meistensdigital macht Sommerpause

Auch wenn das Wetter im Augenblick ein paar Kapriolen schlägt, es ist irgendwie Sommer. Und mein Urlaub ist noch nicht in Sicht. Aber ich mache es wie Mon Chéri und ein paar andere Schokoladenmarken und mache eine Sommerpause. Um ein bisschen Kreativität zu tanken, ein bisschen hinter den Kulissen umzubauen, vielleicht das Design zu ändern… Und es gibt noch eine Überraschung.

In diesem Sinne, bis bald.

Gute Vorsätze

Das Jahr ist zu Ende und eigentlich wollte ich ja viel mehr in diesem Blog schreiben. Aber wie das im Alltag so ist. Guter Vorsatz fürs neue Jahr: mehr bloggen. Die Themenliste ist vorhanden und wird eher länger als kürzer. Nächstes Jahr gibt’s mehr. Versprochen! Bis dahin alles Gute zum neuen Jahr.

Off topic: Andere Länder, andere Sitten – Dubai

Zugegeben, eine wahnsinnig kreative Überschrift, die ich jedem meiner Studenten um die Ohren hauen würde. Aber man muss schließlich die Regeln kennen, um Sie brechen zu können.

Ich bin war dieses Jahr im Sommerurlaub in Dubai. Wieder Dubai. Wieso wieder? Weil es das fünfte Mal war und das sechste Mal schon gebucht ist. Und ich ständig gefragt werde, was an Dubai so toll ist. Die beste Grage war neulich, ob ich schon Freunde da hätte LOL. Deshalb hier mal der Ansatz einer Erklärung (ohne Gewichtung der einzelnen Punkte).

Ich finde Dubai toll, weil…

…dass Wetter immer gut ist. Wobei gut relativ ist. Es scheint immer die Sonne und im Winter fällt das Thermometer selten unter 25 Grad. Im Hochsommer waren die 45 Grad schon was anstrengend. Da ging außer im Schatten liegen und relaxen eigentlich nichts

…in Dubai der Kunde noch König ist. Während zuhause gefühlt manchen Verkäufern oder Kellnern jeder Kunde lästig zu sein scheint, reißt man sich in Dubai ein Bein aus, um den Kunden oder Gast zufrieden zu stellen. Es gibt auf die schwierigsten Fragen immer eine Auskunft und wenn dafür zuerst die halbe Firma abtelefoniert werden muss.

Keine Regel ohne Ausnahme: Taxifahrer fallen nicht unter die „Der Kunde ist König“-Regel. Dafür ist Taxifahren spottbillig. Eine 25 Kilometer lange Strecke kostet ca. 6 Euro. Hier in Köln zahle ich für die 3 Kilometer zum Flughafen schon 12 Euro.

…weil das Angebot beim Shoppen so groß ist. Wer das CentrO in Oberhausen (Eigenwerbung: das größte Shoppingzentrum Europas) kennt, wird in Dubai sehen, wie relativ „Größe“ ist. Nämlich ungefähr so, wie wenn man einen Smart (das CentrO) neben einen LKW stellt. Einige der größten Shopping-Malls der Welt stehen in Dubai. Und die beherbergen Labels, die selbst auf den Luxusmeilen wie der Königsallee nicht zu finden sind. Aber nicht nur Haute-Couture, selbst H&M ist in jeder Mall zu finden. Und in der Ibn Batutta Mall findet sich sogar ein Tchibo Outlet, wo es sich besonders leicht einkaufen lässt, weil die Originalverpackungen ja auf Deutsch sind.

Und es ist ständig irgendein Sale. Das Shopping Festival im Winter, Ramadan im Sommer. Klamotten kann man richtig gut einkaufen. Elektronik geht auch. Der Preisvorteil kann sich aber durch Einfuhrzoll wieder relativieren.

…weil in Dubai Englisch gesprochen wird. Die Amtssprache ist zwar Arabisch, aber alle Schilder und Hinweise, öffentliche Broschüren etc. sind auf Englisch. Weil die meisten Einwohner von Dubai keine Araber sind (siehe unten), ist Englisch die inoffizielle Hauptsprache. Und bis auf die Taxifahrer (siehe oben) scheint jeder ein besseres Englisch zu sprechen, als es in deutschen Schulen gelehrt wird.

…weil es ein Schmelztiegel der Kulturen ist (noch so eine Phrase, die verboten gehört). In Dubai leben Menschen aus vielen Nationen friedlich nebeneinander und tolerieren sich. Egal ob schwarz, weiß, braun, gelb – für Rassismus scheint hier kein Platz zu sein.
Das liegt natürlich auch daran, dass die meisten Menschen Ausländer, also Nicht-Emirati, sind, die in den VAE sind, um Geld zu verdienen. Wer mit dem Gesetz in Konflikt kommt, verliert rasch seine Aufenthaltsgenehmigung. Entsprechend gering ist auch die Kriminalitätsrate. Trotz geringer Polizeipräsenz fühlt man sich in Dubai sicher.

…weil Dubai günstig ist. Wie jetzt, günstig? Ja. Bei den Hotels gibt es bedingt durch den Bauboom der letzten Jahre riesige Überkapazitäten, die gefüllt werden müssen. Das gilt insbesondere im Sommer, wenn aufgrund der hohen Temperaturen (siehe oben) eigentlich Nebensaison ist. Wie in vielen Großstädten flüchten dann die, die es sich leisten können, in gemütlichere Gefilde. Selbst Luxushotels werden verschleudert: Eine Woche All-inclusive inkl. Flug und diversen Extras geht da schon mal für 900 Euro weg. Aber hier ist All-inclusive nicht das lieblose Massenbuffet mit Saufgelage, wie man es aus Antalya und Umgebung kennt, sondern eher an Sterneküche orientiert.

