Dinge, die man morgens/generell nicht braucht – iOS 7 Update

Achtung: Es folgt ein sehr technischer Beitrag zum Update auf die neue Version des iPhone-Betriebssystems iOS.

Ich bin schon länger davon geheilt, ständig das neueste iPhone haben zu müssen. Nach der Präsentation von iPhone 5S und 5C diese Woche verspüre ich keinen Drang, mir ein neues zu kaufen. Mein ein Jahr altes iPhone 5 ist ein treuer Begleiter. Anders ist das mit dem Betriebssystem. Hier muss immer noch sofort das neueste Update haben, egal ob Beta-Version oder nicht. Diese Neigung hat mich in den letzten Wochen viele Nerven gekostet.

Los ging es mit der Vorstellung von iOS 7 im Juni. Klar, dass ich mir sofort die Beta-Version besorgte und installierte. Damit begannen die Probleme. Einzelne Apps gingen nicht mehr, stürzten ständig ab. Mit jeder neuen Beta bis hin zur Beta 6 waren das andere Apps. Bei Beta 3 hatte ich Blackouts: Das iPhone ging ohne jeden sichtlichen Grund aus. Mit Glück startete es neu. Einmal war ich unterwegs und es ging aus. Zufällig besuchte ich jemanden, der auch ein iPhone 5 hatte und mir mit dem passenden Ladekabel helfen konnte. Nur durch den Stromstoß aus der Steckdose konnte ich es zum Leben erwecken. Und in der letzten Beta dauerte dann das Anschalten des iPhones auf einmal drei Minuten.

Nun ist seit Mittwoch der Golden Master verfügbar, die endgültige Version von iOS 7. Klar, die muss ja noch auf alle Geräte drauf, die nächste Woche ausgeliefert werden. Also schnell diese Version runtergeladen und installiert. Und wieder die Hinweise zu schnell gelesen. iOS 7 kann nur mit iTunes 11.1 synchronisiert werden. Das gibt’s aber bisher (ebenfalls nur als Beta) für den Mac.

Am PC führte das dazu, dass ich nun nach dem Update ein funktionsfähiges, aber komplett leeres iPhone hatte. Denn die Synchronisation geht am PC nicht. Gut, dass man noch einen Mac rumstehen hat. Also alle Daten per USB-Stick auf den Mac gespielt und von hier zurück auf das iPhone. Die Aktion kostete eine Stunde und Nerven. Aber selbst schuld, wenn man nicht die eine Woche warten kann, denn nächste Woche wird das Update offiziell verteilt. Und aus Schaden wird man klug: Beim iPad warte ich jetzt noch die paar Tage.

Verzettelt in der Cloud

Ich liebe die Cloud. Sie macht so vieles einfacher. Und ohne sie (in diesem Fall Dropbox) wäre neulich nach meinem Festplattencrash die Arbeit von ein paar Tagen im Eimer gewesen. Aber die Cloud hat die gleichen Probleme wie früher die Festplatten, USB-Sticks etc. „Wo ist diese #*#+@@-Datei?“ Ich weiß genau, sie war da. Aber wo habe ich gespeichert?
 

Jetzt können moderne Betriebssysteme (da muss ich sogar Windows 7 mit dazu zählen) mittlerweile schnell die ganze Festplatte nach Suchbegriffen abgrasen und in der Regel ist eine Datei lokal schnell lokalisiert.
 
Bei der Cloud wird’s schon schwieriger. Dropbox zum Beispiel ist in der Suche inbegriffen, weil die Dateien lokal vorgehalten werden. Google Drive-Dateien (formerly known as Google Docs) werden nicht mit einbezogen. Wie also in der Cloud was finden? 

Hier schlägt die Stunde von Cue. Cue (als Webseite www.cueup.com und als iOS-App) greift auf alle möglichen Cloud-Dienste zu. Mit Cue kann man mit Dateien sowie Infos wie Kalendereinträge und Mails finden, egal wo sie gespeichert sind. Cue unterstützt Dropbox, die meisten Google-Dienste, iCloud-E-Mails, Facebook, Twitter, LinkedIn und weitere Dienste, teilweise jedoch nur im kostenpflichtigen Premium-Tarif (zum Beispiel Evernote). Generell ist Cue kostenlos. Aber man muss schon jede Menge Vertrauen beweisen, um Cue Zugriff auf alle Cloud-Konten zu gewähren. Dafür zeigt Cue nicht nur Dateien, sondern versucht aus den gesammelten Informationen Tagespläne zu machen oder protokolliert Konversationen mit Kontakten, egal, über welchen Kanal diese stattgefunden haben.

 Die Business-Variante für Cloud-Services ist DuraCloud (www.duracloud.org), wenn auch mit anderer Funktionalität. DuraCloud verteilt die gespeicherten Daten gleichzeitig auf die genutzten Cloud-Server (z.B. bei Amazon). Dies soll der absoluten Redundanz dienen.

 Ein auf Bilder spezialisiertes Pendant zu Cue ist Cooliris. Mit Cooliris zapft man seine Facebook- und Instagram-Bilder (weitere Foto-Social-Networks werden folgen) an und präsentiert diese Bilder aus der Cloud auf dem iPhone oder iPad in schön. Soll heißen, nicht einfach nur der Reihe nach, sondern als optisch ansprechende Bildergalerie.

Cooliris kann Bilder aus der Cloud präsentieren
Cooliris kann Bilder aus der Cloud präsentieren

 Cloud ist ja immer schön und gut. Dumm nur, wenn der Internetzugang ausfällt und man die Lieblings-Cloud gar nicht mehr erreicht.

Yelp ist das neue Google Maps

Wie? Das neue Google Maps? Wer kann denn schon gegen Google anstinken? Nun, Apple versucht es zumindest. In der neuesten Version des iPhone-/iPad-Betriebssystems iOS werden die Karten zur Routenfindung nicht mehr von Google bereitgestellt, sondern das Material stammt von der Firma, die auch das Navigationssystem TomTom vertreibt.

Das an sich ist jetzt erst mal noch nicht weiter dramatisch. Doch jetzt kommen die Points of interest (POI) ins Spiel. Wer bisher irgendwo mit dem iPhone in Maps nach einer Tankstelle gesucht hat, bekam die Einträge zu Tankstellen in seiner Nähe von Google geliefert. Das ist jetzt vorbei.

Yelp ist das neue Google Maps. Der Dienst liefert die POI für Apples eigenen Kartendienst. Und da viele Millionen iPhone- und iPad-Nutzer bald ihre POI über Yelp suchen, sollte sich jeder Inhaber eines Restaurants, Cafés, einer Bar, eines Einzelhandelsgeschäfts oder sonst irgendeines Unternehmens mit Laufkundschaft um einen Yelp-Eintrag kümmern! Das geht relativ einfach auf https://biz.yelp.de/.

Jedes Geschäft oder Unternehmen mit Laufkundschaft sollte sich um einen Yelp-Eintrag kümmern

Genau wie in Google Maps kann jeder Unternehmer Infos und Bilder hinzufügen. Nutzer können die Unternehmen bewerten und Unternehmer und Nutzer können miteinander in Kontakt treten. Mal schauen, wann die ersten Shitstorms auf Yelp die Runde machen.

Nutzer können wie in vielen anderen Diensten in Geschäften einchecken und dort einen gewissen Status (zum Beispiel Stammgast, Baron, Herzog, König) erwerben. Außerdem können Geschäfte spezielle Angebote machen, wenn Kunden einchecken.

Was ich besonders schön finde: Yelp nutzt auf der Homepage und in den Apps für Android natürlich Google Maps 😀