Foodguide: Das Tinder für Restaurants

2015-12-13 11.48.19Gestresste Großstädter wie ich kochen natürlich nach einem langen Tag im Büro mit superwichtigen Meetings nicht mehr, sondern treffen sich mit Freunden in einer angesagten Location zum Dinner – genau wie im Fernsehen. Und weil man sich zwischen all den tollen Restaurants nicht so einfach entscheiden kann, macht man es wie bei der Partnersuche und greift zur App. Bis auf den letzten Satz braucht man diese Einleitung übrigens nicht ganz so ernst zu nehmen. Die App, um die es heute geht, heißt Foodguide und ist quasi das Tinder für Restaurants. Es gibt sie für iPhones und Android.

2015-12-13 11.54.48Denn genau wie bei Tinder sieht man Fotos und bewertet diese positiv oder negativ. Nur dass es sich hier nicht um Fotos paarungswilliger Singles (meistens jedenfalls), sondern um appetitliche Mahlzeiten handelt. Wenn man etwas mag, wischt man rechts oder klickt aufs Herz-Symbol. Wenn man etwas nicht mag, wird nach links gewischt oder das Kreuz gedrückt – wie bei Tinder. Doch anders als bei Tinder gibt es keine „Gegenseite“, die den Gast liken muss (wäre aber sich auch mal eine Idee…). Stattdessen werden alle Gerichte, die ich mit einem Herz markiert habe, in eine Favoriten-Liste aufgenommen. Dank Ortungsdienst sehe ich, wie weit das Restaurant entfernt ist und kann noch weitere Daten wie Öffnungszeiten, Telefonnummer etc. einsehen und bei einigen sogar sofort einen Tisch reservieren.

Das Ganze funktioniert derzeit in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln und München. Ich habe am Anfang ein bisschen gebraucht, bis ich verstanden habe, wie die App funktioniert, weil ich eher mit direkten Empfehlungen gerechnet habe. So kann man zwar einzelne Mahlzeiten wiederum bewerten, sehe aber keine Bewertungen von anderen.

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Das eigentliche Problem, ein tolles Restaurant zu finden, löst die App zumindest für mich nicht: Ich drücke bei fast allen Gerichten auf „Gefällt mir“, sodass es nachher keine eingeschränkte Auswahl gibt und ich mich leider immer noch selbst entscheiden muss, was wo auf den Tisch kommt.

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Bei einem Gewinnspiel von Foodguide habe ich ein Essen für zwei in einem Restaurant aus der App gewonnen. Bettina hat über das Restaurant Spencer & Hill und das hervorragende Essen gebloggt. Hier noch ein paar Bilder von mir dazu.

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Endlich: Bezahlen mit dem Smartphone – aber wird das ein Erfolg?

Bisher beschränkte sich das Bezahlen mit dem Smartphone auf wenige ausgewählte Anwendungsfälle: Bahnfahrkarten (und das nur in noch weniger Ausnahmefällen), Taxifahrten sowie natürlich Apps und Musik, die ich direkt auf dem Smartphone nutze. Außerdem machen Netto und Edeka da mittlerweile einiges.

In anderen Ländern gibt es schon länger Ansätze, die Geldbörse überflüssig zu machen. In einigen Teilen Afrikas ist M-Pesa sehr erfolgreich, für das man noch nicht mal ein Smartphone braucht: Geld kann per SMS übertragen werden.

In Deutschland sind wir noch nicht soweit – Neuland lässt wieder mal grüßen. Doch so langsam tut sich was. Gerade im Köln-Bonner-Raum, wo ich lebe, sind groß angelegte Versuche gestartet, das Bezahlen mit dem Smartphone zum Durchbruch zu bringen. Zwei große Player sind dabei: Die Post Paysmart und Yapital.

Das Versprechen

Beide Anbieter versprechen, dass man mit ihren Apps total einfach und super fix mit dem Smartphone bezahlen kann. Es juckte mich natürlich in den Fingern, das auszuprobieren. Jedoch zeigt die Händlersuche in Paysmart keinen einzigen Laden im Umkreis an, der für mich für diesen Test in Frage kam. Aber Rewe und Yapital kooperieren und weil der Rewe um die Ecke liegt, habe ich das mal probiert.

