Wo ist mein Gleis?

2015-03-21 10.06.13Eine tolle Funktion im DB Navigator, die ich jetzt erst entdeckt habe, wohl aber schon ein gutes Jahr verfügbar ist: Für große Bahnhöfen kann man sich den Bahnhofsplan anzeigen lassen, wenn man dort umsteigen muss. Das ist eigentlich eine gute Idee, bringt aber nichts, wenn der Plan nicht gut gemacht ist oder nicht alles zeigt.

Zum Beispiel dieser Plan des Frankfurter Hauptbahnhofs. Er zeigt den oberirdischen Teil des Hauptbahnhofs und die Verteilerebene unter dem Bahnhofsvorplatz.

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Die angezeigte Verbindung in der Reiseauskunft sagt mir, dass ich auf Gleis 5 ankomme und auf Gleis 104 in „Frankfurt (Hbf) tief“ abfahre. Jetzt kenne ich den Frankfurter Hauptbahnhof ganz gut und weiß, wo die S-Bahnen abfahren. Da ich der deutschen Sprache mächtig bin, kann ich zur Not das Wort „tief“ mit einem unterirdischen Geschoss assoziieren. Wer sich dagegen auf den in der App hinterlegten Plan verlassen muss, ist verlassen, bzw. er kann sich nicht mit der App gut auf den Umstieg vorbereiten.
Auf dem Plan finde ich nirgendwo einen Hinweis auf Gleis 104, sondern lediglich das S-Bahn-Symbol. Gut, dass wenigstens im Frankfurter Hauptbahnhof die Gleise 101-104 vernünftig ausgeschildert sind.

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Dass es besser geht, zeigt der Plan des Berliner Hauptbahnhofs: Hier war es für die Bahn ohne weiteres möglich, einen passenden Plan zu machen, der die Gleise auf den verschiedenen Ebenen zeigt.2015-03-24 15.46.37

 

Lebensmittel online bestellen und liefern lassen

Wie oft sollte unsere Lebensmittelversorgung schon durch das Internet „revolutioniert“ werden? Ich habe aufgehört zu zählen. Online-Shopping ist nicht erst seit Zalando in Mode, Amazon ist der bestsortierteste Gemischtladenwaren der Welt. Aber Lebensmittel? Auch die sind vereinzelt online zu finden, in der Regel sind es dann aber haltbare Waren.

Frische Lebensmittel wie im Supermarkt um die Ecke finden sich dagegen kaum online. Doch mittlerweile gibt es seit ca. zwei Jahren den REWE-Lieferservice. Der ist längst noch nicht überall in Deutschland verfügbar, an meinem Wohnsitz Köln praktischerweise aber schon.

Eigentlich kaufe ich nur wenige Artikel bei REWE vor Ort ein, für meine Geburtstagsfeier habe ich letzte Woche das zweite Mal Lebensmittel und Getränke online bestellt. Denn ohne Auto zwei Bierkisten und diverse Pakete Softdrinks die ca. 500 Meter vom REWE nach Hause tragen ist doch etwas unpraktisch oder würde einfach zu viele Wege erfordern.

Bis vor kurzem hat REWE auch noch die gleichen Preise wie im Markt vor Ort versprochen, sodass man also hier nicht drauf zahlt. Doch klar, dass sich REWE den Service vergüten lassen muss. Deshalb zahlt man pro Lieferung eine Gebühr zwischen 2,90 Euro und 4,90 Euro. Diese Gebühr ist davon abhängig, in welchem Zeitfenster man liefern lässt. Für Getränkekisten wird außerdem ein Aufpreis von einem Euro pro Kiste fällig. Und die Mindestbestellmenge beträgt 40 Euro – was bei einer Lieferung für eine Party ja ziemlich schnell erreicht ist.

