Einfach Smartphone-Daten sichern

handyverlorenSchon öfter habe ich Anzeigen wie diese gesehen, sowohl online als auch in der Realität. Sie zeigt sehr schön, wie sich die Dinge „entwickelt“ haben. Denn Fotos werden nicht mehr entwickelt und auf Papier abgezogen, sondern verbleiben auf dem Smartphone. Und obwohl der Papierabzug dank diverser Dienstleister kein Problem mehr ist, werden wohl die meisten Bilder nicht ausgedruckt. Vielleicht machen wir auch mehr Bilder als früher?

Nun wäre ich der letzte, der sich die analoge Fotografie zurückwünscht und das Smartphone verteufelt. Ich habe schon seit Jahren kaum noch eine reguläre Kamera benutzt, meine Smartphones haben für meine privaten Zwecke immer ausgereicht und auch im Beruf reicht das iPhone für viele Zwecke – ich mache schließlich keine Hochglanz-Cover-Shootings.

Diese junge Mutter tut mir leid. Ich kann Ihre Verzweiflung nachvollziehen, wenn die ganzen Bilder ihrer Tochter weg sind. Aus meiner 80er-Jahre-Kindheit gibt es noch einen ganzen Stapel Fotoalben und jedes Jahr an Weihnachten blättere ich sie mit meiner Mutter durch, unsere eigene Tradition. Daher hoffe ich für Sie, dass sich der Finder meldet.

Ein Bekannter von mir hatte sich mal mit seinem Laptop einen Virus eingefangen. So einer von den fiesen, die die Platte verschlüsseln und nur gegen Lösegeld den Code verraten. Er hat den Laptop neu installiert, aber alle Daten weg, neben den letzten Steuererklärungen die Urlaubsbilder der letzten Jahre.

Regelmäßige Datensicherung ist ein Muss!

Damit mir das nicht passiert, mache ich regelmäßig Datensicherungen. Sollte jeder tun, weiß wahrscheinlich auch jeder, aber wie man an den Beispielen sieht, macht es nicht jeder.

Gerade beim Smartphone ist die Datensicherung kinderleicht und läuft, wenn sie eingerichtet ist, oft von selbst ab, ohne dass ich selber noch was dafür tun muss. Beispiel Bilder: Ich nutze Dropbox. Die App überwacht meinen Bilder-Ordner. Sobald ich im WLAN bin, überträgt Dropbox alle neuen Fotos und Videos auf den Dropbox-Server. Wenn ich Dropbox auch auf meinem PC oder Mac installiert habe, werden die Dateien automatisch auf meinen Rechner geladen und ich kann dort ebenfalls betrachten oder von dort aus erneut sichern. Denn auch in der Dropbox bleiben die Bilder liegen, bis der Speicherplatz voll ist. Selbst in der Dropbox gelöschte Fotos kann ich bis zu 30 Tage lang wiederherstellen.

Ähnliche Funktionen bieten auch Google mit Google Drive, Microsoft mit OneDrive und Apple mit iCloud. Der Nachteil(?): Die Daten landen in der Cloud des Unternehmens. Damit habe ich zunächst kein Problem, viele andere scheinbar schon. Ich muss für mich abwägen, was mir wichtiger ist. Der Komfort, dass meine Daten einfach und zuverlässig gesichert sind oder die Angst davor, dass meine Urlaubsbilder in die falschen Hände geraten könnten. Schließlich sind Clouds angreifbar, jeder große Anbieter ist gefühlt schon mit einem Hackerangriff in die Schlagzeilen geraten. Ich habe mich für den Komfort entschieden.

Gleiches gilt für weitere Handydaten. Mein Adressbuch wird mit Google Mail synchronisiert. Für E-Mails selbst nutze ich Google gar nicht, aber die Verwaltung der Kontakte im Web ist ebenfalls sehr komfortabel und kann von überall aus erledigt werden.

Nochmal Dropbox: Alle Sachen, an denen ich aktuell arbeite, liegen ebenfalls in der Dropbox. Denn ich bin in Sachen Datenverlust gebranntes Kind. Vor ein paar Jahren hat eine erst ein Jahr alte Festplatte von jetzt auf gleich den Geist aufgegeben. Dank Dropbox waren nur ein paar E-Mails aus Outlook verloren. Seitdem läuft mein Festplatten-Backup auch wesentlich öfter, mindestens drei Mal die Woche. Sollte die aktuelle Festplatte den Geist aufgeben, habe ich keine Daten verloren.

 

Fotos vom Handy ausdrucken – es scheitert am fehlenden WLAN

Ab und zu möchte man einen Schnappschuss vom Smartphone zu Papier bringen, zum Beispiel um ihn Oma zu geben. Die hat schließlich kein WhatsApp oder Facebook. Also ab zu einer großen Drogeriekette mit ihren Fotokiosken.

