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Die Überschrift hat es schon verraten: Ich werde hier nichts Neues mehr veröffentlichen. Als ich 2012 dieses Blog begonnen habe, bestand mein beruflicher Alltag aus den Themen, um die es auch hier ging: Apps, Gadgets, Digitalisierung, E-Commerce usw. Heute nicht mehr.

Viel „Blog-Energie“ fließt seit auch schon fast drei Jahren in den Journalismus-Blog Fit für Journalismus – und wird es auch weiterhin. Schon allein deshalb, weil wir das zu zweit machen und wir aus unserer Zielgruppe ein riesiges Feedback erfahren.

Und dann bemühe ich wiederum schon seit einiger Zeit, mit einReisender meiner großen Leidenschaft, dem Reisen, auch per Blog gerecht zu werden. Drei Blogs sind eines zu viel, das habe ich schon länger erkannt. Nun ist die Entscheidung gefallen. Natürlich bleibt das Blog weiter online, aber es kommt nix neues mehr dazu. Nach 118 Beiträgen ist Schluss.

Endlich: Bezahlen mit dem Smartphone – aber wird das ein Erfolg?

Bisher beschränkte sich das Bezahlen mit dem Smartphone auf wenige ausgewählte Anwendungsfälle: Bahnfahrkarten (und das nur in noch weniger Ausnahmefällen), Taxifahrten sowie natürlich Apps und Musik, die ich direkt auf dem Smartphone nutze. Außerdem machen Netto und Edeka da mittlerweile einiges.

In anderen Ländern gibt es schon länger Ansätze, die Geldbörse überflüssig zu machen. In einigen Teilen Afrikas ist M-Pesa sehr erfolgreich, für das man noch nicht mal ein Smartphone braucht: Geld kann per SMS übertragen werden.

In Deutschland sind wir noch nicht soweit – Neuland lässt wieder mal grüßen. Doch so langsam tut sich was. Gerade im Köln-Bonner-Raum, wo ich lebe, sind groß angelegte Versuche gestartet, das Bezahlen mit dem Smartphone zum Durchbruch zu bringen. Zwei große Player sind dabei: Die Post Paysmart und Yapital.

Das Versprechen

Beide Anbieter versprechen, dass man mit ihren Apps total einfach und super fix mit dem Smartphone bezahlen kann. Es juckte mich natürlich in den Fingern, das auszuprobieren. Jedoch zeigt die Händlersuche in Paysmart keinen einzigen Laden im Umkreis an, der für mich für diesen Test in Frage kam. Aber Rewe und Yapital kooperieren und weil der Rewe um die Ecke liegt, habe ich das mal probiert.

Die Wirklichkeit

Bei Paysmart war es zwar kein Problem, die App zu installieren, die Registrierung hat bis heute nicht funktioniert – trotz mehrerer Versuche. Mangels Akzeptanzstellen habe ich es dann aufgegeben. Bei Yapital dagegen konnte ich mich einfach auf dem iPhone registrieren. Hat zwar mit allen Bestätigungsmails und SMS-Codes ein paar Minuten gedauert, aber dann konnte ich per Lastschrift Guthaben auf das Yapital-Konto laden. Denn die App funktioniert nur auf Guthabenbasis. Für den Test ok, ansonsten will ich persönlich nicht noch ein weiteres Konto im Auge haben müssen, damit ich nicht beim Einkauf feststellen muss, dass zwei Cent zu wenig drauf sind.

Als nächstes ab in den Rewe. Dazu muss man sagen: Es ist ein Rewe in einem eher dörflichen Stadtteil von Köln, dafür aber gerade erst aufwändig umgebaut. Außerdem ist es Franchise-Rewe. Die Kassiererin konnte auf meine Nachfrage zwar mit dem Begriff „App“ etwas anfangen, war aber sicher, dass man mit einer App bei ihnen nicht bezahlen könne. Das könnte jedoch am Franchise liegen. Gut, ich zahlte dann regulär mit EC-Karte, entdecke aber im Display des Lesegeräts (man darf die Karte ja heute selber reinstecken) den Hinweis „1 – Yapital mobile“. Also irgendwie gab es da eine Kompatibilität. Ich wollte jetzt keine Diskussion mit der Kassiererin anfangen, war aber fürs nächste Mal gewappnet.