Für die Bestellung muss man den gewünschten Liefertermin und natürlich die gewünschten Waren auswählen. Beim Liefertermin wird auch auf die Bedürfnisse von Berufstätigen eingegangen, die Lieferung nach 20 Uhr ist kein Problem. Es kann lediglich sein, dass der gewünschte Termin schon ausgebucht ist.

rewe_liefertermin

Das Sortiment ist riesig, wie man es von REWE gewohnt ist. Ein paar Spezialitäten, wie zum Beispiel Tahini (und das gehört zu den wenigen Artikeln, wegen denen ich normalerweise extra zu REWE muss) waren komischerweise nicht im Angebot. Die Auswahl erfolgt über die Kategorien, wobei mir die Zuordnung nicht immer logisch erscheint.

rewe_auswahl

Vom Hersteller abgepackte Wurst findet man zum Beispiel unter Servicetheke. Instinktiv hätte ich sie unter Kühlprodukte gesucht. Gleiches gilt für den Frischkäse. Und warum wohl Brot unter Frühstück einsortiert wurde? Schließlich heißt es doch Abendbrot…Aber es gibt ja eine Volltextsuche…
Ebenfalls verwirrend: Gibt man seine Postleitzahl ein, wird die PLZ zwar übernommen, daneben aber der Ort des Lagers angezeigt. Anscheinend ist die Verwirrung Absicht.


So fühlt sich dann langsam der Warenkorb bis zur ersten Grenze, den 40 Euro. Bei der Planung der Party kamen dann schnell noch weitere 50 Euro drauf, sodass Waren für ca. 90 Euro im Warenkorb lagen. Nun ist da bei 100 Euro eine weitere Grenze. Ab diesem Warenwert (immer ohne Pfand) entfällt die Liefergebühr. Also habe ich dann gleich noch ein bisschen was für die Tage nach der Party und Haushaltskram wie Weichspüler bestellt, sodass ich über 100 Euro kam.

Dann kommen die E-Mails

Es gibt eine Bestätigungsmail. Eine Mail über die Bezahlung. Eine Mail zur Erinnerung, dass eine Lieferung eintrifft. Dann eine E-Mail mit dem Lieferschein. Hier wird’s wieder spannend: Denn sollte widererwartend irgendwas nicht lieferbar gewesen sein, werden Ersatzprodukte eingepackt. Wenn man diese nicht haben will, kann man dem REWE-Mitarbeiter, der die Sachen dann ausliefert, diese wieder mitgeben. So wie grundsätzlich alles, was einem bei der Lieferung nicht mehr gefällt. Interessant ist das zum Beispiel bei Obst und Gemüse. Das gehört normalerweise zu den Lebensmitteln, die ich gerne genauer betrachte, bevor ich sie kaufe. Die gelieferten Sachen waren bislang einwandfrei.
Nach der Lieferung kommt schließlich noch eine Mail mit der Rechnung, denn der Gesamtbetrag wird erst berechnet, wenn klar ist, was der Fahrer wieder mitgenommen hat und welche Gutscheine eingelöst wurden.

Mit Gutscheinen jedes Mal sparen

REWE will den Lieferservice natürlich pushen. Entsprechend gibt es gefühlt an jeder Ecke Gutscheine. Ich kriege zum Beispiel als Xing-Premiummitglied jeden Tag die Möglichkeit, einen 10 Euro-Gutschein auszudrucken. Auf diversen Gutschein-Portalen im Netz sind ebenfalls oft Rabattcodes zu finden. Und zu meinem Geburtstag hat REWE mir auch einen 10 Euro-Gutschein geschickt. Leider kann man pro Bestellung immer nur einen einlösen…

Bei meinen beiden Lieferungen hatte ich jeweils Samstagmorgen zwischen 8 und 10 Uhr ausgewählt. Beim ersten Mal (letztes Jahr) war ich der erste Kunde am Tag und der REWE-LKW stand um 7:50 vor der Tür. Das war ein ganz normaler LKW. Es sieht schon etwas komisch aus, wenn so einer in einem Wohngebiet vor einem Mehrfamilienhaus die Rampe runterfährt. Beim zweiten Mal (dieses Jahr) saß ich ab 8 Uhr auf glühenden Kohlen, weil ich irgendwie damit gerechnet hatte, dass er wieder so früh ist. Um 9:45 wurde ich nervös, vor allem, weil es in meinem Freundeskreis just ein paar Tage vorher ein negatives Erlebnis mit dem Lieferservice gab. 9:55 Uhr fuhr der deutlich kleine Lieferwagen vor und erlöste mich.

