10 Regeln für Facebook-Gruppen

kamu2Facebook reißt so ziemlich jede Kommunikation im Netz an sich. Was früher in diversen Foren ausgetauscht wurde, ist heute ziemlich oft in Facebook-Gruppen zu finden. Das ist toll, wenn man zu einem Thema Infos braucht oder Fragen hat, wird aber durch den teilweise ziemlich unverschämten Umgangston ziemlich schnell zum virtuellen Spießrutenlauf.

Ich bin jetzt seit Jahren Mitglied in mehreren Gruppen und immer wieder erstaunt darüber, wie viel Energie Menschen dafür aufwenden, andere (die sie meistens gar nicht kennen) zu belehren oder zu beleidigen. Damit nun keiner, der sich in eine irgendeine Gruppe wagt, gleich frustriert wieder aussteigt, habe ich hier ein paar – mal mehr mal weniger ernstgemeinte – Regeln zusammengestellt.

  1. Halte Dich an die Gruppenregeln!
    Klingt fast schon zu banal, aber die Gründer/Admins der Gruppe haben sich für ihre Gruppe eine Art Hausordnung ausgedacht. Tritt man einer Gruppe bei, sollte man sich informieren, was erlaubt ist und was nicht. Die Gruppenregeln findet man meistens in der Beschreibung oder im fixierten Beitrag. Hält man sich nicht an die Gruppenregeln, weil man sie überflüssig/doof/unnütz findet oder sie noch nicht gelesen hat, tritt die nächste Regel in Kraft.
  2. Weise jemanden unbedingt auf einen Verstoß gegen die Gruppenregeln hin!
    Wer die Gruppenregeln kennt und befolgt, muss jeden, der gegen sie verstößt, auf seine Untat hinweisen – das scheint ein ungeschriebenes Gesetz aller Gruppen zu sein. Es muss Menschen geben, die auf ihrer Tastatur eine Taste haben, die sofort „Lies erstmal die Gruppenregeln!!!!!!!!“ alternativ „Steht alles im fixierten Beitrag!!!!!!!!!!“ (ja, inklusive des inflationären Gebrauchs des Ausrufezeichens).
  3. Der Gruppenadmin hat immer Recht!
    Bedarf keiner Erläuterung.
  4. Hat der Gruppenadmin nicht Recht, hat er per Rollendefinition trotzdem Recht!
  5. Verwechsle die Gruppe mit Google!
    Stelle auch die banalsten Fragen unbedingt in der Gruppe. Sehr beliebt „Sind morgen die Geschäfte auf?“ (vor Feiertagen), „Weiß jemand, was ein iPhone kostet?“ usw.
  6. Poste einfach jeden Scheiß in die Gruppe, egal ob er zur Gruppe passt oder nicht!
  7. Mach aus jeder Diskussion eine Meta-Diskussion!
    Nicht der Inhalt des Postings steht zur Debatte, sondern wer wie wann warum mit wem falsch, beleidigend, gegen die Gruppenregeln interagiert hat.
  8. Mach Dir keine Sorgen, wenn Deine Rechtschreibung unter aller Sau ist!
    Irgendjemand wird Dich garantiert mit charmanten Worten wie „Boah, lern doch erstmal richtig schreiben“ auf Deine Fehler hinweisen.
  9. Lies den Sonstiges-Ordner in den Nachrichten!
    Wer mit anderen privat Nachrichten austauschen möchte, sollte einen Blick in den Ordner „Sonstiges“ bei den Nachrichten werfen. Nachrichten von Facebook-Nutzern, mit denen man nicht befreundet ist, landen meistens da. Unpraktischerweise ist der Sonstiges-Ordner nicht in der Messenger-App enthalten.
  10. Verlasse die Gruppe nur mit einem beleidigenden Abschiedsposting!
    Sollte es Dir in einer Gruppe zu blöd geworden sein, bitte vor dem Verlassen unbedingt noch einen Post schreiben, wie Scheiße diese Gruppe ist und wie doof sich alle verhalten haben, die Dich auf die Gruppenregeln hingewiesen haben inklusive der Gruppenadmins.

Den besten Kundenservice gibt’s bei twitter

Deutschland ist eine Service-Wüste. Überteuerte Hotlines, an denen man ewig wartet und die dann mit inkompetenten Mitarbeitern besetzt sind, denen zwar in der Regel alles furchtbar leid tut und die sich garantiert drum kümmern und dann melden…

Warum tun wir uns das an? Es gibt doch twitter und facebook. Und hier habe ich wirklich vorbildlichen Kundenservice erlebt.

Mein Internet geht einmal im Quartal kaputt, Router-Neustart hilft nicht, die Leitung bleibt tot. Ich twittere dann einen Hilferuf per Handy an UnityMedia (@unitymedia). Mittlerweile haben die zu meinem twitter-Account (@cgntimo) schon die Kundennummer gespeichert. Und oh Wunder, in dem Moment, in dem der Antwort-Tweet kommt, geht die Leitung auch wieder. Das kann ein Zufall sein, aber ich glaube schon lange nicht mehr an Zufälle.

Die Bahn ist das Hassobjekt bei Kunden schlechthin, würde ich mal vermuten. Ich mag die Bahn, denn das twitter-Team der DB (@DB_Bahn) antwortet von 6 Uhr morgens an auf Anfragen innerhalb weniger Minuten und zwar kompetent und freundlich (mit Ausnahme des nicht-rassistischen Ereignisses letzte Woche). Vielleicht sollte das twitter-Team den restlichen Kundenservice schulen…

Auf facebook habe ich auch schon allgemeine Anfragen loswerden können und in angemessener Zeit eine Antwort erhalten. Melitta empfahl mir eine neue Kaffeesorte als Ausgleich für die, die sie aus dem Programm genommen hatten. Und die ist richtig gut.

MisterSpex hat mir auch schon Tipps geben können. Hierzu muss ich anmerken, dass ich als Journalist einen Presserabatt bei MisterSpex in Anspruch genommen habe. Nur deshalb schreibe ich jetzt nicht ausführlich, wie zufrieden ich generell mit MisterSpex bin.

Der private Finanzmarkt Smava brauchte auf einen simplen Facebook-Kommentar an einem Werktag jedoch bis zum übernächsten Tag, bis eine Antwort kam. So dann nicht.

Aber ich glaube, dass  Kundenservice bei twitter besser aufgehoben ist als bei Facebook. Das ist meine eigennützige Meinung. Bei twitter ist einfach weniger los bzw. da sind nur Leute unterwegs, die sich ein bisschen besser auskennen und nicht diese stänkernden Proleten, die auf Facebook die Shitstorms inszenieren, für die es in letzter Zeit tolle Beispiele gab, z.B. Vodafone, DHL und Rossmann. Vielleicht sollten wir einen Preis ins Leben rufen, für die besten Reaktionen auf negative facebook-Kommentare.