Die Nebenkosten sind gering. Die erwähnten Taxifahrten sind oft billiger, als hier eine U-Bahn-Karte. Restaurants und Kaffees sind ebenfalls günstig, vor allem die omnipräsenten Coffeeshops (mein Favorit: Costa Coffee) sind pro Portion im Schnitt zwei Euro billiger als hier. Auch hier keine Regel ohne Ausnahme: Die Bars und Restaurants in einigen Hotels können unser Preisniveau locker toppen. Ein Hotelfrühstück kann da schon mal 30 Euro kosten. Also in jedem Fall Übernachtung mit Frühstück buchen. Halbpension oder AI ist eigentlich nicht nötig, es sei denn man wohnt irgendwo in der Pampa (vorher bei Google Maps die Umgebung checken!).

Und im Ramadan sollte man immer der Hotelverpflegung Vorzug geben. Trotz der mehrheitlich nicht muslimischen Bevölkerung, gibt es Gesetze, die das Leben nicht erleichtern: Im Ramadan ist es in der Öffentlichkeit vor Sonnenuntergang verboten, zu essen, zu trinken oder zu rauchen. Ergo bleiben bis auf wenige Ausnahmen gastronomische Betriebe tagsüber zu. In Hotels mit vielen Ausländern ist dieses Verbot irgendwie außer Kraft gesetzt.

…weil die VAE trotz des Islams andere Religionen respektieren. Auch wenn ich selber nicht religiös bin, finde ich, dass die VAE hier Anerkennung verdienen, denn selbst in säkularen Staaten wie der Türkei oder China ist es für Kirchen nicht einfach. Niemand wird in den VAE zum Islam gezwungen. Natürlich sollte man sich auch hier an ein paar Regeln halten und sich einigermaßen anständig kleiden. Aber leider wählen viele Touristen das gleiche Outfit für einen Moschee- wie für den Strandbesuch.

Die Emirati selber haben interessante Klamotten. Die Männer traditionell in der Dischdascha, die Frauen in der Abaja. Dabei ist bei den Frauen das Gesicht oft komplett unverhüllt, die Abaja wird offen getragen und wirkt mehr wie ein Mantel über den engen Jeans. Genauso kann das Gesicht aber auch (teil-)verschleiert sein. Ab und an sieht man noch den Batula, eine Art Metallmaske vor dem Gesicht.

…weil man in Dubai auf High-Tech steht. Ich vermute mal, in Dubai ist die iPhone-Dichte noch höher als sonst wo auf der Welt, außer vielleicht in Cupertino. Mobile Kommunikation ist spottbillig. Eine Minute telefonieren innerhalb der VAE kostet nicht mehr als 5 Cent, ein Anruf nach Deutschland kostet mit einer lokalen SIM-Karte ca. 0,20 Euro. Leider werden diese nicht an Touristen verkauft und Roaming ist natürlich teuer. Dummerweise funktioniert Skype auch nicht, staatlich gesperrt. Dafür gibt es an jeder Ecke WLAN-Hotspots, oft kostenlos. So ist zumindest E-Mailen kein Problem.

So, das war meine persönliche Like-Liste für Dubai.

Warum dieser Blog

Ja, warum? Viele verschiedene Gründe. Ich wollte schon immer einen eigenen Blog machen. Aber ich konnte mich nicht entscheiden, zu welchem Thema, denn mich interessiert so viel. Auf der anderen Seite will ich auch (muss man als freier Journalist schließlich) ein bisschen Selbstmarketing betreiben und meine Kompetenz unter Beweis stellen. Also kam nur ein Blog zu irgendwas mit Technik in Frage.

Ich finde jeden Tag so viele spannende Beispiele, bei denen alte Geschäftsmodelle durch neue Technik über den Haufen geworfen werden, oder neue Ideen im Netz, die zumindest das Potential dazu haben. Gleichzeitig ärgere ich mich über so viele Unzulänglichkeiten bei der Umsetzung. Ich beschäftige mich den ganzen Tag beruflich mit Technik, in erster Linie Smartphones. Facebook läuft sowieso den ganzen Tag, E-Mails und Co. ebenso. Da ich viel unterwegs bin, nutze ich das Netz auch viel unterwegs in der echten Welt.

Nun, da war die Idee, sich den Schnittstellen zwischen der großen digitalen Welt im Netz und dem echten Leben zum Anfassen zu widmen nicht mehr weit. Et voilà: meistensdigital war geboren (Namensfindung ist übrigens eine Wissenschaft für sich).

Hier dann regelmäßig interessante Entwicklungen und meine Meinung zu den Schnittstellen und mehr. Meinungen und Kommentare immer erwünscht, aber bitte keine Trolle und keine Werbung. Der Blog ist in erster Linie eine private Geschichte, ich will damit kein Geld verdienen, deshalb bleibt er auch werbefrei. Aber vielleicht lohnt sich Flattr oder so irgendwann mal.

Und wenn es mal eine Zeitlang nichts Neues gibt: Ruhig nachfragen, das erhöht den Druck weiter zu machen. 😉