So sieht dann die Lieferung aus. Für „Events“ ist der Lieferservice eine super Sache, für mich persönlich lohnt es sich im Alltag aber nicht, immer die 40 Euro vollzumachen, da ich lieber spontan einkaufen gehe. Wenn es da demnächst vielleicht die Instant-Lieferung per Drohne gäbe…Lieferung

Ich blogge, also bin ich etwa blöd? – von Gastbeiträgen und „Kooperationen“

Gestern gab es wieder mal einen Gastbeitrag von Bettina Blaß. Von ihr nehme ich sehr gerne Gastbeiträge an, denn ich kenne Bettina seit vielen Jahren und weiß, dass ihre Beiträge sowohl sehr gut geschrieben als auch sauber recherchiert und in jeder Hinsicht unbedenklich sind.
Andere wollen ebenfalls gerne bei mir veröffentlichen: In schöner Regelmäßigkeit bekomme ich als Blogger E-Mails von mal mehr, mal weniger seriös wirkenden „Agenturen“, denen meine Blogs (neben meistensdigital Fit für Journalismus und einReisender) „sehr gut gefallen und sich gut eine Kooperation vorstellen können“.

Meistens handelt es sich um ziemlich plumpe Massenmails, die ich gar nicht beantworte, weil erkennbar ist, dass einfach E-Mail-Adressen von Blogs zusammengetragen wurden und niemand sich mehr als eine Sekunde mit den Themen der Blogs beschäftigt hat.
In letzter Zeit kamen ein paar „bessere“ Anfragen, bei denen sich jemand intensiv mit den Inhalten beschäftigt hat. So wie diese kurz vor Weihnachten:

Mein Kollege xxxx xxxx und ich bauen unter www.xxxxxx.de zur Zeit ein News-Portal zum Thema Smart Home auf.
Hierfür suchen wir nach etablierten Partnern und sind dabei auf Ihre Website gestoßen.

Gerne würden wir einen Gastartikel bei Ihnen veröffentlichen, z.B. im Bereich der Gebäudeautomation. Dieser würde selbstredend für Sie geschrieben und exklusiv bei Ihnen veröffentlicht werden. Wir denken hier an ca. 300-500 Wörter zu einem aktuellen Thema, welches Sie gerne vorgeben oder grob eingrenzen können sowie einer kurzen Autoren-Info samt Link auf unsere Seite.

Gebäudeautomation fand ich einigermaßen passend zu meistensdigital und weil die Anfrage eben nicht so plump war wie viele andere, habe ich geantwortet, dass ich gerne einen Gastbeitrag veröffentlichen würde. Mit folgender Einschränkung zum Text:

Solange es da nicht vor Werbung drin wimmelt, mache ich da keine Vorgaben. Vielleicht irgendwas zur Steuerung mit Smartphone/iPad… würde thematisch am Nächsten liegen…

Mir wurde dann ein Text zu einer LED-Lichterkette, die per App gesteuert werden kann, versprochen, der einen Tag später kam.

(Produktname): Sparsame Lichterkette mit App-Steuerung

(Produktname) heißt die frisch auf den Markt gebrachte, smarte Lichterkette von (Herstellername). Sie kann über das Smartphone gesteuert werden und in 16,7 Millionen Farben leuchten.
Ob Sie mit dem guten Stück Ihren Weihnachtsbaum optisch aufwerten oder draußen einen Strauch dekorieren – mit der (Produktname) Lichterkette haben Sie das ganze Jahr über Ihren Spaß. Per Smartphone steuern Sie Helligkeit und Farbe der LED-Beleuchtung, die auch bei schlechtem Wetter funktioniert – zertifiziert mit IP66 und IP44.

Bei aller Liebe, aber das war nun wirklich nicht, was ich mit unter einem Gastbeitrag so vorgestellt habe. Genauso gut hätte ich den Marketingtext des Herstellers 1:1 veröffentlichen können.
Ich habe das beim Autor angemerkt und er hat vollstes Verständnis gezeigt und mir eine neue Version des Textes geschickt, in der Herstellername und Produktname deutlich seltener verwendet worden wären.

(Produktname): Sparsame Lichterkette mit App-Steuerung

(Produktname) heißt die frisch auf den Markt gebrachte, smarte Lichterkette von (Herstellername). Sie kann über das Smartphone gesteuert werden und in 16,7 Millionen Farben leuchten.
Ob Sie mit dem guten Stück Ihren Weihnachtsbaum optisch aufwerten oder draußen einen Strauch dekorieren – mit der (Produktname) Lichterkette haben Sie das ganze Jahr über Ihren Spaß. Per Smartphone steuern Sie Helligkeit und Farbe der LED-Beleuchtung, die auch bei schlechtem Wetter funktioniert – zertifiziert mit IP66 und IP44.

