Apple kriegt heute kein Foto von mir

Der Akku des iPhone 5
Der Akku des iPhone 5

Die letzten Monate waren für mich und mein iPhone geprägt von der ständigen Jagd nach einer Steckdose. Auch die passenden Weihnachtsgeschenke konnten daran nichts ändern. Doch irgendwann wurde es mir echt zu bunt. Denn nicht nur, dass man die Akkuanzeige quasi dabei verfolgen kann, wie sie von 100% rapide der null entgegenschnellt. Mittlerweile war bei knapp 30% schon Schluss und das iPhone ging einfach aus. Und dann ließ es sich auch nur wieder an einer Steckdose zum Leben erwecken.

Nachdem mir das mehrfach passiert ist, wagte ich mich zum einen schon gar nicht mehr, unterwegs irgendwas mit dem iPhone zu machen, außer im Flugmodus Musik zu hören. Zum anderen griff ich dann zum letzten Mittel: ich googelte das Problem. Siehe da, so allein, wie ich dachte, war ich mit dem Problem gar nicht. Die einschlägigen Foren sind voll von Menschen mit dem gleichen Problem. Aber bietet Apple eine Lösung dafür oder wenigstens eine Erklärung? Nein.

Apple bietet, sobald die Garantie nach einem Jahr abgelaufen ist, Support nur noch, wenn man für 35 Euro einen „Supportfall“ erwirbt – oder ganz dreist einfach irgendeinen Garantiegrund anklickt, bei dem Apple auf die 35 Euro verzichtet.

An der Hotline wird einem dann beim beschriebenen Problem der Austausch des Akkus im Apple Store für 79 Euro oder per Post für 89 Euro angeboten. Fand ich beides zu teuer und der einzige Apple Store Kölns ist am anderen Ende der Stadt. Durch die paar Bücher zum iPhone, die ich in den letzten Jahren geschrieben hatte, kannte ich ein paar Anbieter, die Reparaturen zu vernünftigen Preisen vornehmen.

Die Wahl fiel dann auf die iStoreKlinik. Online wird der Akkutausch für 49 Euro angeboten. Das hätte aber mit Versand hin und zurück rund drei Tage gedauert, in denen ich kein iPhone gehabt hätte – das geht nicht. Nun ist die iStoreKlinik in Köln und man kann auch persönlich vorbei kommen und nach einer Stunde das Gerät wieder mitnehmen. Aus 49 Euro wurden dann 35 Euro und seitdem ich den neuen Akku habe, bleiben alle Akkupacks, Netzteile und USB-Kabel zuhause. Denn ganz wie früher hält das iPhone den Tag durch, selbst wenn ich es viel nutze. Hätte ich schon viel früher machen lassen sollen – aber hinterher ist man ja immer schlauer.

 

Gastbeitrag: Warum ich erstmal die Finger von vernetzten Waagen lasse

Die App zur Waage funktioniert mal - aber viel öfter funktioniert sie nicht.
Die App zur Waage funktioniert mal – aber viel öfter funktioniert sie nicht.

Personenwaagen, die nicht nur Gewicht, Körperfett und Wassermenge messen, sondern die Ergebnisse auch noch in hübschen Infografiken auf den mobilen Endgeräten präsentieren? Tolle Sache, dachten wir. Leider sind sie in Realität noch wenig überzeugend.

Mein Mann liebt Zahlen, und er liebt Technik. Eine Personenwaage, die sich über das Wlan mit seinem Smartphone verbindet, und in der entsprechenden App seinen Gewichtsverlauf dokumentiert, war für ihn also ein absolutes Muss. Darum haben wir vor etwa eineinhalb Jahren unsere erste vernetzte Personenwaage gekauft. Zugegeben: Sie sah mit ihrer glänzenden schwarzen Oberfläche um ein Vielfaches besser aus als das ältere Modell aus dem Kaufhaus, das in unserem Flur stand. Allerdings kostete sie eben auch ein Mehrfaches einer herkömmlichen Waage. Ziemlich begeisternd war allerdings, dass sie völlig problemlos ins Wlan kam. Für mich kam dann jedoch die erste Enttäuschung: Die Waage harmoniert leider nur mit Lauf-Apps, die ich nicht mag. Also konnte ich nicht den ganzen Umfang nutzen.

Nach etwa einem halben Jahr war dann leider die Freude an dem Gerät vorbei: Es verband sich nicht mehr mit dem Wlan. Neue Batterien halfen nichts, ein Reset brachte uns nicht weiter, selbst wenn wir die Waage mit dem Kabel an den PC anschlossen tat sich nichts mehr. Im nächsten Schritt stellten wir fest, dass es gar nicht so einfach war, den Kundensupport zu kontaktieren. Denn seine Kontaktdaten wurden eher versteckt als irgendwo deutlich veröffnet. Wir schilderten das Problem, nach einigen Mails stand fest: Wir sollten die Waage zurückschicken – und bekamen sehr schnell unser Geld zurück.