Der Fotokiosk hat einen dicken Button, mit dem man Fotos direkt vom Smartphone ausdrucken kann. Button gedrückt, Hinweis: „Laden Sie unsere App Foto-Paradies Foto2Go Mobile herunter, damit Sie die Geräte über WiFi verbinden können.“ Merke: es ist ein WLAN da, ich kann es aber erst mit der App nutzen. Also versucht man nun, zunächst die App herunterzuladen, kann ja nicht so lange dauern.

Es sei denn, man steht im Untergeschoss eines Einkaufszentrums, wo es kein Handynetz gibt. Da muss man dann erst wieder an die Oberfläche, um die App herunterzuladen und dann wieder in den Keller, um sich an den Fotokiosk zu stellen. Noch blöder ist das ganze, wenn es auch draußen kein ausreichend schnelles Handynetz gibt, um die App herunterzuladen. So geschehen neulich in der Eifel. Meine Mutter wollte die App runterladen, aber das Netz bot kein UMTS, sodass der Download der 4 Megabyte großen App nicht in akzeptabler Zeit machbar war.

Selbst mein D1-Netz, mit dem ich seit kurzem eigentlich überall guten Empfang habe, bot hier – immerhin mitten im Gewerbegebiet einer Kleinstadt – kein UMTS. Was war die Lösung? Wir fuhren nach Hause, luden die App über den DSL-Anschluss herunter und fuhren wieder zum DM. Da baute dann die App in Sekunden eine Verbindung zum Fotokiosk aus und übertrug in Windeseile die Bilder die nach wenigen Minuten Auswahl aus dem Drucker kamen.

Und nun meine Frage: Wenn der Fotokiosk sowieso mit WLAN arbeitet, warum kann dieses WLAN dann nicht so eingerichtet werden, dass man auch die App darüber hinunterladen kann? Da haben wir sie wieder: eine der Schnittstellen zwischen der analogen und der digitalen Welt. Eine Schnittstelle, die vermutlich mit wenigen Zeilen Programmiercode überbrückt wäre.

Warum dieselbe technische Lösung einmal gut und einmal schlecht ist

Ich probiere gerne Geräte aus, gerade wenn sie irgendwie „smart“ sind. Das gehört schließlich zu meinem Beruf. Und manchmal sieht mein Büro aus, wie das Versandlager eines Onlineshops. Privat teste ich ebenfalls gerne und habe auch kein Problem, etwas zurück zu schicken, wenn es meinen Anforderungen nicht genügt.

Diese Woche liegen hier zwei ganz unterschiedliche Geräte, die mich vor das gleiche Problem stellen, das aber nur bei einem Gerät auch wirklich ein Problem ist.

Gerät Nummer 1: Der Scanner von der Post

32Ja, auch mich kann man mit Rabatten locken. Dieser kompakte Scanner wird gerade von der Post zum Preis von 59 Euro statt 99 Euro angeboten, wenn man sich für den E-Post-Service registriert. Ich habe zwar einen Scanner, aber der ist etwas lahm. Der neue Scanner sollte vorallem mit iPhone und iPad funktionieren, also auch ohne Computer und direkt PDFs erzeugen können. Das alles kann man alter Scanner nicht. Den hätte ich aber in Reserve gehalten, wenn man mal etwas aus einem Buch oder ähnliches scannen möchte. Der Post-Scanner zieht die Seiten nämlich durch.

Bestellt und am nächsten Tag geliefert. Ist handlich, leicht und nimmt nicht viel Platz weg. Super. Braucht auch keine Stromverbindung zum Scannen. Noch besser. Akku ist fast leer, geladen werden kann über das beiliegende USB-Kabel. Der Stecker, der in den Scanner reingeht, war vor einigen Jahren mal „in“: Mini-USB. Ist nicht gerade mehr State of the Art, sodass man im Notfall erst ein Erstkabel besorgen müsste.

Die größte Enttäuschung aber ist die Methode der Datenübertragung: WLAN. Das ist zwar State of the Art, hat aber einen Haken. Der Scanner baut sein eigenes WLAN auf. Ich muss also das iPhone, iPad oder den Computer, mit dem ich scannen will, für jeden Scan erst mal in das WLAN des Scanners einbuchen. Wenn ich dann ein paar Seiten gescannt habe, muss ich das WLAN wieder wechseln, um die gescannten Seiten weiterverarbeiten zu können. Und die Apps erzeugen keine PDFs sondern Bilddateien, die erst am Computer (oder mit anderen Apps) umgewandelt werden müssen.

Das mehrmalige Wechseln des WLANs dauert dann fast länger als das Scannen einer Seite. Damit ist das Gerät für mich nicht praxistauglich und geht wieder zurück.