Zumindest im ersten Absatz tauchten weder der Herstellername noch der Produktname seltener auf, der ganze Absatz war unverändert. Im weiteren Text wurde dann der Hersteller einmal weniger genannt und der Link war rausgenommen.

Und das war der Punkt an dem ich mich fragte: Halten die mich für blöd?
Jede 14-jährige Modebloggerin weiß doch, dass sie einen Betrag kriegt, der jedes monatliche Taschengeld armselig aussehen lässt, wenn sie einmal ein bestimmtes Modelabel nennt – ja, das ist übertrieben, weiß ich auch.
Aber hier versucht mich doch jemand zu verarschen. Oder er ist extrem unprofessionell, wenn er denkt, dass man einem Blogger mit Anspruch (ich bemühe mich zumindest), der außerdem noch Journalist ist und weiß, was Schleichwerbung bedeutet, einfach extrem werbliche Gastbeiträge ohne Bezahlung unterjubeln kann. Oder beides, was ich mittlerweile glaube.

Gesponserte Beiträge

Gegen ein Honorar mit der klaren Kennzeichnung als Sponsored Post hätte man drüber reden können. Solche Anfragen habe ich auch schon des Öfteren bekommen, meistens hat aber das Thema nicht gepasst. Gerade gestern kam wieder so eine Anfrage von Frau H. von der Agentur O.:

Guten Tag nach Köln, Herr Stoppacher,

sehr gern möchte ich für Ihre Seite fitfuerjournalismus.de einen interessanten Artikel verfassen lassen. Dieser Artikel wird natürlich einen Mehrwert für Ihre Leser bieten und ein externer Link wird zielgruppenorientiert und hilfreich gesetzt sein.

Im Gegenzug kann ich Ihnen einen Backlink für Ihre Seite anbieten. Alternativ bezahlen wir Sie auch gern für die Platzierung des Artikels und Links. Falls dies für Sie infrage kommt, senden Sie mir bitte folgende Infos:
• Wie hoch ist der Preis?
• Ist der Link „follow“?
• Ist der Artikel gekennzeichnet (z.B. als „Advertorial“ oder „Gesponsert“)?
• Können Sie mir eine Beispiel-URL für diese Art der Integration zusenden?

Liebe Frau H., wenn Sie sich mit Fit für Journalismus etwas mehr als 10 Sekunden beschäftigen würden, hätten Sie gemerkt, dass wir bislang keine gesponserten Beiträge veröffentlicht haben. Und da wir (Bettina und ich) uns als professionelle Journalisten verstehen, nicht mal im Ansatz auf die Idee kämen, einen solchen Beitrag ohne Kennzeichnung zu veröffentlichen.
Sehr professionell fand ich dagegen diese Anfrage:

Hallo Herr Stoppacher,

mein Name ist xxx xxxxx und ich arbeite im Auftrag der Online-Marketing Agentur xxxxx.
Ihre Website ist mir auf der Suche nach neuen Kooperationspartnern positiv aufgefallen.
Wir wären an einer Zusammenarbeit interessiert, da die Inhalte gut zu unserem Kundenprofil passen.
Unsere Agentur ist auf Link- und Contentmarketing ausgerichtet und betreut dabei eine Vielzahl namhafter Kunden aus relevanten Themenbereichen.

Ich möchte Ihnen gut recherchierte, redaktionelle Beiträge zu aktuellen Themen anbieten.
Die Texte werden speziell für Ihr Portal erstellt und an bestehende angeglichen – thematisch, sowie stilistisch.
Im Detail wird es sich um Gast- beziehungsweise Fachartikel handeln, welche keinen werblichen Charakter aufweisen.
Sie erhalten also informativen Content und zusätzlich eine Vergütung für die Veröffentlichung.

Falls ich Ihr Interesse wecken konnte, schreiben Sie mir einfach eine kurze Mail, dann sende ich Ihnen weitere Details zu Vergütung und Ablauf.
Wir freuen uns auf eine Antwort und beantworten umgehend alle Ihre Fragen.

Auch meine Antwort empfand ich dem angemessen:

Hallo Herr xxxx,

danke für Ihre Anfrage. Ich habe bislang keine guten Erfahrungen mit Kooperationen in Form von Gastartikeln gemacht.
Aber vielleicht schaffen Sie es ja, mich zu überzeugen.
Machen Sie mir doch bitte zunächst einen oder zwei Themenvorschläge, damit ich sehen kann, ob unser Verständnis der Thematik des Blogs übereinstimmt.

