Der letzte Beitrag in diesem Blog

Die Überschrift hat es schon verraten: Ich werde hier nichts Neues mehr veröffentlichen. Als ich 2012 dieses Blog begonnen habe, bestand mein beruflicher Alltag aus den Themen, um die es auch hier ging: Apps, Gadgets, Digitalisierung, E-Commerce usw. Heute nicht mehr.

Viel „Blog-Energie“ fließt seit auch schon fast drei Jahren in den Journalismus-Blog Fit für Journalismus – und wird es auch weiterhin. Schon allein deshalb, weil wir das zu zweit machen und wir aus unserer Zielgruppe ein riesiges Feedback erfahren.

Und dann bemühe ich wiederum schon seit einiger Zeit, mit einReisender meiner großen Leidenschaft, dem Reisen, auch per Blog gerecht zu werden. Drei Blogs sind eines zu viel, das habe ich schon länger erkannt. Nun ist die Entscheidung gefallen. Natürlich bleibt das Blog weiter online, aber es kommt nix neues mehr dazu. Nach 118 Beiträgen ist Schluss.

Lustige WLAN-Preise

Neulich im Urlaub auf Gran Canaria: In der Lobby des Hotels versammeln sich beinahe zu jeder Tages- und Nachtzeit die Gäste mit ihren Smartphones und Tablets wie die Tiere am Wasserloch. Denn nur in der Lobby war das WLAN des Hotels gratis. Entsprechend langsam war es, wenn ca. 50 Leute gleichzeitig das Netz nutzten.

Wer auf seinem Zimmer oder woanders (auch am Pool war das WLAN verfügbar) ins Netz wollte, muss bezahlen. Die ersten 30 Minuten mit jedem Gerät waren gratis, danach musste bezahlt werden. Wobei die Preise im Vergleich ziemlich niedrig waren. Lediglich die Staffelung der Preise fand ich ein wenig merkwürdig, aber seht selbst:

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Hora = Stunde, Dia = Tag, Semana = Woche

Neue WLAN-Erlebnisse bei der Bahn

Bisher gab es zum Thema WLAN in Deutschland ja viel zu meckern (zumindest für mich). Doch mittlerweile scheint sich einiges zu tun, gerade bei der Deutschen Bahn. Schon länger ist WLAN in vielen Bahnhöfen kostenlos – wenn auch nur 30 Minuten oder in der DB Lounge.

In den ICE-Zügen ist das WLAN zumindest in der 1. Klasse mittlerweile ebenfalls kostenlos. Dank eines unverschämt günstigen Sparpreises, der noch billiger als die 2. Klasse mit Bahncard 50 war, bin ich neulich von Köln nach Stuttgart mit dem ICE in der 1. Klasse. Dabei habe ich mir mal den Spaß gemacht, das WLAN auf Herz und Nieren zu testen.

Die Anmeldung über den Browser war kein Problem, man braucht keinen Zugangscode. Das WLAN gewährt einfach so Zugang, wenn man sich in einem 1. Klasse-Wagen befindet. In den ca. 2 Stunden Fahrt habe ich dann mal mit dem iPad meine YouTube-Liste mit Vorträgen etc. abgearbeitet. Es war ohne Unterbrechung möglich, die Videos zu sehen. Super.

2015-10-31 07.25.16Ich habe mal mit dem iPhone einen Test der Verbindung zwischen Köln und Frankfurt gewagt und auch hier: sehr akzeptable Download-Geschwindigkeit und fantastische Upload-Geschwindigkeit. Vielleicht lag es daran, dass es früher Samstagmorgen war und die Wagen ziemlich leer. Da muss dann mal zur Stoßzeit getestet werden. Bald soll das WLAN auch auf die 2. Klasse ausgedehnt werden. Ich denke mal, dass diese Geschwindigkeiten dann nicht mehr gehalten werden können.

Entsprechend kann ich diesem Gag des SZ Magazins nicht so ganz zustimmen.

2015-11-01 07.32.43Am Ende des Tages gab es jedoch wieder etwas zu meckern. Ein 4*-Hotel verlangt für die WLAN-Nutzung wirklich gesalzene Preise – das WLAN war langsamer als im Zug!

Gastbeitrag: Befreundet Euch mit dem Waldrapp

Das Internet der Tiere war mir bis vor kurzem überhaupt kein Begriff. Dabei ist die Entwicklung, Tiere mit Sensoren auszustatten, die Informationen ins Internet funken, gar nicht so neu. Braucht man das? Muss das sein? – ich schätze, das ist bei vielen die erste Reaktion, wenn sie von diesem Internet der Tiere hören. Tatsächlich fällt die Antwort darauf nicht eindeutig aus. Ziegen beispielsweise spüren einen Vulkanausbruch lange bevor unsere Überwachungsgeräte anschlagen. Sind Ziegen, die an einem Vulkan leben, also mit entsprechenden Sensoren ausgerüstet, und beginnen sie, sich merkwürdig zu verhalten, lässt sich daraus schon früh rückschließen, dass ein Ausbruch bevorsteht. Menschen können dementsprechend früh die Gefahrenregion verlassen.