Die Wirklichkeit

Bei Paysmart war es zwar kein Problem, die App zu installieren, die Registrierung hat bis heute nicht funktioniert – trotz mehrerer Versuche. Mangels Akzeptanzstellen habe ich es dann aufgegeben. Bei Yapital dagegen konnte ich mich einfach auf dem iPhone registrieren. Hat zwar mit allen Bestätigungsmails und SMS-Codes ein paar Minuten gedauert, aber dann konnte ich per Lastschrift Guthaben auf das Yapital-Konto laden. Denn die App funktioniert nur auf Guthabenbasis. Für den Test ok, ansonsten will ich persönlich nicht noch ein weiteres Konto im Auge haben müssen, damit ich nicht beim Einkauf feststellen muss, dass zwei Cent zu wenig drauf sind.

Als nächstes ab in den Rewe. Dazu muss man sagen: Es ist ein Rewe in einem eher dörflichen Stadtteil von Köln, dafür aber gerade erst aufwändig umgebaut. Außerdem ist es Franchise-Rewe. Die Kassiererin konnte auf meine Nachfrage zwar mit dem Begriff „App“ etwas anfangen, war aber sicher, dass man mit einer App bei ihnen nicht bezahlen könne. Das könnte jedoch am Franchise liegen. Gut, ich zahlte dann regulär mit EC-Karte, entdecke aber im Display des Lesegeräts (man darf die Karte ja heute selber reinstecken) den Hinweis „1 – Yapital mobile“. Also irgendwie gab es da eine Kompatibilität. Ich wollte jetzt keine Diskussion mit der Kassiererin anfangen, war aber fürs nächste Mal gewappnet.

Da habe ich dann einfach statt die EC-Karte reinzustecken, die 1 gedrückt. Und siehe da: Auf dem Display des Kartenlesegeräts tauchte ein QR-Code auf, den man mit der App von Yapital scannen musste. Man bestätigt dann in der App nochmal den Betrag und nach ein paar Sekunden (in denen die Kassiererin – eine andere – recht hilflos wirkte, weil ich permanent auf meinem iPhone etwas machte) spuckte die Kasse den Zahlungsbeleg aus und alles war gut.

Im Rewe selbst war der Empfang jedoch recht schwach, sodass es woanders vielleicht schneller gehen würde. Einen Zeitgewinn gab es jedenfalls nicht und so richtig komfortabel war es jetzt auch nicht. Und dass dann die Kassierer/innen nicht Bescheid wissen, ist der nächste Minuspunkt. Was mich an eine ähnliche Geschichte meiner Kollegin Bettina erinnert.

Fazit

Geschafft - per App bezahlt.
Geschafft – per App bezahlt.

Bezahlen mit der App ist ganz nett, aber so noch nicht alltagstauglich. Vor allem will nicht für jede Supermarktkette eine eigene App mit eigenem Guthaben benutzen müssen. Eigentlich will ich gar kein Guthaben irgendwohin aufladen, sondern einfach das Smartphone an die Kasse halten oder zur Not einen QR-Code scannen, PIN eingeben und das Geld wird abgebucht. Aber mal schauen, was Apple uns mit dem neuen iPhone beschert, das eine kontaktlose Bezahlfunktion über NFC integriert hat. Vielleicht klappt es dann, schließlich hat Apple schon öfter Märkte neu aufgemischt.

Update im November 2015

Eine E-Mail von Yapital:

wir möchten dir danken, dass du uns als Pionier im Mobile Payment dein Vertrauen geschenkt hast. Pioniere haben es nicht immer leicht. Leider haben wir es nicht geschafft, mit Yapital den Paymentmarkt zu revolutionieren, so wie wir es uns vorgenommen hatten. Wir möchten dich deshalb hiermit darüber informieren, dass Yapital den Betrieb seines Cross-Channel-Payments zum 31.01.2016 einstellt.

