Den besten Kundenservice gibt’s bei twitter

Deutschland ist eine Service-Wüste. Überteuerte Hotlines, an denen man ewig wartet und die dann mit inkompetenten Mitarbeitern besetzt sind, denen zwar in der Regel alles furchtbar leid tut und die sich garantiert drum kümmern und dann melden…

Warum tun wir uns das an? Es gibt doch twitter und facebook. Und hier habe ich wirklich vorbildlichen Kundenservice erlebt.

Mein Internet geht einmal im Quartal kaputt, Router-Neustart hilft nicht, die Leitung bleibt tot. Ich twittere dann einen Hilferuf per Handy an UnityMedia (@unitymedia). Mittlerweile haben die zu meinem twitter-Account (@cgntimo) schon die Kundennummer gespeichert. Und oh Wunder, in dem Moment, in dem der Antwort-Tweet kommt, geht die Leitung auch wieder. Das kann ein Zufall sein, aber ich glaube schon lange nicht mehr an Zufälle.

Die Bahn ist das Hassobjekt bei Kunden schlechthin, würde ich mal vermuten. Ich mag die Bahn, denn das twitter-Team der DB (@DB_Bahn) antwortet von 6 Uhr morgens an auf Anfragen innerhalb weniger Minuten und zwar kompetent und freundlich (mit Ausnahme des nicht-rassistischen Ereignisses letzte Woche). Vielleicht sollte das twitter-Team den restlichen Kundenservice schulen…

Auf facebook habe ich auch schon allgemeine Anfragen loswerden können und in angemessener Zeit eine Antwort erhalten. Melitta empfahl mir eine neue Kaffeesorte als Ausgleich für die, die sie aus dem Programm genommen hatten. Und die ist richtig gut.

MisterSpex hat mir auch schon Tipps geben können. Hierzu muss ich anmerken, dass ich als Journalist einen Presserabatt bei MisterSpex in Anspruch genommen habe. Nur deshalb schreibe ich jetzt nicht ausführlich, wie zufrieden ich generell mit MisterSpex bin.

Der private Finanzmarkt Smava brauchte auf einen simplen Facebook-Kommentar an einem Werktag jedoch bis zum übernächsten Tag, bis eine Antwort kam. So dann nicht.

Aber ich glaube, dass  Kundenservice bei twitter besser aufgehoben ist als bei Facebook. Das ist meine eigennützige Meinung. Bei twitter ist einfach weniger los bzw. da sind nur Leute unterwegs, die sich ein bisschen besser auskennen und nicht diese stänkernden Proleten, die auf Facebook die Shitstorms inszenieren, für die es in letzter Zeit tolle Beispiele gab, z.B. Vodafone, DHL und Rossmann. Vielleicht sollten wir einen Preis ins Leben rufen, für die besten Reaktionen auf negative facebook-Kommentare.

Wo sind die kostenlosen Hotspots?

In fast jedem meiner Bücher empfehle ich Apps für die Suche nach (möglichst kostenfreien) WLAN-Hotspots im Ausland, damit man nicht die teilweise unverschämten Roaming-Gebühren zahlen muss.

Deutschland lasse ich dabei eigentlich immer außen vor, dabei sind gerade wir fast ein Entwicklungsland, was Hotspots angeht. Ausdrücklich ausgenommen sind hier die Filialen von McDonald’s, Burger King und Starbucks. In fast allen Filialen der genannten Ketten kann man gratis in der Regel eine Stunde ins Netz. Aber man will ja nicht immer zum Burgerladen und Starbucks geht ganz schön ins Geld.

Eigentlich braucht man Hotspots ja gar nicht. Wir sind mit Datenflatrates gut ausgerüstet und können überall ins Netz. Allerdings ist die Datenflatrate dann ans Smartphone gebunden und offiziell ist Tethering in vielen Verträgen nicht erlaubt (ich mache es im Notfall trotzdem). Und selbst in vielen Innenstädten ist auf der Straße voller UMTS-Empfang und im Café selbst fällt die Übertragung auf GPRS zurück.

Also brauchen wir doch Hotspots und zwar bitte möglichst viele kostenlos. Wie sollen wir denn unseren Status als High-Tech-Nation halten, wenn der digitalen Bohème ihr Lebenselixier vorenthalten wird. Nein, im Ernst: ein paar Hotspots mehr würden das Leben schon angenehmer machen. Dann könnte man ohne schlechtes Gewissen mal ein Video mehr übers Netz schauen, denn auch meine Datenflatrate ist gar keine echt Flat.

Mal ein Vergleich ins Ausland: Ich habe bisher keine Probleme gehabt, in Dubai, auf Mallorca, auf diversen Karibikinseln, in Istanbul, in den Köln Arcaden oder auf dem Kölner Flughafen kostenlos ins Internet zu kommen, ohne einen Burger zu essen oder einen Kaffee trinken zu müssen.

Sehr nervig sind auch Hotels, die mit Internetzugang werben, der aber nur in der Lobby kostenlos ist, auf dem Zimmer muss man extra zahlen.