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Große Haie, kleine Fische

Ein anderes Beispiel sind Haie mit Sensoren. Sowohl Katharine als auch Mary Lee senden ihre Daten ins Netz – und haben eigene Twitter-Accounts mit sehr vielen Followern. Durch die gesendeten Informationen wollen Wissenschaftlern den Menschen die Angst vor Haien nehmen und ihnen deren Leben näher bringen. An einigen Stränden in Australien sollen außerdem Leinwände aufgestellt sein: Kommt ein Hai mit Sensor in die Nähe eines Geo Fences wird ein Tweet abgesetzt, der dann auf der Leinwand die Badenden warnt.

Skeptisch trotz aller Vorteile

Seit ich für einen Kunden das Buch Das Internet der Tiere: Der neue Dialog zwischen Mensch und Natur
von Alexander Pschera zum Thema gelesen habe, bin ich übrigens bei Facebook mit Waldrappen befreundet. Auch sie sind mit Sensoren ausgestattet. Der Vogel ist wohl vom Aussterben bedroht, doch mithilfe der Sensoren können die Betreuer den Waldrappen helfen, wenn sie sich beispielsweise bei der Flucht vor dem kalten Winter in den Süden verfliegen. Als ein Waldrapp einmal für längere Zeit verschwunden war, mobilisierte man sogar die Facebook-Freunde der Vögel, die dann bei der Suche halfen.

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Folge dem Waldrapp

Das alles sind durchaus sinnvolle Anwendungen. Und doch ist es merkwürdig, dass die Natur und die Tiere so transparent werden. Finde ich jedenfalls. Pschera nennt in seinem Buch viele negative Beispiele: Er argumentiert unter anderem, dass Wildnis so keine Wildnis mehr ist. Mich interessiert, wie Ihr das seht. Das Internet der Tiere – ist es sinnvoll oder nicht?

Cicero hat übrigens auch einmal über das Thema berichtet.

Die Autorin Bettina Blaß ist selbstständige Wirtschafts-Journalistin, Dozentin und Buchautorin in Köln. Ihre Homepage: http://www.wirtschaft-verstehen.de

So kommt der Hass in meine Filterblase

Das Schöne am Internet ist bekanntlich, dass jeder einfach etwas veröffentlichen kann. So wie in diesem Blog zum Beispiel. Das Schlimme am Internet ist bekanntlich, dass jeder einfach etwas veröffentlichen kann. So wie die ganzen Reichsbürger, die „ich habe nichts gegen Ausländer, aber…“-Fraktion, die Aluhutträger usw.

Irgendwie habe ich Glück, dass unter meinen ganzen Netzkontakten niemand durch entsprechende Kommentare auffällt. Er wäre dann auch nicht mehr lange in meiner Timeline. Trotzdem schlägt mir aus Facebook und Co. leider jeden Tag der blanke Hass entgegen. Denn in den sozialen Medien treffe ich schließlich auch mir bis dato Unbekannte. Wenn zum Beispiel ein großes Medium wie eine Tageszeitung einen Beitrag über Flüchtlinge teilt, sehe ich auf Anhieb ein paar Kommentare dazu. Meistens natürlich die Schlimmsten, weil diese dem Facebook-Algorithmus wohl als die Relevantesten erscheinen.

Natürlich teilen auch meine Kontakte vieles mit dem Hinweis, wie schrecklich diese Kommentare sind. Sie haben Recht. Nur durch soziale Medien komme ich mit den stumpfsinnigsten Kommentaren überhaupt erst in Berührung.

Früher gab es in der Öffentlichkeit vielleicht mal ein Graffiti mit einschlägigen Parolen, im Netz dagegen verbreitet sich der Hass rasend schnell und jeder, der nicht mit der Spraydose durch die Gegend ziehen will, kann sich an seiner Tastatur austoben.

Wäre es schön, wenn das Netz nur aus Katzenbildern, tollen Rezepten und Musikvideos bestehen würde. Nur dass die Realität schließlich auch nicht mit Instagram-Filtern arbeitet. Und so sehen wir weiterhin jeden Tag Hass und ich kann nicht gar nicht so viel Alkohol trinken, wie ich dabei kotzen möchte.

Natürlich kommt nicht nur das Schlechte so in meine Timeline. Ich sehe zunehmend mehr positive Botschaften in Zusammenhang mit dem Thema Flüchtlinge, vor allem Hilfeaufrufe, häufig aus spontaner privater Initiative. In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Aktion Blogger für Flüchtlinge hinweisen. Eines der guten Dinge, die meiner Timeline gelandet sind. Und dafür ist es wieder sehr gut, dass im Internet jeder einfach etwas veröffentlichen kann.