Im Flugmodus

Seit einiger Zeit ist es endlich erlaubt, im Flugzeug auch während des Starts und der Landung elektronische Geräte wie Smartphones und Tablets zu benutzen. YEAH!!! Natürlich muss dabei der Flugmodus angeschaltet sein. Ok, also alles, was man unterwegs lesen/hören/sehen möchte, vorher auf das Gerät bringen, aber das sollte zu schaffen sein.

Auf meinem letzten Flug hörte ich dann den Hinweis, dass allerdings während des Sicherheitsvideos „der Gebrauch elektronischer Geräte nicht gestattet ist“. Nun wird das Video in der Regel gezeigt, wenn alle angeschnallt sind und das Flugzeug sich gerade zur Startbahn bewegt. Diese Regel soll wahrscheinlich dazu dienen, dass sich alle Passagiere ablenkungsfrei die Sicherheitshinweise ansehen. Macht aber keiner, man kann ja auch im Bordmagazin blättern, das ist erlaubt. Eine ziemlich sinnfreie Vorschrift finde ich.

Und auch das mit dem Flugmodus ist ganz schön schwer für einige. Mehrfach habe ich „verdächtige“ Geräusche gehört, die E-Mails und WhatsApp-Nachrichten ankündigen – und das in allen Phasen des Flugs, vor allem den kritischen bei Start und Landung. Schon vor vielen Jahren klingelte kurz vor der Landung das Handy einer Frau in der Reihe hinter mir. Auf die entgeisterten Blicke der Umgebung, nachdem sie auch noch ran ging, versuchte sie, heimlich zu telefonieren – so gut das in einem vollbesetzten Flieger möglich ist. Erst auf mehrfachen Hinweis mehrerer anderer unterbrach sie das Gespräch in dem Moment, in dem schon die Reifen aufsetzten.

Die Quintessenz des ganzen: die Regeln zur Benutzung von Handys usw. im Flieger sind überflüssig – denn keiner beachtet sie so richtig und anscheinend passiert auch nichts, wenn sie ignoriert werden.

Da immer mehr Airlines auch WLAN im Flieger anbieten, wird man an diese Regeln sowieso nochmal ran müssen.

Mein neues Mi Band

Seit ich als Freiberufler fast nur noch zuhause arbeite, habe ich zu wenig Bewegung. Um dem entgegen zu steuern, habe ich mir irgendwann mal einen Schrittzähler, den Fitbit gekauft und mit ihm streng darauf geachtet, mindestens 10.000 Schritte am Tag zu gehen. Unglücklicherweise habe ich ihn neulich verloren, sodass ein neuer Kontrollapparat beschafft werden musste.

Nach einem Bericht in der c’t fiel die Wahl dann auf das Mi Band des chinesischen Herstellers Mi. Das Hauptargument war der sehr günstige Preis von ca. 22 Euro (eBay). Mein Fitbit hatte damals ca. 100 Euro gekostet.

Leider handelt es sich bei dem Mi Band um ein Armband, ich fand es praktischer, den Fitbit einfach in die Hosentasche zu stecken. Dafür werde ich das Mi Band vermutlich nicht so einfach verlieren können. Nun werden wieder fleißig Schritte gezählt. Ich habe den Eindruck, dass das Mi Band bei den gleichen Entfernungen mehr Schritte als der Fitbit zählt. Daher habe ich mein Tagesminimum von 10.000 auf 12.000 Schritte erhöht. Weil ich das Band gar nicht mehr ablege (duschen ist damit kein Problem), lasse ich jetzt auch wieder den Schlaf messen, das war mir mit dem Fitbit zu aufwändig.

Eine für mich besonders praktische Funktion ist der Vibrationsalarm. Zum einen vibriert das Band drei Mal kurz, wenn man das Tagesziel erreicht hat. Dann kann ich mich also quasi sofort auf die Couch legen. Zum anderen ist das Band per Bluetooth mit dem iPhone gekoppelt. Sobald ich einen Anruf bekomme, vibriert auch das Band. Da ich sehr oft das iPhone in der Hosentasche nicht höre und auch das Vibrieren des Telefons manchmal nicht spüre, habe ich schon so einige Anrufe verpasst. Mit dem Mi Band passiert mir das nicht mehr.

Ein Smartphone (Android oder iPhone) ist auch wichtig, um überhaupt die Daten des Mi Bands sehen zu können, denn es hat kein Display. Zwar sollen drei LEDs auf dem Band über den aktuellen Status Auskunft geben, doch dafür ist eine spezielle Bewegung erforderlich, die anhand der Anleitung nicht nachvollziehbar ist. Zufällig sehe ich ab und an mal was leuchten, aber wenn ich versuche, die Bewegung zu wiederholen, leuchtet es nicht wieder. Eine Möglichkeit, den Status ohne die App anzeigen zu lassen, fände ich noch ganz praktisch.