Da habe ich dann einfach statt die EC-Karte reinzustecken, die 1 gedrückt. Und siehe da: Auf dem Display des Kartenlesegeräts tauchte ein QR-Code auf, den man mit der App von Yapital scannen musste. Man bestätigt dann in der App nochmal den Betrag und nach ein paar Sekunden (in denen die Kassiererin – eine andere – recht hilflos wirkte, weil ich permanent auf meinem iPhone etwas machte) spuckte die Kasse den Zahlungsbeleg aus und alles war gut.

Im Rewe selbst war der Empfang jedoch recht schwach, sodass es woanders vielleicht schneller gehen würde. Einen Zeitgewinn gab es jedenfalls nicht und so richtig komfortabel war es jetzt auch nicht. Und dass dann die Kassierer/innen nicht Bescheid wissen, ist der nächste Minuspunkt. Was mich an eine ähnliche Geschichte meiner Kollegin Bettina erinnert.

Fazit

Geschafft - per App bezahlt.
Geschafft – per App bezahlt.

Bezahlen mit der App ist ganz nett, aber so noch nicht alltagstauglich. Vor allem will nicht für jede Supermarktkette eine eigene App mit eigenem Guthaben benutzen müssen. Eigentlich will ich gar kein Guthaben irgendwohin aufladen, sondern einfach das Smartphone an die Kasse halten oder zur Not einen QR-Code scannen, PIN eingeben und das Geld wird abgebucht. Aber mal schauen, was Apple uns mit dem neuen iPhone beschert, das eine kontaktlose Bezahlfunktion über NFC integriert hat. Vielleicht klappt es dann, schließlich hat Apple schon öfter Märkte neu aufgemischt.

Update im November 2015

Eine E-Mail von Yapital:

wir möchten dir danken, dass du uns als Pionier im Mobile Payment dein Vertrauen geschenkt hast. Pioniere haben es nicht immer leicht. Leider haben wir es nicht geschafft, mit Yapital den Paymentmarkt zu revolutionieren, so wie wir es uns vorgenommen hatten. Wir möchten dich deshalb hiermit darüber informieren, dass Yapital den Betrieb seines Cross-Channel-Payments zum 31.01.2016 einstellt.

Vielleicht hätte man die Kassierinnen besser schulen sollen…25

Warum Videokonferenzen immer noch keine Alternative sind

Seit vielen Jahren sollen Geschäftsreisen, Besprechungen, Meetings etc. überflüssig werden – Videokonferenzen sollen ein würdiger Ersatz sein. Wer das mal im Jahr 2015 mit einem frei verfügbaren System versucht hat, wird schnell merken, dass dem nicht so ist.

Skype

Mit Skype sind Videoanrufe mit mehr als einer Person mittlerweile kostenlos. Wenn alle Teilnehmer an einer stabilen Internetleitung hängen, ist das sogar einigermaßen zuverlässig. Dennoch habe ich immer Aussetzer sowohl bei mir, als auch bei den anderen. Wie gesagt, es ist kostenlos, da kann man das verschmerzen. Skype erfordert eine Software, eine Weboberfläche gibt es (noch) nicht.

Google Hangouts

Dafür musste ich erst diverse Plugins und Browsererweiterungen installieren. Ähnliche Probleme wie Skype.

iMeet

Ein kommerzielles System der Telekom. High-Tech. Von wegen. Selbst bei der Einwahl übers Telefon war die Tonqualität unterdurchschnittlich. Teilnehmer einer Videokonferenz, an der ich letzte Woche teilnahm, flogen nach Belieben raus oder waren mitten im Redefluss unterbrochen. Das Bild fror zwischendurch ein und wer auf Nummer sicher gehen wollte, ließ am besten nur den Ton übertragen. Das war eine ziemlich nervige Angelegenheit.

Fazit

Natürlich ist das eine rein subjektive Bestandsaufnahme und nicht repräsentativ. Aber wir leben im Jahr 2015 und fliegen seit über 50 Jahren ins All. Da müsste doch eine funktionierende Videokonferenz von zuhause aus technisch ohne weiteres möglich sein.
Oder kennt Ihr ein System, das einwandfrei funktioniert?

