Gruß von „Woanders“

Wie ich neulich angekündigt habe, arbeite ich gerade „Woanders“ (auf Gran Canaria). Und so sehen hier die Mittagspausen aus…

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Mal woanders arbeiten

Für dieses Jahr habe ich ja Veränderungen angekündigt. Mittlerweile gibt es einige konkrete Ideen und Pläne. Mir geht es schon seit längerem auf die Nerven, dass ich zuhause arbeite. Auf der einen Seite ist das sehr praktisch, wenn man bei Wind und Wetter trockenen Fußes zur Arbeit kommt. Auf der anderen Seite ist man sehr nah dran, sodass ich auch am Wochenende mal eben schnell im Büro ein paar Sachen mache und prompt ist es schon wieder Samstag Abend.

Auch die Aussicht aus meinem Bürofenster ist zwar grün, aber wenig spektakulär. Und vor allem: ich hätte gerne tagsüber ein paar Menschen um mich herum. Zwar möchte ich beim Arbeiten grundsätzlich meine Ruhe, aber zwischendurch mal jemandem auf dem Weg zur Kaffeemaschine begegnen, das wäre toll.

In Köln habe ich mir schon einige Coworking-Spaces angeschaut, aber noch nicht den optimalen Arbeitsplatz gefunden – sofern es den überhaupt gibt. Doch kurz nach Weihnachten habe ich etwas entdeckt, wo ich sofort wusste, dass ich das ausprobieren werde: The Surf Office. Das ist ein Coworking-Space auf Gran Canaria mit angeschlossener Ferienwohnung mitten in Las Palmas und direkt am Strand. Die angeschlossene Surfschule werde ich wohl nicht nutzen, weil Surfen nicht so meins ist – mit Ausnahme natürlich von Internetsurfen.

Jedenfalls geht es Mitte Februar für zwei Wochen ins Surf Office. Da sieht es zurzeit so aus:

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Ich freue mich darauf, hier aus dem Winter wegzukommen, mal mit anderen zu arbeiten, nach der Arbeit eine Runde am Strand spazieren und vielleicht sogar schwimmen zu gehen…

Schon öfter habe ich im Urlaub gearbeitet, wenn Kunden etwas dringend gebraucht haben. Dann musste man sich immer um eine Internetverbindung bemühen. Auf Kreuzfahrtschiffen, mit denen ich in den letzten Jahren oft gereist bin, ist das ein teurer Spaß. Und auch in Hotels gibt es nicht immer WLAN. Das Surf Office ist da selbstverständlich gut ausgerüstet.

Ich weiß noch nicht, wie genau da mein Arbeitstag aussehen wird. Ich weiß noch nicht, ob der Strand verlockender ist als der Laptop und ob meine Selbstdisziplin ausreicht, dann zu widerstehen. Aber selbst wenn, ich will es ausprobieren. Und natürlich danach darüber berichten.

2014 wird mehr ausprobiert

Zum Jahresanfang gibt es immer viele gute Vorsätze für das neue Jahr. Doch mit den meisten Vorsätzen wird es einfach nichts. Aus der Psychologie wissen wir, dass Vorsätze konkrete Ziele haben müssen. Mein konkretes Ziel heißt daher: Veränderung! (ok, ist jetzt noch nicht so konkret wird, aber nachher noch genauer definiert)

Ich probiere sowieso gern vieles aus. Weil das bisher oft auf kleine technische Spielereien, neue Dienste und Tools beschränkt war, möchte ich dieses Jahr die größeren Sachen angehen. Es wird eine neue Wohnung gesucht. Es wird ein neuer Arbeitsraum gesucht. Denn im Moment sitze ich fast jeden Tag zuhause an meinem Schreibtisch und merke, dass ich lieber tagsüber Menschen um mich herum haben möchte. Deshalb wird der Heim-Arbeitsplatz so oder so gegen einen in einer anderen Umgebung eingetauscht.  Dann kommt das nächste: die Wohnung ist dann definitiv zu groß. Also werde ich umziehen. Sowohl was wohnen als auch arbeiten angeht, stellt sich mir die Frage, ob ich in traditionellen Formen verbleiben möchte.  Der eigene Schreibtisch in einem festen Büro und die eigene Wohnung – muss ich das haben?  Ich weiß nicht.  Und deshalb wird dieses Jahr herum probiert. Den Anfang macht die Arbeit. Ich werde verschiedene Arbeitsformen ausprobieren, um die für mich am besten geeignete herauszufinden. Dabei möchte ich natürlich mit so wenig Aufwand wie möglich Als Platz wechseln. Also müssen viele digitale Lösungen her. Und die müssen ausprobiert werden.  Der Traum vom papierlosen Büro ist aber natürlich schon längst begraben, aber vielleicht so wenig Papier wie möglich.

Ich will raus aus der Komfortzone. Ich lese immer wieder, dass es so einfach ist von überall auf der Welt zu arbeiten. Bei fast allem, was ich tue, ist es wirklich egal, wo ich bin.  Das will ich ausnutzen!  Inspiriert haben mich dazu Jürgen Vielmeier und Timothy Ferris. Und hier werde ich dann von meinen Erlebnissen und den Fortschritten (und eventuell Rückschritten) berichten. Deshalb gibt es jetzt die neue Kategorie Projekt 2014, unter der ich alles zusammenfassen werde, was damit zu tun hat.

Ich bin gespannt, was sich alles ändern wird.