Das Mi Band kommuniziert über Bluetooth mit dem iPhone, daher muss Bluetooth aktiviert sein, was natürlich wieder ein paar Prozent Akku kostet…

Für den Preis eine klare Kaufempfehlung, auch wenn die Wartezeit beim Kauf direkt in China ca. vier Wochen beträgt.

10 Regeln für Facebook-Gruppen

kamu2Facebook reißt so ziemlich jede Kommunikation im Netz an sich. Was früher in diversen Foren ausgetauscht wurde, ist heute ziemlich oft in Facebook-Gruppen zu finden. Das ist toll, wenn man zu einem Thema Infos braucht oder Fragen hat, wird aber durch den teilweise ziemlich unverschämten Umgangston ziemlich schnell zum virtuellen Spießrutenlauf.

Ich bin jetzt seit Jahren Mitglied in mehreren Gruppen und immer wieder erstaunt darüber, wie viel Energie Menschen dafür aufwenden, andere (die sie meistens gar nicht kennen) zu belehren oder zu beleidigen. Damit nun keiner, der sich in eine irgendeine Gruppe wagt, gleich frustriert wieder aussteigt, habe ich hier ein paar – mal mehr mal weniger ernstgemeinte – Regeln zusammengestellt.

  1. Halte Dich an die Gruppenregeln!
    Klingt fast schon zu banal, aber die Gründer/Admins der Gruppe haben sich für ihre Gruppe eine Art Hausordnung ausgedacht. Tritt man einer Gruppe bei, sollte man sich informieren, was erlaubt ist und was nicht. Die Gruppenregeln findet man meistens in der Beschreibung oder im fixierten Beitrag. Hält man sich nicht an die Gruppenregeln, weil man sie überflüssig/doof/unnütz findet oder sie noch nicht gelesen hat, tritt die nächste Regel in Kraft.
  2. Weise jemanden unbedingt auf einen Verstoß gegen die Gruppenregeln hin!
    Wer die Gruppenregeln kennt und befolgt, muss jeden, der gegen sie verstößt, auf seine Untat hinweisen – das scheint ein ungeschriebenes Gesetz aller Gruppen zu sein. Es muss Menschen geben, die auf ihrer Tastatur eine Taste haben, die sofort „Lies erstmal die Gruppenregeln!!!!!!!!“ alternativ „Steht alles im fixierten Beitrag!!!!!!!!!!“ (ja, inklusive des inflationären Gebrauchs des Ausrufezeichens).
  3. Der Gruppenadmin hat immer Recht!
    Bedarf keiner Erläuterung.
  4. Hat der Gruppenadmin nicht Recht, hat er per Rollendefinition trotzdem Recht!
  5. Verwechsle die Gruppe mit Google!
    Stelle auch die banalsten Fragen unbedingt in der Gruppe. Sehr beliebt „Sind morgen die Geschäfte auf?“ (vor Feiertagen), „Weiß jemand, was ein iPhone kostet?“ usw.
  6. Poste einfach jeden Scheiß in die Gruppe, egal ob er zur Gruppe passt oder nicht!
  7. Mach aus jeder Diskussion eine Meta-Diskussion!
    Nicht der Inhalt des Postings steht zur Debatte, sondern wer wie wann warum mit wem falsch, beleidigend, gegen die Gruppenregeln interagiert hat.
  8. Mach Dir keine Sorgen, wenn Deine Rechtschreibung unter aller Sau ist!
    Irgendjemand wird Dich garantiert mit charmanten Worten wie „Boah, lern doch erstmal richtig schreiben“ auf Deine Fehler hinweisen.
  9. Lies den Sonstiges-Ordner in den Nachrichten!
    Wer mit anderen privat Nachrichten austauschen möchte, sollte einen Blick in den Ordner „Sonstiges“ bei den Nachrichten werfen. Nachrichten von Facebook-Nutzern, mit denen man nicht befreundet ist, landen meistens da. Unpraktischerweise ist der Sonstiges-Ordner nicht in der Messenger-App enthalten.
  10. Verlasse die Gruppe nur mit einem beleidigenden Abschiedsposting!
    Sollte es Dir in einer Gruppe zu blöd geworden sein, bitte vor dem Verlassen unbedingt noch einen Post schreiben, wie Scheiße diese Gruppe ist und wie doof sich alle verhalten haben, die Dich auf die Gruppenregeln hingewiesen haben inklusive der Gruppenadmins.