Gerät Nummer 2: Das Smartphone-Objektiv von Sony

2013-12-08 10.59.47Sony hat im Herbst zwei Objektive vorgestellt, die aus jedem Smartphone (oder Tablet) eine Kamera machen. Klar kann fast jedes Smartphone mittlerweile fotografieren, zum Teil mit beeindruckenden Ergebnissen, aber so ein richtiges Objektiv mit optischem Zoom erlaubt dann doch ganz andere Bilder. Das Objektiv kann an das Smartphone geklemmt werden. Es kann aber auch genauso gut ein paar Meter entfernt abgelegt werden. Die Verbindung zwischen Objektiv und Smartphone erfolgt auch hier über ein eigenes WLAN, das das Objektiv aufbaut, sobald man es einschaltet.

Hier ist das was völlig anderes: Das Objektiv wird ja nicht am heimischen Schreibtisch benutzt, sondern draußen. Und da bin ich für gewöhnlich sowieso nicht im WLAN angemeldet, weil die freie Natur noch nicht flächendeckend mit WLANs ausgerüstet ist. Die meisten Städte ja auch noch nicht. Selbst im Fotostudio ist das WLAN noch praktisch. Fotos können sofort auf anderen Geräten betrachtet werden und das Objektiv, das auch ein Stativgewinde hat, kann irgendwo ruhig liegen und vom iPhone aus kann man das Foto auslösen. Muss man sogar, weil das Objektiv selber keinen Auslöser hat. Nun ist so eine mit dem Sony-Objektiv aufgerüstete Smartphone-Kamera zwar nicht mehr so handlich und leicht, aber die Qualität der Bilder macht das wett.

Trotzdem geht das Objektiv zurück an den Hersteller. War nämlich nur ein Testgerät, wenn auch eins, das überzeugen konnte.

 

Ist digitaler Besitz eine Belastung?

Neulich habe ich mich in meiner Wohnung umgesehen und mir kam in den Sinn, was ich retten wollen würde, wenn es mal brennt oder besser: was nicht einfach wieder zu beschaffen wäre. Alle Möbel, Bücher, Klamotten, Geschirr, Küchenutensilien – zumindest bei mir gäbe es nichts, was unersetzlich wäre. Ich habe keine Erbstücke oder Staubfänger, mit denen ich Erinnerungen verknüpfe. Auch wenn es kitschig klingt: Die trage ich in meinem Herzen.

Dagegen möchte ich meinen digitalen Besitz nicht verlieren. Ja, theoretisch könnte ich alles in der Cloud sichern und die NSA mitlesen lassen. Meine Sicherungsplatte hat 500 Gigabyte. Bis ich die irgendwo in die Cloud übertragen habe, vergeht einige Zeit. Und auch das Herunterladen im Notfall würde schon ein paar Stunden dauern. Dann lieber eine kleine handliche USB 3.0-Platte, auf der man auch sichern kann, was ganz privat ist.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich selbständig bin, aber viele Daten möchte ich einfach sicher in meiner Nähe haben. Wenn mir meine Musiksammlung verloren geht, ist das ärgerlich. Wenn mir Texte, die ich mal geschrieben habe (und die nicht online veröffentlicht wurden), verloren gehen, bedeutet das im schlimmsten Fall, dass ich alles neu machen muss – sofern möglich.

Und im Gegensatz zu Musik, die ich wieder bekommen kann, wären Bilder unwiederbringlich futsch. Im Zeitalter der digitalen Fotografie lässt man ja kaum noch Abzüge machen. Brennt es dagegen mal bei meiner Mutter sind meine ganzen Kinderbilder weg. Unser schönes Weihnachtsritual, durch die alten Alben zu blättern, wäre auf einmal nicht mehr möglich. Diese Bilder zu digitalisieren ist jedoch auch sehr aufwändig. Diese Fotoalben belasten jedoch. Klar, solange sie im Regal stehen, stören sie nicht. Aber sie müssen ab und zu abgestaubt und bei einem Umzug ein- und ausgepackt werden.

Ich habe über viele Jahre „gesammelt“: Bücher, CDs, DVDs, Dekokram, Klamotten, Zeitschriften (Highlight: 5 Jahre Chip wegen der Software auf den CDs). Braucht man alles nicht, aber dieser Besitz belastet irgendwie. Er muss gepflegt werden und braucht Stauraum. Aber ob auf meiner Festplatte 15 oder 50 Filme und 1.000 oder 100.000 Bilder liegen, macht keinen Unterschied. Früher habe ich auch regelmäßig meine Festplatte aufgeräumt, heute spare ich mir die Zeit. Denn digitaler Besitz belastet (mich jedenfalls) nicht.

Und sorry für die lange Pause, aber ich war im Urlaub (und habe meinem digitalen Besitz weitere 1.000 Fotos hinzugefügt) – mehr dazu demnächst.