Eine neue Waage dieser Marke wollten wir nicht, weil wir fürchteten, dass das gleiche Problem wieder auftauchen würde. Die Idee der vernetzten Waagen gefiel uns aber sehr gut, also bestellten wir ein Konkurrenzmodell. Wir kannten den Namen des Herstellers, da wir beide dessen Lauf-Apps und Pulsmesser nutzen. Also gingen wir davon aus, dass wir mit dieser Waage mehr Glück haben würden. Aber es kam anders:

6. April

„Wir haben eine XXX seit Ende letzten Jahres. Zu Beginn funktionierte die Waage meistens, dann immer seltener: Sie ordnete die Messungen nicht mehr den beiden angelegten Personen zu. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo sie im Prinzip gar nicht mehr funktioniert: Sie verbindet sich via Bluetooth weder mit meinem iPhone, noch mit dem meines Mannes. Wir sind sehr unzufrieden mit der jetzigen Situation, weil das Gerät für uns so vollkommen nutzlos ist.“

Antwort am 8. April

„Entferne bitte die Batterien, warte mindestens 10 Sekunden und setze sie dann erneut wieder ein. Schließe alle Anwendungen auf deinem Smartphone. Deaktiviere Bluetooth in den Telefoneinstellungen. Schalte das Smartphone aus und nach einer kurzen Weile wieder ein. Nun bitte Bluetooth wieder aktivieren. Danach sollte sich die Waage wieder mit dem Smartphone verbinden.

Sollte es danach noch immer nicht anständig funktionieren, bitte installiere die App neu und probiere obige Schritte erneut.“

Tatsächlich verband sich die Waage danach wieder mit den Endgeräten, konnte aber meinen Mann und mich nicht mehr auseinanderhalten. Bei der Dokumentation des Gewichtsverlaufs führt das natürlich zu absurden Ergebnissen. Wohlgemerkt behaupten die Hersteller, die Waagen könnten bis zu acht Personen unterscheiden. Das Spiel ging weiter:

11. April

„Heute Morgen funktioniert die Waage leider wieder nicht mehr und wir stehen am gleichen Punkt wie Anfang der Woche. Da ich nicht vor jedem Gebrauch die Batterien entfernen und das iPhone ausmachen möchte, ist die Waage jetzt leider wieder so nutzlos. Gibt es noch eine andere Möglichkeit?“

Man bot uns an, eine neue Waage zu schicken. Also versuchten wir unser Glück nun mit der dritten vernetzten Waage. Und es klappte wieder nicht:

5. Mai

„Wir haben am Samstag endlich die neue Waage in Betrieb genommen: Das Einrichten des ersten Nutzers war ein Kinderspiel, beim zweiten Nutzer brauchten wir vier Anläufe. Die Waage hat aber gemessen und uns unsere Werte automatisch angezeigt und per App zugewiesen. Am Sonntag hat sie jedoch nur noch meinen Mann vermessen und ihm seine Werte zugeordnet. Bei mir zeigte sie nur das Gewicht an. Die Zuordnung der Werte ging bei mir nur händisch über die App.

Am Montag bei mir das Gleiche wie am Sonntag. Meinen Mann hat sie allerdings gar nicht mehr erkannt, seine Werte bekam er nicht einmal als Option in der App angezeigt. Stattdessen hat die Waage seine Werte mir automatisch zugeordnet, so dass ich sie nicht löschen kann und überdies innerhalb von zehn Minuten eine idiotische Gewichtsschwankung in der App habe, die weder Sinn macht, noch eine langfristige Planung ermöglicht. Überdies ist plötzlich ein dritter Nutzer aufgetaucht, den wir nicht kennen.“

Antwort am 5. Mai

„Leider können wir uns diesen Fehler nicht erklären.“

Wir tauschten einige Informationen zu unseren Smartphones und den Betriebssystemen auf den Geräten aus. Ergebnis:

8. Mai

„Wir haben jetzt mit unserer Abteilungsleitung gesprochen und würden dir anbieten, dass du uns die Waage zur Überprüfung zu meinen Händen einsendest. Wir würden diese dann genau auf diese Fehler überprüfen.“

Um den Fehler zu dokumentieren und dem Hersteller das Problem zu verdeutlichen, machten wir ein kurzes Video, das wir ihm zur Verfügung stellen. Außerdem willigten wir ein, die Waage zur Überprüfung zurückzuschicken. Zu unserem Erstaunen erreichte uns zwei Tage, nachdem die Waage beim Hersteller angekommen war, eine andere Waage. Ohne jede weitere Erklärung. Es startete also unser vierter Versuch. Ergebnis:

2. Juni

„Auch diese Waage funktioniert nicht. Zwar hat sie gestern meinen Mann problemlos erkannt. Mich hat sie als zweiten Nutzer akzeptiert. Heute Morgen hat sie aber weder mich noch meinen Mann erkannt. Dafür zeigt sie mir erstaunlicherweise eine Messung von 1970 an.“

Daraufhin versprach man uns, die Waage zurückzunehmen und uns das Geld dafür zu erstatten. Bisher ist das nicht passiert, aber ich glaube an das Gute im Menschen. Allerdings: Von der Vorstellung, mithilfe einer vernetzten Waage unser Gewicht zu dokumentieren, sind wir weit abgerückt. Mir scheint, dass diese Produkte noch in einer Betaphase sind. Ganz ehrlich gesagt finde ich die Preise, die man für diese Geräte zahlt, nach diesen Erfahrungen deutlich überzogen. Wir haben uns jetzt erst einmal für ein etwas altmodisches Modell entschieden, das zwar Gewicht und Körperfett misst – aber keine Ambitionen hat, sich über Wlan oder Bluetooth mit irgendwelchen anderen Geräten zu vernetzen. Die Welt kann manchmal so einfach sein.

Die Autorin Bettina Blaß ist selbstständige Wirtschafts-Journalistin, Dozentin und Buchautorin in Köln. Ihre Homepage: http://www.wirtschaft-verstehen.de

Beim Sport brauche ich kein Internet

Ich habe ja schon öfter freie WLANs in Deutschland gefordert. Und mittlerweile bekomme ich sie viel öfter angeboten. Bäckereien, Frisöre, Kaufhäuser usw. haben jetzt WLANs für die Kunden. Noch haben wir hier zwar keine Verhältnisse wie zum Beispiel in Dänemark: Beim ESC-Wochenende hätte ich eigentlich gar keinen Datenpass fürs iPhone mehr gebraucht, weil es an jeder Stelle ein freies WLAN gab.


Aber es gibt einen Ort, wo ich gar kein WLAN will oder brauche: im Fitnessstudio. Denn dieser Ort gehört zu den ganz wenigen Orten, die ich ohne mein iPhone benutze. Ich höre beim Training in der Regel keine Musik, chatte nicht, lese keine E-Mails und schaue keine Videos. Das einzige Gerät was ab und zu benutzt wird, ist der Kindle, der kein WLAN braucht.

Doch selbst ohne WLAN könnte ich problemlos ins Internet gehen. Denn fast alle Ausdauergeräte haben mittlerweile hochmoderne Touchscreens die beim Training auch Webseiten aufrufen können. Die Tage war ich auf einem Stepper, der mit Android lief und der neben dem Browser auch weitere Apps hatte. Ich hätte dann theoretisch sogar auf dem Ding arbeiten können. Jedoch sind die Systeme dann zum Teil sehr unpraktisch zu bedienen. Die Touchscreens arbeiten nicht so zuverlässig und während man in Bewegung ist, fällt es auch schwer, den richtigen Button zu drücken.

Abgesehen davon möchte ich mich nicht an einem öffentlichen Gerät mit meinem Facebook-Account anmelden. Einmal abmelden vergessen und jeder, der nach mir da Gerät nutzt, kann in meinem Namen posten – das muss nicht sein. Das Fitnessstudio gehört für mich zu den Orten, an denen ich abschalten möchte und mal nicht die Hand ständig in den Datenstrom halten muss. Deshalb könnte man für mich das WLAN da auch wieder abschalten und die Internetfunktionen bei den Geräten abschalten. Aber anscheinend geht es heute nicht ohne. Die Geister, die ich rief…

Netzwechsel

Vor ein paar Jahren wechselte ich meinen Handyvertrag zu O2. Die Preise waren günstig und der Vertrag entsprach am Anfang genau meinem Telefonieverhalten. Dazu muss man wissen, dass ich fast nie mit dem Handy respektive Smartphone telefonieren. Dafür schreibe ich mir mit WhatsApp und Co. die Finger wund. Also spare ich mir Allnet-Flatrates usw. SMS kommen auch nur eine Handvoll im Monat zusammen, vornehmlich zu Menschen, die kein Smartphone haben.

Das Wichtigste war natürlich die Datenflatrate. Da bin ich bei 500 Megabyte in Monaten, in denen ich viel unterwegs war, regelmäßig ans Limit gestoßen. Die letzten Monate im alten Vertrag habe ich dann für 10 Euro Aufpreis das Datenvolumen auf ein Gigabyte erhöht. Das sollte billiger werden und ich wollte mit dem Netzwechsel noch ein weiteres Problem lösen: den Sch***-Empfang bei O2.