Lebensmittel online bestellen und liefern lassen

Wie oft sollte unsere Lebensmittelversorgung schon durch das Internet „revolutioniert“ werden? Ich habe aufgehört zu zählen. Online-Shopping ist nicht erst seit Zalando in Mode, Amazon ist der bestsortierteste Gemischtladenwaren der Welt. Aber Lebensmittel? Auch die sind vereinzelt online zu finden, in der Regel sind es dann aber haltbare Waren.

Frische Lebensmittel wie im Supermarkt um die Ecke finden sich dagegen kaum online. Doch mittlerweile gibt es seit ca. zwei Jahren den REWE-Lieferservice. Der ist längst noch nicht überall in Deutschland verfügbar, an meinem Wohnsitz Köln praktischerweise aber schon.

Eigentlich kaufe ich nur wenige Artikel bei REWE vor Ort ein, für meine Geburtstagsfeier habe ich letzte Woche das zweite Mal Lebensmittel und Getränke online bestellt. Denn ohne Auto zwei Bierkisten und diverse Pakete Softdrinks die ca. 500 Meter vom REWE nach Hause tragen ist doch etwas unpraktisch oder würde einfach zu viele Wege erfordern.

Bis vor kurzem hat REWE auch noch die gleichen Preise wie im Markt vor Ort versprochen, sodass man also hier nicht drauf zahlt. Doch klar, dass sich REWE den Service vergüten lassen muss. Deshalb zahlt man pro Lieferung eine Gebühr zwischen 2,90 Euro und 4,90 Euro. Diese Gebühr ist davon abhängig, in welchem Zeitfenster man liefern lässt. Für Getränkekisten wird außerdem ein Aufpreis von einem Euro pro Kiste fällig. Und die Mindestbestellmenge beträgt 40 Euro – was bei einer Lieferung für eine Party ja ziemlich schnell erreicht ist.

Für die Bestellung muss man den gewünschten Liefertermin und natürlich die gewünschten Waren auswählen. Beim Liefertermin wird auch auf die Bedürfnisse von Berufstätigen eingegangen, die Lieferung nach 20 Uhr ist kein Problem. Es kann lediglich sein, dass der gewünschte Termin schon ausgebucht ist.

rewe_liefertermin

Das Sortiment ist riesig, wie man es von REWE gewohnt ist. Ein paar Spezialitäten, wie zum Beispiel Tahini (und das gehört zu den wenigen Artikeln, wegen denen ich normalerweise extra zu REWE muss) waren komischerweise nicht im Angebot. Die Auswahl erfolgt über die Kategorien, wobei mir die Zuordnung nicht immer logisch erscheint.

rewe_auswahl

Vom Hersteller abgepackte Wurst findet man zum Beispiel unter Servicetheke. Instinktiv hätte ich sie unter Kühlprodukte gesucht. Gleiches gilt für den Frischkäse. Und warum wohl Brot unter Frühstück einsortiert wurde? Schließlich heißt es doch Abendbrot…Aber es gibt ja eine Volltextsuche…
Ebenfalls verwirrend: Gibt man seine Postleitzahl ein, wird die PLZ zwar übernommen, daneben aber der Ort des Lagers angezeigt. Anscheinend ist die Verwirrung Absicht.


So fühlt sich dann langsam der Warenkorb bis zur ersten Grenze, den 40 Euro. Bei der Planung der Party kamen dann schnell noch weitere 50 Euro drauf, sodass Waren für ca. 90 Euro im Warenkorb lagen. Nun ist da bei 100 Euro eine weitere Grenze. Ab diesem Warenwert (immer ohne Pfand) entfällt die Liefergebühr. Also habe ich dann gleich noch ein bisschen was für die Tage nach der Party und Haushaltskram wie Weichspüler bestellt, sodass ich über 100 Euro kam.

