Neulich im Urlaub auf Gran Canaria: In der Lobby des Hotels versammeln sich beinahe zu jeder Tages- und Nachtzeit die Gäste mit ihren Smartphones und Tablets wie die Tiere am Wasserloch. Denn nur in der Lobby war das WLAN des Hotels gratis. Entsprechend langsam war es, wenn ca. 50 Leute gleichzeitig das Netz nutzten.
Wer auf seinem Zimmer oder woanders (auch am Pool war das WLAN verfügbar) ins Netz wollte, muss bezahlen. Die ersten 30 Minuten mit jedem Gerät waren gratis, danach musste bezahlt werden. Wobei die Preise im Vergleich ziemlich niedrig waren. Lediglich die Staffelung der Preise fand ich ein wenig merkwürdig, aber seht selbst:
Bisher gab es zum Thema WLAN in Deutschland ja viel zu meckern (zumindest für mich). Doch mittlerweile scheint sich einiges zu tun, gerade bei der Deutschen Bahn. Schon länger ist WLAN in vielen Bahnhöfen kostenlos – wenn auch nur 30 Minuten oder in der DB Lounge.
In den ICE-Zügen ist das WLAN zumindest in der 1. Klasse mittlerweile ebenfalls kostenlos. Dank eines unverschämt günstigen Sparpreises, der noch billiger als die 2. Klasse mit Bahncard 50 war, bin ich neulich von Köln nach Stuttgart mit dem ICE in der 1. Klasse. Dabei habe ich mir mal den Spaß gemacht, das WLAN auf Herz und Nieren zu testen.
Die Anmeldung über den Browser war kein Problem, man braucht keinen Zugangscode. Das WLAN gewährt einfach so Zugang, wenn man sich in einem 1. Klasse-Wagen befindet. In den ca. 2 Stunden Fahrt habe ich dann mal mit dem iPad meine YouTube-Liste mit Vorträgen etc. abgearbeitet. Es war ohne Unterbrechung möglich, die Videos zu sehen. Super.
Ich habe mal mit dem iPhone einen Test der Verbindung zwischen Köln und Frankfurt gewagt und auch hier: sehr akzeptable Download-Geschwindigkeit und fantastische Upload-Geschwindigkeit. Vielleicht lag es daran, dass es früher Samstagmorgen war und die Wagen ziemlich leer. Da muss dann mal zur Stoßzeit getestet werden. Bald soll das WLAN auch auf die 2. Klasse ausgedehnt werden. Ich denke mal, dass diese Geschwindigkeiten dann nicht mehr gehalten werden können.
Entsprechend kann ich diesem Gag des SZ Magazins nicht so ganz zustimmen.
Am Ende des Tages gab es jedoch wieder etwas zu meckern. Ein 4*-Hotel verlangt für die WLAN-Nutzung wirklich gesalzene Preise – das WLAN war langsamer als im Zug!
Bahnfahren alleine wäre toll. Also nicht im Sinne von „ich fahre ohne jemand anders irgendwo hin“, sondern im Sinne von „ich habe den Zug für mich allein“. Denn wir wissen es alle: Die Mitfahrer im Zug nerven. Sei es, weil sie im Ruheabteil telefonieren, ihren überbreiten Rollkoffer durch den Gang ziehen und dabei an jeder Sitzreihe hängen bleiben oder weil sie zehn Minuten vor Erreichen des Bahnhofs bereits im Gang stehend diesen blockieren.
Ganz anders in der Zug-Chat-App Lokin. Da ist man allein. Jedenfalls war ich es immer, selbst wenn ich die App in Zügen genutzt habe, die voll waren wie die sprichwörtliche Sardinenbüchse.
Eigentlich eine schöne Idee. Man wählt in der App den Zug aus, in dem man selber gerade sitzt und kann dann mit anderen Mitreisenden chatten. Warum ich mir von einem Wildfremden, der am nächsten Bahnhof aussteigen könnte, ein Ladegerät leihen soll, wie es die App vorschlägt, erschließt sich mir nicht. Kollektives Jammern über den vollen Zug wäre eine Option, schließlich suchen Menschen ja den Austausch. Und wenn wir schon nicht mehr mit unseren Mitreisenden reden, weil wir alle auf unsere Smartphones starren, wäre das doch eine schöne Alternative.
Wie gesagt, wäre. Denn obwohl die App ja schon ganz oft runtergeladen wurde, wie dieser Tweet zeigen soll, ist der Chat regelmäßig leer.
400 Downloads alleine am Sonntag. #Lokin nimmt Fahrt auf.
Abgesehen davon hat die App auch ein paar Schwächen. Wenn ich nach einer halben Stunde den Chat wieder aufgerufen habe, hatte mich die App bereits abgemeldet und ich musste erneut den Zug suchen indem ich unterwegs war.
Genau wie Social Media alleine keinen Spaß macht, nutzt diese App auch nichts, wenn sie keiner nutzt. Vielleicht muss ich in einem halben Jahr nochmal reinschauen…vielleicht müsste die Bahn auch einfach das WLAN im Zug freigeben (was ja 2016 passieren soll).