Am Anfang ist es mir nicht wirklich aufgefallen, doch irgendwann war es nicht mehr zu leugnen. Wenn ich mitten in der Stadt (in diesem Fall Köln) auf der Straße stand, hatte ich meistens vollen Empfang. Ein Schritt in ein Gebäude und der Datendurchsatz ging quasi auf null zurück. Wenn ich mit Freunden unterwegs war, die in anderen Netzen ihre Verträge hatten, konnte ich 1:1 vergleichen und merkte, dass mein Netz von allen das schwächste war.

Dann sollte ich für einen Kunden etwas über Netzqualität schreiben und bei der Recherche bekam ich es schwarz auf weiß: O2 hat das schlechteste Netz. Meine subjektiven Empfindungen waren bestätigt worden. Akribisch habe ich dann den Netzwechsel vorbereitet. Mir war klar, dass es zum besten Netz gehen sollte. Back to the roots, zu T-Mobile.

Jetzt bin ich seit ein paar Wochen im neuen Netz und der Wechsel hat sich gelohnt. Voller Empfang, egal wo ich gerade bin. Besonders deutlich habe ich es letzte Woche gemerkt. Ich bin viermal die ICE-Strecke zwischen Frankfurt und Köln gefahren. Noch vor ein paar Wochen war das für mich die „Nicht stören“-Zone, weil es zwischen den ganzen Tunneln keine Chance für mein iPhone gab, sich ins Netz einzubuchen. Ganz anders bei T-Mobile: Fast die ganze Strecke Empfang und meistens sogar UMTS. Die Kehrseite des Ganzen: Der Akku ist wieder schneller leer, da ich das iPhone nun wieder öfter nutzen kann.

Dazu muss noch angemerkt werden, dass die Grundgebühr ein paar Euro teurer ist, aber der Leidensdruck war bei mir mittlerweile so hoch, dass ich auch das Doppelte für ein vernünftiges Netz bezahlen würde.

Bloggen für den Weihnachtsmann

Warum bloggt man eigentlich? Klar, weil es Spaß macht und weil man (also ich) sein Mitteilungsbedürfnis ausleben kann. Ich blogge in der Regel über digitale Dinge, die noch nicht richtig funktionieren, obwohl wir jetzt das Neuland schon vor 20 Jahren entdeckt haben. Jetzt habe ich zum ersten Mal für den Weihnachtsmann gebloggt. Also nicht direkt. Neulich habe ich darüber geschrieben, dass ich oft auf der Jagd nach einer Steckdose bin, weil sich der Akku des iPhones so schnell leert.

Der Weihnachtsmann brachte gestern (weil wir uns vor Weihnachten nicht mehr sehen) die Lösung in Form einer externen Batterie. An die kann ich das iPhone anschließen und sie hat doppelt soviel Kapazität wie der iPhone-Akku. Allerdings dauert das Laden genauso lange, wie es an der Steckdose brauchen würde und wenn man das iPhone währenddessen intensiv weiter nutzt, hat man zunächst nichts gewonnen. Für jemanden wie mich ist das natürlich trotzdem das richtige Geschenk. Wie der Schenkende richtig auf der Karte formuliert hat: „Damit aus meistensdigital immerdigital wird!“

Vor ein paar Tagen las ich dann noch was zum Thema Smartphone aufladen: Sofortladung per Blitz. Bei Nokia hat das angeblich geklappt. Egal, ob das jetzt der Wahrheit entspricht oder nicht, das Konzept hat was für sich. Denn alle anderen Versuche, unterwegs wieder Saft in den Akku zu kriegen, scheitern an der Steckdose oder am Komfort. Für viele wäre es vielleicht eine Lösung, wenn man einfach einen zweiten geladenen Akku mit nimmt. Akkus in Smartphones wiegen heute nicht mehr als 50 Gramm, das Gewicht würde kaum stören. Blöd nur, dass bei fast keinem Modell mehr der Akku gewechselt werden kann. Samsung ist eine der wenigen Ausnahmen. Das iPhone oder auch das HTC One, das ein interessantes Gerät ist, sind im Block gefertigt. Da haben dann auch stärkere Ersatzakkus, wie es sie für die Samsung Galaxy-Reihe gibt, keine Chance.

An die Smartphone-Hersteller: Macht es doch möglich, dass man den Akku wechseln kann. Oder baut stärkere Akkus ein, selbst wenn das Gerät dann 10 Gramm schwerer und 2 Millimeter dicker wird.

An den Schenker der Zusatzbatterie: Lies weiter meistensdigital, dann sind weitere Geschenkideen gesichert. Ich sollte demnächst auch über meine Wunschreiseziele bloggen. Vielleicht gibt’s dann den Reiseführer…