Dann kommen die E-Mails

Es gibt eine Bestätigungsmail. Eine Mail über die Bezahlung. Eine Mail zur Erinnerung, dass eine Lieferung eintrifft. Dann eine E-Mail mit dem Lieferschein. Hier wird’s wieder spannend: Denn sollte widererwartend irgendwas nicht lieferbar gewesen sein, werden Ersatzprodukte eingepackt. Wenn man diese nicht haben will, kann man dem REWE-Mitarbeiter, der die Sachen dann ausliefert, diese wieder mitgeben. So wie grundsätzlich alles, was einem bei der Lieferung nicht mehr gefällt. Interessant ist das zum Beispiel bei Obst und Gemüse. Das gehört normalerweise zu den Lebensmitteln, die ich gerne genauer betrachte, bevor ich sie kaufe. Die gelieferten Sachen waren bislang einwandfrei.
Nach der Lieferung kommt schließlich noch eine Mail mit der Rechnung, denn der Gesamtbetrag wird erst berechnet, wenn klar ist, was der Fahrer wieder mitgenommen hat und welche Gutscheine eingelöst wurden.

Mit Gutscheinen jedes Mal sparen

REWE will den Lieferservice natürlich pushen. Entsprechend gibt es gefühlt an jeder Ecke Gutscheine. Ich kriege zum Beispiel als Xing-Premiummitglied jeden Tag die Möglichkeit, einen 10 Euro-Gutschein auszudrucken. Auf diversen Gutschein-Portalen im Netz sind ebenfalls oft Rabattcodes zu finden. Und zu meinem Geburtstag hat REWE mir auch einen 10 Euro-Gutschein geschickt. Leider kann man pro Bestellung immer nur einen einlösen…

Bei meinen beiden Lieferungen hatte ich jeweils Samstagmorgen zwischen 8 und 10 Uhr ausgewählt. Beim ersten Mal (letztes Jahr) war ich der erste Kunde am Tag und der REWE-LKW stand um 7:50 vor der Tür. Das war ein ganz normaler LKW. Es sieht schon etwas komisch aus, wenn so einer in einem Wohngebiet vor einem Mehrfamilienhaus die Rampe runterfährt. Beim zweiten Mal (dieses Jahr) saß ich ab 8 Uhr auf glühenden Kohlen, weil ich irgendwie damit gerechnet hatte, dass er wieder so früh ist. Um 9:45 wurde ich nervös, vor allem, weil es in meinem Freundeskreis just ein paar Tage vorher ein negatives Erlebnis mit dem Lieferservice gab. 9:55 Uhr fuhr der deutlich kleine Lieferwagen vor und erlöste mich.

So sieht dann die Lieferung aus. Für „Events“ ist der Lieferservice eine super Sache, für mich persönlich lohnt es sich im Alltag aber nicht, immer die 40 Euro vollzumachen, da ich lieber spontan einkaufen gehe. Wenn es da demnächst vielleicht die Instant-Lieferung per Drohne gäbe…Lieferung

Gastbeitrag: Wie digitale Systeme Restaurantgäste frustrieren können

IMG_6854Es war einmal ein hervorragendes Restaurant. Dort gab es nicht nur wunderbares Essen, auch die Atmosphäre in dem kleinen Bistroraum war angenehm: kein Plüsch, nicht überkandidelt, die Gäste in legerer Kleidung – und trotzdem bereit, für den Abend pro Person einen dreistelligen Betrag auszugeben. Das hervorragende Restaurant wollte an den technischen Entwicklungen teilhaben, was verständlich ist. Doch das hatte Folgen.

Es begann damit, dass ich Ende August einen Tisch dort reservieren wollte – für Ende Oktober. Es war ein wichtiger Termin, darum rief ich frühzeitig an. Das Restaurant war bisher nicht dafür bekannt, einen besonders innovativen Onlineauftritt zu haben, darum kam ich nicht auf die Idee, dass man im Netz einen Tisch reservieren könnte. Die Dame am Telefon verwies mich aber genau dorthin. Nun habe ich gar nichts dagegen, übers Internet einen Tisch zu reservieren. Ich finde aber, man darf einen Kunden, der anruft, nicht einfach aufs Netz verweisen, ohne die Reservierung am Telefon anzunehmen. Zumindest ein Restaurant dieser Preisklasse darf das nicht, denn Service spielt bei der Bewertung eines solchen Etablissements eine wesentliche Rolle.