Vielleicht hätte man die Kassierinnen besser schulen sollen…25

Allein im Zug-Chat

Bahnfahren alleine wäre toll. Also nicht im Sinne von „ich fahre ohne jemand anders irgendwo hin“, sondern im Sinne von „ich habe den Zug für mich allein“. Denn wir wissen es alle: Die Mitfahrer im Zug nerven. Sei es, weil sie im Ruheabteil telefonieren, ihren überbreiten Rollkoffer durch den Gang ziehen und dabei an jeder Sitzreihe hängen bleiben oder weil sie zehn Minuten vor Erreichen des Bahnhofs bereits im Gang stehend diesen blockieren.

lokin4Ganz anders in der Zug-Chat-App Lokin. Da ist man allein. Jedenfalls war ich es immer, selbst wenn ich die App in Zügen genutzt habe, die voll waren wie die sprichwörtliche Sardinenbüchse.

Eigentlich eine schöne Idee. Man wählt in der App den Zug aus, in dem man selber gerade sitzt und kann dann mit anderen Mitreisenden chatten. Warum ich mir von einem Wildfremden, der am nächsten Bahnhof aussteigen könnte, ein Ladegerät leihen soll, wie es die App vorschlägt, erschließt sich mir nicht. Kollektives Jammern über den vollen Zug wäre eine Option, schließlich suchen Menschen ja den Austausch. Und wenn wir schon nicht mehr mit unseren Mitreisenden reden, weil wir alle auf unsere Smartphones starren, wäre das doch eine schöne Alternative.

Lokin2
Einstiegsbahnhof wählen…
lokin3
Zug wählen…
...und schon kann man wunderbar mit sich selbst chatten.
…und schon kann man wunderbar mit sich selbst chatten.

Wie gesagt, wäre. Denn obwohl die App ja schon ganz oft runtergeladen wurde, wie dieser Tweet zeigen soll, ist der Chat regelmäßig leer.


Abgesehen davon hat die App auch ein paar Schwächen. Wenn ich nach einer halben Stunde den Chat wieder aufgerufen habe, hatte mich die App bereits abgemeldet und ich musste erneut den Zug suchen indem ich unterwegs war.
Genau wie Social Media alleine keinen Spaß macht, nutzt diese App auch nichts, wenn sie keiner nutzt. Vielleicht muss ich in einem halben Jahr nochmal reinschauen…vielleicht müsste die Bahn auch einfach das WLAN im Zug freigeben (was ja 2016 passieren soll).

Wo ist mein Gleis?

2015-03-21 10.06.13Eine tolle Funktion im DB Navigator, die ich jetzt erst entdeckt habe, wohl aber schon ein gutes Jahr verfügbar ist: Für große Bahnhöfen kann man sich den Bahnhofsplan anzeigen lassen, wenn man dort umsteigen muss. Das ist eigentlich eine gute Idee, bringt aber nichts, wenn der Plan nicht gut gemacht ist oder nicht alles zeigt.

Zum Beispiel dieser Plan des Frankfurter Hauptbahnhofs. Er zeigt den oberirdischen Teil des Hauptbahnhofs und die Verteilerebene unter dem Bahnhofsvorplatz.

2015-03-21 10.06.16

Die angezeigte Verbindung in der Reiseauskunft sagt mir, dass ich auf Gleis 5 ankomme und auf Gleis 104 in „Frankfurt (Hbf) tief“ abfahre. Jetzt kenne ich den Frankfurter Hauptbahnhof ganz gut und weiß, wo die S-Bahnen abfahren. Da ich der deutschen Sprache mächtig bin, kann ich zur Not das Wort „tief“ mit einem unterirdischen Geschoss assoziieren. Wer sich dagegen auf den in der App hinterlegten Plan verlassen muss, ist verlassen, bzw. er kann sich nicht mit der App gut auf den Umstieg vorbereiten.
Auf dem Plan finde ich nirgendwo einen Hinweis auf Gleis 104, sondern lediglich das S-Bahn-Symbol. Gut, dass wenigstens im Frankfurter Hauptbahnhof die Gleise 101-104 vernünftig ausgeschildert sind.