Dabei hat ein Hotspot im Prinzip nur Vorteile: Wenn ich irgendwo einen Gratis-Internetzugang zur Verfügung gestellt bekomme, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ich mit diversen Portalen dort einchecke. Alle meine Kontakt sehen dann, wo ich bin = Werbung für den Laden/das Café. Ich selber freue mich über das Angebot und werde vielleicht wiederkommen, wenn das restliche Angebot auch stimmt. Insofern ist ein Hotspot gerade bei uns immer noch in USP. Die Kosten können als Marketing gebucht werden und sind zu vernachlässigen, schließlich steigt durch den Hotspot auch der Umsatz (die Kausalität ist nicht zwingend, ich weiß).

Letztes Problem: die Störerhaftung. Wenn jemand über einen Hotspot Schindluder treibt und nicht identifizierbar ist, haftet der Hotspot-Betreiber. McDonald’s beispielsweise nutzt ein System, bei dem ein Freischaltcode per SMS versendet wird. Da jede SIM-Karte in der Regel einem Inhaber zugeordnet werden kann, wüsste man im Notfall, wer es war. Ein ähnliches, einfaches Identifizierungssystem für Hotspot-Betreiber brauchen wir. Wie wäre es mit dem Facebook-Login? Das nutzen wir schon auf so vielen Seiten und ich verrate Mark doch sowieso direkt nach dem Einloggen, wo ich bin…

Wer mal einen kostenlos Hotspot braucht: j4.jiwire.com (findet auch kostenpflichtige, unter Advanced search lässen sich kostenlose auswählen) oder www.free-hotspot.com. Von JiWire gibt’s auch die passenden Apps für iOS und Android.

Yelp ist das neue Google Maps

Wie? Das neue Google Maps? Wer kann denn schon gegen Google anstinken? Nun, Apple versucht es zumindest. In der neuesten Version des iPhone-/iPad-Betriebssystems iOS werden die Karten zur Routenfindung nicht mehr von Google bereitgestellt, sondern das Material stammt von der Firma, die auch das Navigationssystem TomTom vertreibt.

Das an sich ist jetzt erst mal noch nicht weiter dramatisch. Doch jetzt kommen die Points of interest (POI) ins Spiel. Wer bisher irgendwo mit dem iPhone in Maps nach einer Tankstelle gesucht hat, bekam die Einträge zu Tankstellen in seiner Nähe von Google geliefert. Das ist jetzt vorbei.

Yelp ist das neue Google Maps. Der Dienst liefert die POI für Apples eigenen Kartendienst. Und da viele Millionen iPhone- und iPad-Nutzer bald ihre POI über Yelp suchen, sollte sich jeder Inhaber eines Restaurants, Cafés, einer Bar, eines Einzelhandelsgeschäfts oder sonst irgendeines Unternehmens mit Laufkundschaft um einen Yelp-Eintrag kümmern! Das geht relativ einfach auf https://biz.yelp.de/.

Jedes Geschäft oder Unternehmen mit Laufkundschaft sollte sich um einen Yelp-Eintrag kümmern

Genau wie in Google Maps kann jeder Unternehmer Infos und Bilder hinzufügen. Nutzer können die Unternehmen bewerten und Unternehmer und Nutzer können miteinander in Kontakt treten. Mal schauen, wann die ersten Shitstorms auf Yelp die Runde machen.

Nutzer können wie in vielen anderen Diensten in Geschäften einchecken und dort einen gewissen Status (zum Beispiel Stammgast, Baron, Herzog, König) erwerben. Außerdem können Geschäfte spezielle Angebote machen, wenn Kunden einchecken.

Was ich besonders schön finde: Yelp nutzt auf der Homepage und in den Apps für Android natürlich Google Maps 😀

 

Warum dieser Blog

Ja, warum? Viele verschiedene Gründe. Ich wollte schon immer einen eigenen Blog machen. Aber ich konnte mich nicht entscheiden, zu welchem Thema, denn mich interessiert so viel. Auf der anderen Seite will ich auch (muss man als freier Journalist schließlich) ein bisschen Selbstmarketing betreiben und meine Kompetenz unter Beweis stellen. Also kam nur ein Blog zu irgendwas mit Technik in Frage.

Ich finde jeden Tag so viele spannende Beispiele, bei denen alte Geschäftsmodelle durch neue Technik über den Haufen geworfen werden, oder neue Ideen im Netz, die zumindest das Potential dazu haben. Gleichzeitig ärgere ich mich über so viele Unzulänglichkeiten bei der Umsetzung. Ich beschäftige mich den ganzen Tag beruflich mit Technik, in erster Linie Smartphones. Facebook läuft sowieso den ganzen Tag, E-Mails und Co. ebenso. Da ich viel unterwegs bin, nutze ich das Netz auch viel unterwegs in der echten Welt.

Nun, da war die Idee, sich den Schnittstellen zwischen der großen digitalen Welt im Netz und dem echten Leben zum Anfassen zu widmen nicht mehr weit. Et voilà: meistensdigital war geboren (Namensfindung ist übrigens eine Wissenschaft für sich).

Hier dann regelmäßig interessante Entwicklungen und meine Meinung zu den Schnittstellen und mehr. Meinungen und Kommentare immer erwünscht, aber bitte keine Trolle und keine Werbung. Der Blog ist in erster Linie eine private Geschichte, ich will damit kein Geld verdienen, deshalb bleibt er auch werbefrei. Aber vielleicht lohnt sich Flattr oder so irgendwann mal.

Und wenn es mal eine Zeitlang nichts Neues gibt: Ruhig nachfragen, das erhöht den Druck weiter zu machen. 😉