Auf der Jagd nach der Steckdose

Dieses Blog hat ja den Untertitel „über die Schnittstellen zwischen der echten und der virtuellen Welt“. Das Smartphone ist so eine Schnittstelle, wobei für mich die eigentliche Schnittstelle die herkömmliche Steckdose in der Wand ist. Denn wenn es die nicht gibt, ist irgendwann die Schnittstelle zur virtuellen Welt nicht mehr einsatzfähig und ich muss mich wohl oder übel mit der echten Welt beschäftigen.

Das Smartphone-Zeitalter ist paradox: Auf der einen Seite kann ich spontan von jetzt auf gleich irgendwo hin. Ich suche mir per App den nächsten Zug heraus, orientiere mich unterwegs mit Google Maps und kann ab und an sogar meine Fahrkarte direkt mit dem Gerät kaufen. Auf der anderen Seite kann dieser spontane Ausflug aber nicht zu lange dauern oder zu viel Unterwegs-Suche erfordern, denn irgendwann macht der Akku schlapp. Bei meinem Lieblingsgerät, dem iPhone 5, traue ich mich manchmal nicht mehr, unterwegs Musik zu hören, damit noch genug Saft für die Recherche bleibt.

Die Lösungsansätze hierfür sind vielfältig. Entweder schleppe ich ein Akkupack mit, womit ich unterwegs nachtanken kann. Oder ich habe gleich das Netzteil bei und versuche unterwegs eine Steckdose zu finden. Natürlich muss man dann dort verweilen. Kaffeeketten etc. bieten sich da an. Ansonsten ist es erstaunlich, wie wenig Steckdosen sich im öffentlichen Raum finden. Vielleicht schlummert da eine Marktlücke: Telefonzellen, die nur dazu dienen, das Handy zu laden.

Im privaten ist die Frage: „Kann ich mal mein Handy bei Euch laden?“ schon gang und gäbe. Idealerweise haben viele meiner Freunde auch ein iPhone, sodass ich nicht mal das passende Kabel dabei haben muss.

Die Hardcore-Lösung fahre ich, wenn ich auf einer Veranstaltung bin, auf der ich unbedingt twittern muss. Im beruflichen Umfeld gibt’s da ja mittlerweile öfter. Ein Sitzplatz an der Wand ist oft nicht realisierbar. Also muss das zweite Smartphone ran. Gut, dass ich da aus meinen Autorenzeiten noch gut ausgestattet bin. Denn im Vergleich zum iPhone hält der Akku des S3 ewig und man kann den ganzen Tag nach Lust und Laune twittern, bei Facebook und Co. stöbern…und nach der Veranstaltung wird wieder das iPhone benutzt, dass dann zwar auch bei Nichtnutzung zig Prozent Akkuleistung verloren hat, aber immer noch für ein paar Stunden einsatzfähig ist. So reicht es dann wenigstens für die Musik auf dem Nachhauseweg.

Muss man eigentlich im Urlaub erreichbar sein?

Für Online-Junkies wie mich ist die Antwort eigentlich klar: Ja. Ich betreibe Aufwand um mich zu informieren, wie ich unterwegs vernünftig und günstig ins Netz komme. Damit ich auch weiterhin e-Mailen, surfen, twittern etc. und die neuesten Nachrichten von Spiegel Online verfolgen kann.

Ich gebe zu, ich rede mir das schön, weil ich ja selbständig bin, „muss ich für meine Kunden erreichbar sein.“ Quatsch. Die Bestandskunden wussten vorher, dass ich im Urlaub bin und das Neukundengeschäft ist in der Sommerzeit gleich null und die einzige Anfrage kam dann per E-Mail. Erreichbarkeit muss also nicht sein. Trotzdem bin ich gerne online, auch im Urlaub. Wobei ich dann in der Regel (wenn keine vernünftige Flatrate verfügbar ist) nur zwei oder drei Mal am Tag nach den Mails schaue und sie nicht wie zuhause permanent erhalte. Das ist schon Urlaub 😉

Paradoxerweise wundere ich mich über Mitreisende oder Touristen generell, die nicht vom Handy lassen können, koste es, was es wolle. Und zum Teil ist es richtig teuer. Wer mich kennt weiß, dass ich ab und an mal Kreuzfahrten mache. Sobald das Schiff die Küstengewässer verlässt, wird ein bordeigenes Mobilfunksystem aktiviert. Das Handy bucht sich da ungefragt ein. Selbst wenn man innerhalb der EU unterwegs ist, gilt dann nicht mehr der günstige EU-Tarif, der die Kosten für Roaming stark begrenzt. Man ist im wahrsten Sinne des Wortes in internationalen Gewässern. Da können pro Minute schon mal 5 Euro oder mehr anfallen (siehe Grafik). Auch WLAN ist auf Schiffen mit bis zu 10 Euro die Stunde schon ziemlich teuer. Da siegt bei mir meistens die Sparsamkeit über die Sucht.

Handynutzung auf hoher See? Lieber nicht. Quelle: www.welches-netz.com
Handynutzung auf hoher See? Lieber nicht. Quelle: www.welches-netz.com

Bei anderen nicht. Auf der letzten Kreuzfahrt (ein italienisches Schiff zur italienischen Hauptreisezeit mit vielen Italienern) herrschte rund um die Uhr Dauergequassel. Ich hoffe, sie wussten was sie tun. Sonst wird die Handyrechnung nachher teurer als der ganze Urlaub.

Fazit: Ich bin gern im Urlaub erreichbar, aber nicht um jeden Preis.