nicht verlieren oder geklaut bekommen

iPhone 5 im Etui

Doch auch diesen Kontrollgriff würde ich mir gerne ersparen, dazu müsste das Handy einfach wieder schwerer oder dicker sein. Meine Lösung für dieses Dilemma (weil ich wahrscheinlich der Einzige bin, der sich das wünscht): Schutzhüllen. Je dicker, desto besser. Mein derzeitiger Favorit. Ein Etui aus Leder, in das das Handy eingeklemmt wird und auch noch Platz für ein paar Plastikkarten und/oder Geldscheine hat. Gibt’s für 10 Euro beim China-Importeuer meines Vertrauens.

So ist mein Problem vorläufig gelöst. Aber bitte bitte bitte: macht das nächste iPhone nicht noch leichter.

 

Diese Bahn-App fehlt

Ich erwähnte bereits, dass ich gern Bahn fahre und dass die Bahn tolle Apps hat, die sogar besser über die Pünktlichkeit Bescheid wissen als die Anzeige auf dem Bahnsteig. Eine Sache fehlt aber noch: der Wagenstandsanzeiger. Man kann in keiner App sehen, in welchem Abschnitt Wagen 37 hält. Oder ob der Zug heute in umgekehrter Wagenreihung verkehrt. Das wäre doch eine tolle Zusatzinfo. Denn ich finde, die Wagenstandsanzeiger sind auf manchen Bahnhöfen rar gesät oder weit von den Treppen weg. Auch auf bahn.de sind sie nicht zu finden, dafür auf der privaten Seite www.fernbahn.de. Anhand der Zugnummer kann hier die normale Wagenreihung abgerufen werden. Dann weiß man zwar noch nicht, wo genau der jeweilige Wagen steht, hat aber schon einen guten Anhaltspunkt. Warum muss so was in privater Initiative entstehen? Die Daten stammen ja sicherlich von der Bahn. Das in eine App rein, die Zugnummer und Bahnhof abfragt und im Display erscheint ein großes C und man stellt sich in den richtigen Abschnitt.