Google Maps hat mich in den letzten Jahren meistens zuverlässig ans Ziel geführt. Egal ob mit dem Auto, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln, der Datenbestand war meistens sehr gut gepflegt. Mehr als einmal haben mich die aktuellen Verkehrsdaten vor Staus bewahrt.
Doch neulich hat Google Maps versagt – mehrfach und mit starken negativen Auswirkungen auf den Verkehr. Die A3 war im Juli zwei Mal zwischen Köln und Leverkusen voll gesperrt.* Diese Vollsperrungen waren umfangreich angekündigt und ausgeschildert. Aber es liest ja niemand mehr Zeitung oder Schilder. Das Ergebnis: Kilometerlange Staus vor den Abfahrten und in Leverkusen, die durch die Umleitungen eigentlich hätten verhindert werden sollen.
Wer sich auf Google Maps verließ, war verlassen: Die Vollsperrung war nämlich nicht in Google Maps eingetragen. Im Gegenteil: Die nun freie Autobahn, auf der sich ja kein Auto befand, ergo kein Verkehr, wurde in den Routenberechnung einfach weiter eingesetzt. Schließlich war sie die kürzeste Strecke und ohne Verkehrsaufkommen.
Dass es auch anders geht, zeigte Apple mit seinem Kartendienst. Hier war die Vollsperrung eingetragen. Die Routen wurden nicht mit dem gesperrten Abschnitt berechnet.
Generell können Fehler im Kartenmaterial passieren. Dafür gibt es in Google Maps die Möglichkeit falsche Einträge zu melden. Das habe ich schon zwei Mal gemacht und jedes Mal wurde der Eintrag korrigiert. Für Sperrungen, wie die hier beschriebene, geht das nicht. Nach dem ersten Chaos-Wochenende habe ich versucht, Google zu kontaktieren. Eine Telefonnummer gibt es nur für Werbekunden. Die Pressestelle von Google ist nur per E-Mail erreichbar und hat bis heute nicht auf meine Anfrage reagiert.
Daher wurden am zweiten Wochenende zusätzliche Schilder mit dem Hinweis „Navi aus!“ ausgeschildert. Gebracht hat es nicht wirklich etwas, denn das Navi ist anscheinend für viele mittlerweile der heilige Gral beim Autofahren, Verkehrsnachrichten und Schilder werden ignoriert. So sehr habe ich mich noch nie aufs Navi verlassen und werde es nach diesem Erlebnis auch ganz bestimmt nie tun.
*Anmerkung: Die besagte Vollsperrung lag in meinem besonderen Aufmerksamkeitsbereich, weil ich derzeit für Straßen.NRW Öffentlichkeitsarbeit mache.
Seit einiger Zeit ist es endlich erlaubt, im Flugzeug auch während des Starts und der Landung elektronische Geräte wie Smartphones und Tablets zu benutzen. YEAH!!! Natürlich muss dabei der Flugmodus angeschaltet sein. Ok, also alles, was man unterwegs lesen/hören/sehen möchte, vorher auf das Gerät bringen, aber das sollte zu schaffen sein.
Auf meinem letzten Flug hörte ich dann den Hinweis, dass allerdings während des Sicherheitsvideos „der Gebrauch elektronischer Geräte nicht gestattet ist“. Nun wird das Video in der Regel gezeigt, wenn alle angeschnallt sind und das Flugzeug sich gerade zur Startbahn bewegt. Diese Regel soll wahrscheinlich dazu dienen, dass sich alle Passagiere ablenkungsfrei die Sicherheitshinweise ansehen. Macht aber keiner, man kann ja auch im Bordmagazin blättern, das ist erlaubt. Eine ziemlich sinnfreie Vorschrift finde ich.
Und auch das mit dem Flugmodus ist ganz schön schwer für einige. Mehrfach habe ich „verdächtige“ Geräusche gehört, die E-Mails und WhatsApp-Nachrichten ankündigen – und das in allen Phasen des Flugs, vor allem den kritischen bei Start und Landung. Schon vor vielen Jahren klingelte kurz vor der Landung das Handy einer Frau in der Reihe hinter mir. Auf die entgeisterten Blicke der Umgebung, nachdem sie auch noch ran ging, versuchte sie, heimlich zu telefonieren – so gut das in einem vollbesetzten Flieger möglich ist. Erst auf mehrfachen Hinweis mehrerer anderer unterbrach sie das Gespräch in dem Moment, in dem schon die Reifen aufsetzten.
Die Quintessenz des ganzen: die Regeln zur Benutzung von Handys usw. im Flieger sind überflüssig – denn keiner beachtet sie so richtig und anscheinend passiert auch nichts, wenn sie ignoriert werden.
Da immer mehr Airlines auch WLAN im Flieger anbieten, wird man an diese Regeln sowieso nochmal ran müssen.
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