Tatsächlich war ich über die telefonische Abfuhr so verärgert, dass ich eigentlich schon gar nicht mehr dort Essen gehen wollte. Ich war aber moralisch verpflichtet, also rief ich die entsprechende Internetseite auf. Dort erfuhr ich, dass ich erst rund vier Wochen später einen Tisch reservieren könnte. Ich war zu früh dran. Auch das finde ich ein Unding. Also musste ich mir einen Vermerk in den Kalender machen, um den richtigen Zeitpunkt für die Reservierung nicht zu verpassen. Warum macht man es einem Kunden, der Geld ausgeben möchte, so schwer?

Ich reservierte den Tisch, musste meine Handy-Nummer angeben und wurde darüber aufgeklärt, dass mein Nicht-Erscheinen eine Strafgebühr in Höhe X mit sich bringen würde. Zumindest, wenn ich nicht rechtzeitig absagte. Ich weiß, dass diese No-Show-Fees beispielsweise in London üblich sind. Aber ich finde es nicht richtig, wenn Kunden, Gäste wohlgemerkt, wie potenzielle Verbrecher behandelt werden. Abgesehen davon: Würde ich mir wirklich die Mühe machen, einen Tisch dort zu reservieren, wenn ich nicht dort essen wollte? Natürlich, man kann auch plötzlich krank werden – aber dann ist eine No-Show-Fee unfair.

Am besagten Tag bekam ich eine E-Mail vom Reservierungssystem: Ich müsse einen Tag bevor ich komme nochmals per E-Mail bestätigen, dass ich wirklich komme. Nun war die Mail mit dieser Info ja quasi einen Tag zu spät gekommen. Ich fürchtete bereits, dass ich deswegen meinen Tisch verspielt hätte und womöglich trotzdem zahlen müsste. Also machte ich mir die Mühe, eine Mail zu schicken, den Sachverhalt darzustellen und zu bestätigen, dass ich abends käme. Ich bekam nie eine Antwort.

Das Essen war hervorragend, daran hatte ich auch nie gezweifelt. Es war liebevoll angerichtet, wurde von sehr netten Menschen an den Tisch gebracht, es gab diverse Zwischengänge, die nicht im Menü aufgeführt waren. Aber: Die Portionen waren klein. Meines Erachtens kleiner als früher. Nun muss ich mich nicht voll fressen an einem solchen Abend. Aber nach fünf Gängen wäre ich gerne wenigstens so satt, dass ich zuhause nicht noch auf die Idee komme, eine Scheibe Brot zu essen. Selbst wenn das Essen hervorragend ist, für den gezahlten Preis möchte ich bitte wenigstens keinen Hunger mehr haben.

Wir gingen, und uns war klar, dass wird dort nicht mehr so oft essen würden wie in den vergangenen Jahren. Zu speziellen Feiertagen waren wir gerne in dieses Restaurant gegangen um uns etwas Besonderes zu gönnen. Künftig werden wir das nicht mehr machen, denn es gibt in Köln einige sehr gute Restaurants, in denen das Preis-Leistungsverhältnis besser ist und wo man als Gast behandelt wird. Der eigentliche Witz kam jedoch erst einige Tage später in Form einer Zufriedenheitsabfrage-Mail. Ich machte mir die Mühe, in wenigen kurzen Sätzen meine Kritik vorzubringen. Doch ich kam nicht weit. Kritik schien vom System nicht vorgesehen zu sein. Nach zwei Sätzen war mein Zeichenlimit erreicht. Nun gut. Die beiden ersten Sätze waren durchaus auch schon kritisch. Doch das Restaurant hat sich auch darauf nie bei mir gemeldet. Das ist mir übrigens auch schon bei Groupon passiert. Ich bin ein bisschen traurig über die Situation, denn ich habe dort einige sehr schöne Abende verbracht. Aber was in der Vergangenheit war, gilt nicht automatisch für die Zukunft – das gilt offensichtlich nicht nur für Börsenkurse. Darum scheint jetzt der richtige Zeitpunkt zu sein, einen Schlussstrich unter diese Beziehung zu ziehen und sich kulinarisch neu zu orientieren.

Die Autorin Bettina Blaß ist selbstständige Wirtschafts-Journalistin, Dozentin und Buchautorin in Köln. Ihre Homepage: http://www.wirtschaft-verstehen.de