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Dass es besser geht, zeigt der Plan des Berliner Hauptbahnhofs: Hier war es für die Bahn ohne weiteres möglich, einen passenden Plan zu machen, der die Gleise auf den verschiedenen Ebenen zeigt.2015-03-24 15.46.37

 

Bequeme Amazon-Bestellung mit unbequemen Folgen

Ich mag Amazon, nicht nur wegen des Kindles und den Möglichkeiten, selbst E-Books zu veröffentlichen. Das Angebot und der Service sind halt einfach praktisch.

Als Prime-Kunde habe ich dann für 49 Euro Jahresgebühr fast immer den Versand kostenlos, die Kindle-Leihbücherei und seit einem halben Jahr Instant Video, woraufhin ich Watchever gekündigt habe und Netflix nach dem Probemonat auch nicht verlängert habe.

1-clickAber das soll jetzt keine reine Lobeshymne auf Amazon werden. Denn nicht alles ist so, wie es sein könnte. Ich hatte mir am Sonntagabend Ohrstöpsel speziell fürs Schwimmen bestellt, weil ich neulich den halben Pool im Ohr mit nach Hause genommen habe. Die Stöpsel kosten ca. 10 Euro. Bestellt habe ich ganz bequem auf der Couch mit dem iPad und der Amazon-App. Die hat (wie auch die Webseite) die schöne Funktion 1-Click-Bestellung.

Wenn ich weiß, dass ich sonst nichts bestellen will, klicke ich auf den Button und muss nicht mehr in zig Dialogfenstern Details auswählen.

Mit diesem Button habe ich die Stöpsel bestellt und Dienstagmorgen kam das Paket. Richtig, ein Paket, für die Packung hätte auch ein dickerer Umschlag gereicht. Denn das Volumen steht zum Inhalt wohl in keinem Verhältnis.10415617_10152562756207858_5612745079282462165_n

Mittlerweile legt Amazon den Bestellungen keine ausgedruckte Rechnung mehr bei. Wenn ich etwas privat bestelle, brauche ich die auch nicht und sie würde im Altpapier landen, soweit so gut. Daher fiel mir erst bei der Abbuchung auf dem Konto auf, dass statt 10 Euro 15 Euro abgebucht wurden. Hatte ich mich im Preis geirrt? Nein, die Stöpsel kosten immer noch 10 Euro. Dann sah ich mir die Bestelldetails an. Ich hatte mit Morning-Express bestellt, was 5 Euro Aufpreis kostet. Aha. Hatte ich aber gar nicht, jedenfalls nicht bewusst.

Ein Anruf bei der Amazon-Hotline brachte das gleiche Ergebnis: Ich hatte mit Morning-Express bestellt, sagte mir die Dame am Telefon. Und ich sagte „Nein!“ und sie sagte „Doch!“ und ich sagte „Nein!“ und sie sagte „Doch!“ und das hätten wir noch ein paar Minuten weitermachen können, sind dann aber beide zur Besinnung gekommen.

Angeblich hätte ich in meinen 1-Click-Einstellungen irgendwo Morning-Express eingestellt. Ich bin dann während des Telefonats mein Bestellprofil durchgegangen – nirgendwo war Morning-Express eingestellt. Die Amazon-Dame hatte angeblich keinen Zugriff auf mein Bestellprofil, um das zu prüfen. Zitat:

„Ja, die 1-Click-Funktion ist schon gefährlich, da melden sich öfters Kunden, die da was falsch gemacht haben.“

Bitte??? Ich habe das dann mal am iPad nachgespielt. Ich kann während des Bestellprozesses (den es dank 1-Click gar nicht richtig gibt) nirgendwo Morning-Express auswählen. Mein Profil war dahingehend sauber, weil ich noch nie mit Morning-Express bestellt hatte. Ich kann nichts falsch gemacht haben.

Das wollte die Dame an der Hotline zwar nicht einsehen, war aber so nett, mir die 5 Euro zu erstatten. Denn das muss man Amazon lassen, kulant sind sie, das habe ich schon öfter gemerkt.