Ein herrlich analoges Vergnügen

Nach meinem Geburtstag bat mich ein guter Freund, mich mit ihm an einem Nachmittag in Bonn zu verabreden, da er als Geschenk mit mir etwas unternehmen wolle. Er verriet nicht, was wir machen würden. Da ich Überraschungen mag, war ich gespannt. Um ein Haar hätte ich den Termin noch absagen müssen, aber schließlich trafen wir uns doch zum verabredeten Zeitpunkt in Bonn. Ein paar Hundert Meter von seiner Wohnung entfernt, waren wir auch schon da: Bei 60 Minutes, einem Live-Escape-Spiel.

Das Prinzip ist leicht erklärt: Man wird als Gruppe in einen Raum gesperrt. In diesem Raum sind viele Gegenstände und vor allem Schlösser zu finden. Mal mehr, mal weniger sichtbare Hinweise verraten, wie die Schlösser zu öffnen sind. Meistens handelt es sich um Zahlenschlösser und der Code muss erraten werden.
Vorher gibt der Betreiber ein paar allgemeine Infos und Hinweise. Außerdem beobachtet er das Geschehen per Videokamera. Wenn man nicht weiterkommt, blendet er über einen Monitor weitere Hinweise und Hilfestellung ein. Die sind auch nötig, manchmal kommt man nicht weiter. Irgendwann macht es dann doch Klick und man hat ein Schloss geöffnet. Oft genug bedeutete das aber lediglich, dass man ein weiteres Schloss vor sich hat.

Wie der Name schon sagt, hat man 60 Minuten Zeit, das Rätsel zu lösen. In Bonn lag des Rätsels Lösung in Form des finalen Schlüssels, der aus den Räumen befreit, in einem Safe. Dieser Safe war durch eine Zahlenkombination verschlossen, aber natürlich verrate ich jetzt nicht, wie man an diese Kombination kommt.

Wir haben zum Schluss noch fünf Minuten Zeit übrig gehabt. Da waren wir stolz wie Oskar. Denn der Betreiber erklärte uns, dass es viele Gruppen gar nicht schaffen würden.
Die Suche nach den Hinweisen hat echt Spaß gemacht. Ich bin normalerweise kein Freund von großen Rätseln (außer Sudokus), aber das hier hat das Hirn schon in Bewegung gebracht. Und ich, der ja nie ohne Smartphone das Haus verlässt, war auf einmal in einer Situation, in der mein Smartphone eben nicht die Antwort auf alle Fragen wusste. Es konnte mir überhaupt nicht weiterhelfen. Es war alles ganz analog – und das war zur Abwechslung auch ziemlich spannend.

Ein paar Links zu Escape-Rooms:

Warum Videokonferenzen immer noch keine Alternative sind

Seit vielen Jahren sollen Geschäftsreisen, Besprechungen, Meetings etc. überflüssig werden – Videokonferenzen sollen ein würdiger Ersatz sein. Wer das mal im Jahr 2015 mit einem frei verfügbaren System versucht hat, wird schnell merken, dass dem nicht so ist.

Skype

Mit Skype sind Videoanrufe mit mehr als einer Person mittlerweile kostenlos. Wenn alle Teilnehmer an einer stabilen Internetleitung hängen, ist das sogar einigermaßen zuverlässig. Dennoch habe ich immer Aussetzer sowohl bei mir, als auch bei den anderen. Wie gesagt, es ist kostenlos, da kann man das verschmerzen. Skype erfordert eine Software, eine Weboberfläche gibt es (noch) nicht.

Google Hangouts

Dafür musste ich erst diverse Plugins und Browsererweiterungen installieren. Ähnliche Probleme wie Skype.

iMeet

Ein kommerzielles System der Telekom. High-Tech. Von wegen. Selbst bei der Einwahl übers Telefon war die Tonqualität unterdurchschnittlich. Teilnehmer einer Videokonferenz, an der ich letzte Woche teilnahm, flogen nach Belieben raus oder waren mitten im Redefluss unterbrochen. Das Bild fror zwischendurch ein und wer auf Nummer sicher gehen wollte, ließ am besten nur den Ton übertragen. Das war eine ziemlich nervige Angelegenheit.

Fazit

Natürlich ist das eine rein subjektive Bestandsaufnahme und nicht repräsentativ. Aber wir leben im Jahr 2015 und fliegen seit über 50 Jahren ins All. Da müsste doch eine funktionierende Videokonferenz von zuhause aus technisch ohne weiteres möglich sein.
Oder kennt Ihr ein System, das einwandfrei funktioniert?