So kommt der Hass in meine Filterblase

Das Schöne am Internet ist bekanntlich, dass jeder einfach etwas veröffentlichen kann. So wie in diesem Blog zum Beispiel. Das Schlimme am Internet ist bekanntlich, dass jeder einfach etwas veröffentlichen kann. So wie die ganzen Reichsbürger, die „ich habe nichts gegen Ausländer, aber…“-Fraktion, die Aluhutträger usw.

Irgendwie habe ich Glück, dass unter meinen ganzen Netzkontakten niemand durch entsprechende Kommentare auffällt. Er wäre dann auch nicht mehr lange in meiner Timeline. Trotzdem schlägt mir aus Facebook und Co. leider jeden Tag der blanke Hass entgegen. Denn in den sozialen Medien treffe ich schließlich auch mir bis dato Unbekannte. Wenn zum Beispiel ein großes Medium wie eine Tageszeitung einen Beitrag über Flüchtlinge teilt, sehe ich auf Anhieb ein paar Kommentare dazu. Meistens natürlich die Schlimmsten, weil diese dem Facebook-Algorithmus wohl als die Relevantesten erscheinen.

Natürlich teilen auch meine Kontakte vieles mit dem Hinweis, wie schrecklich diese Kommentare sind. Sie haben Recht. Nur durch soziale Medien komme ich mit den stumpfsinnigsten Kommentaren überhaupt erst in Berührung.

Früher gab es in der Öffentlichkeit vielleicht mal ein Graffiti mit einschlägigen Parolen, im Netz dagegen verbreitet sich der Hass rasend schnell und jeder, der nicht mit der Spraydose durch die Gegend ziehen will, kann sich an seiner Tastatur austoben.

Wäre es schön, wenn das Netz nur aus Katzenbildern, tollen Rezepten und Musikvideos bestehen würde. Nur dass die Realität schließlich auch nicht mit Instagram-Filtern arbeitet. Und so sehen wir weiterhin jeden Tag Hass und ich kann nicht gar nicht so viel Alkohol trinken, wie ich dabei kotzen möchte.

Natürlich kommt nicht nur das Schlechte so in meine Timeline. Ich sehe zunehmend mehr positive Botschaften in Zusammenhang mit dem Thema Flüchtlinge, vor allem Hilfeaufrufe, häufig aus spontaner privater Initiative. In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Aktion Blogger für Flüchtlinge hinweisen. Eines der guten Dinge, die meiner Timeline gelandet sind. Und dafür ist es wieder sehr gut, dass im Internet jeder einfach etwas veröffentlichen kann.