Das ist jetzt ca. 4 Wochen her und er hat sich nicht mehr gemeldet. Finde nur ich das unprofessionell?

Warum?

Warum handeln Agenturen so? Ich fürchte, weil es genug Blogger gibt, die auf so was reinfallen, die sich über die paar Euro freuen, keine ethischen oder moralischen Bedenken haben oder sich im Presserecht nicht auskennen. Oder alles zusammen.
Schon vor ca. 1,5 Jahren habe ich für t3n ein Interview mit Lars Siebenhaar zu Blogger Relations geführt, der auf Allaboutsamsung bloggt. Damals war ich noch mehr oder weniger „Unbeteiligter“, mittlerweile kann ich aus eigener Erfahrung den Ärger nachvollziehen.

Fazit

Diese unprofessionellen Anfragen kosten Zeit und bringen nichts.

Schnell durch die elektronische Passkontrolle

2015-02-20 11.30.22Gestern Morgen kam ich aus dem Urlaub zurück. Nach einem durchwachten Nachtflug (ich kann im Flugzeug nicht schlafen) stand mir noch der Stress der Ankunft bevor. Denn wir landeten in Düsseldorf und dort habe ich bislang keine guten Erfahrungen mit der Passkontrolle und der Gepäckausgabe gemacht. Es dauerte immer ewig. Diesmal sollte es aber tatsächlich anders sein.

Schon auf dem Hinflug ist mir die elektronische Passkontrolle aufgefallen, die aber nicht in Betrieb war. Entsprechend haben wir ca. 15 Minuten an der Passkontrolle angestanden. Das war allerdings nichts im Vergleich zur Passkontrolle am Zielort Abu Dhabi, wo wir über eine Stunde in der Passkontrolle standen.
Wieder zurück in Düsseldorf war das Wunderwerk der Technik in Betrieb. Und das war ziemlich super. Während es eine kurze Schlange vor der normalen Passkontrolle gab, beschränkte sich die Schlange an der elektronischen auf jeweils eine Person pro Eingang, von denen es sechs Stück gab.

Die Prozedur ist einfach: Man klappt seinen Pass auf und legt ihn wie auf einem Monitor gezeigt in den Scanner. Das geht jedoch nur mit einem Pass, der auf einem RFID-Chip die Passdaten gespeichert hat. Wer innerhalb der letzten zehn Jahre einen neuen Reisepass bekommen hat, hat in der Regel diesen „ePass“ bekommen. Man kann ihn an dem Symbol mit dem Punkt in der Mitte erkennen.
Der Scanner liest zunächst die Daten des Chips aus. Dann öffnet sich eine Schranke und man tritt vor eine Art Spiegel. In diesem Spiegel ist eine Kamera integriert, die das Gesicht scannt und mit dem Passbild vergleicht. Daher müssen die Passbilder seit vielen Jahren biometrisch sein, sodass der Abgleich anhand des Gesichts funktioniert. Das dauert nur wenige Sekunden und der Spiegel klappte beiseite und ich war wieder in Deutschland eingereist. Der ganze Vorgang war in weniger als einer Minute erledigt.

Die sechs Eingänge wurden von insgesamt zwei Bundespolizisten überwacht, die bei Bedarf noch eine manuelle Überprüfung vornehmen. So können mit weniger Personal mehr Menschen gleichzeitig kontrolliert werden. Ich finde das ziemlich praktisch und es versöhnt mich ein wenig mit dem Flughafen Düsseldorf. Mit dem Gepäck hat es trotzdem wieder lange gedauert.

Bislang gibt es „EasyPASS“, so der offizielle Name, außer in Düsseldorf noch in Frankfurt, Hamburg  und München. Mehr Infos gibt es bei der Bundespolizei.

Die Sache mit dem Verschenken von Sachen

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Zeug sich so in einer Wohnung ansammeln kann. Von meiner Festplatte will ich jetzt gar nicht erst anfangen.
Man hat so viel Kram, für den man keine Verwendung mehr hat. Oder man hat Dinge mal gekauft, die einem einfach nur gefallen haben – ohne, dass man je Verwendung für sie gehabt hätte. Kleinteile und Altkleider kann ich bequem mit der Post entsorgen, größere Sachen muss ich auf anderem Weg loswerden.

Ganz früher gab es Flohmärkte, früher gab es (und gibt es immer noch) eBay und mittlerweile kann man seinen überflüssigen Kram in unzähligen Facebook-Gruppen loswerden. NETT-Werke, in denen meistens der zweite Kommentar unter einem Beitrag schon nicht mehr nett ist, „Verkaufs in …“ und wie diese Gruppen alle heißen. Nach dem großen Ausmisten zum Jahresanfang war es dann soweit: ich habe wieder Sachen online angeboten. „Geschenkt, einfach so“ (unter anderem in der gleichnamigen Facebook-Gruppe). Es war nichts Besonderes, ein altes, aber teures Buch für die Uni, ein alter IKEA-Sessel und ein kleiner Fernseher.

fernseher

Alles war in wenigen Tagen weg, nur der Fernseher steht jetzt immer noch hier und an ihm möchte ich aufzeigen, woran der gute Gedanke, etwas Funktionierendes zu verschenken, statt es einfach auf den Müll zu werfen, leider oft ins Leere läuft.

Wie für fast alles, was man online anbietet, gibt es schnell Interessenten, vor allem wenn es kostenlos ist. Man darf nur nicht den Fehler machen, die Sachen morgens zu posten (Ausnahme Wochenende). Menschen, die arbeiten, arbeiten dann und die, die nicht arbeiten, scheinen dann noch zu schlafen. Also alle Postings nachmittags machen.

Auch für alle Sachen, die ich angeboten hatte, gab es schnell ein paar Interessenten. Meistens zwei oder drei. Da muss man dann schon kleine Wartelisten führen, denn nicht jeder Interessent bleibt bei der Stange.

Problem 1: Der Standort

Ich wohne in Porz-Wahn am Rand von Köln, ein Kilometer weiter und man ist aus Köln draußen. Deshalb schreibe ich immer in die Beschreibung, dass die Dinge in Wahn abzuholen sind. 9 von 10 Interessenten fragen also wo Porz-Wahn ist, danach springen die meisten wieder ab, weil es sich verständlicherweise für viele Sachen nicht lohnt, eine halbe Stunde pro Strecke mit dem Auto durch die Stadt zu gurken. Es bleiben die übrig, die den Weg auf sich nehmen wollen. Wobei „Weg“ wirklich relativ ist.

Problem 2: Das Auto

Sobald ein Interessent anmerkt, dass er erst an ein Auto kommen muss, weiß ich aus der Erfahrung: das wird nichts mehr. Man kann dann getrost in der Warteliste den nächsten ansprechen.

Problem 3: Die Uhrzeit

Als Freiberufler bin ich recht viel zuhause. Aber wenn jemand etwas um 5 Uhr morgens vor der Arbeit abholen möchte, muss ich passen.

Problem 4: Kurz vorher absagen

Ca. 5 Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt kommt eine Facebook-Nachricht, dass ganz plötzlich ein schlimmer Magen-Darm-Virus/Fieber/Trauerfall in der Familie eingetreten ist und man das Abholen verschieben müsse. Ab zum nächsten in der Warteliste. Aber dann weiß ich wenigstens, woran ich bin, anders als bei Problem 5.

Problem 5: Es kommt keiner und es wird nicht abgesagt

Alles ist vereinbart, Ort, Zeitpunkt usw. Ich sitze hier und warte. Oft genug habe ich meinen Tag nach dem Abholer geplant, weil ich das Zeug ja loswerden will. Ich sitze zwar nicht hier und drehe Däumchen, aber es ist ärgerlich wenn niemand auftaucht. Diese Menschen sind dann auch nicht mehr zu erreichen oder reagieren nicht auf Nachrichten usw.

Mit dem besagtem Fernseher sind ALLE fünf Probleme aufgetreten. Ja, er ist kein Flachbildschirm und ziemlich klein. Aber das steht ja in der Beschreibung bzw. man sieht es auf dem Foto. Nachdem auch das Schwarze Brett im Supermarkt um die Ecke weg ist, will ich nicht noch mehr Zeit und Energie darauf ver(sch)wenden, das Gerät an den Mann zu bringen. Jetzt bleibt nur noch der Elektroschrott. Der wird abgeholt und kann online mit wenigen Klicks bestellt werden.

Mit diesen Erfahrungen bin ich nicht allein. Schon oft habe ich in den genannten Gruppen ähnliche lautende Beschwerden gesehen. Ganz oft funktioniert das Verschenken übers Netz aber hervorragend. Sonst würde ich das nämlich gar nicht machen.