Wo ist mein Gleis?

2015-03-21 10.06.13Eine tolle Funktion im DB Navigator, die ich jetzt erst entdeckt habe, wohl aber schon ein gutes Jahr verfügbar ist: Für große Bahnhöfen kann man sich den Bahnhofsplan anzeigen lassen, wenn man dort umsteigen muss. Das ist eigentlich eine gute Idee, bringt aber nichts, wenn der Plan nicht gut gemacht ist oder nicht alles zeigt.

Zum Beispiel dieser Plan des Frankfurter Hauptbahnhofs. Er zeigt den oberirdischen Teil des Hauptbahnhofs und die Verteilerebene unter dem Bahnhofsvorplatz.

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Die angezeigte Verbindung in der Reiseauskunft sagt mir, dass ich auf Gleis 5 ankomme und auf Gleis 104 in „Frankfurt (Hbf) tief“ abfahre. Jetzt kenne ich den Frankfurter Hauptbahnhof ganz gut und weiß, wo die S-Bahnen abfahren. Da ich der deutschen Sprache mächtig bin, kann ich zur Not das Wort „tief“ mit einem unterirdischen Geschoss assoziieren. Wer sich dagegen auf den in der App hinterlegten Plan verlassen muss, ist verlassen, bzw. er kann sich nicht mit der App gut auf den Umstieg vorbereiten.
Auf dem Plan finde ich nirgendwo einen Hinweis auf Gleis 104, sondern lediglich das S-Bahn-Symbol. Gut, dass wenigstens im Frankfurter Hauptbahnhof die Gleise 101-104 vernünftig ausgeschildert sind.

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Dass es besser geht, zeigt der Plan des Berliner Hauptbahnhofs: Hier war es für die Bahn ohne weiteres möglich, einen passenden Plan zu machen, der die Gleise auf den verschiedenen Ebenen zeigt.2015-03-24 15.46.37

 

Schnell durch die elektronische Passkontrolle

2015-02-20 11.30.22Gestern Morgen kam ich aus dem Urlaub zurück. Nach einem durchwachten Nachtflug (ich kann im Flugzeug nicht schlafen) stand mir noch der Stress der Ankunft bevor. Denn wir landeten in Düsseldorf und dort habe ich bislang keine guten Erfahrungen mit der Passkontrolle und der Gepäckausgabe gemacht. Es dauerte immer ewig. Diesmal sollte es aber tatsächlich anders sein.

Schon auf dem Hinflug ist mir die elektronische Passkontrolle aufgefallen, die aber nicht in Betrieb war. Entsprechend haben wir ca. 15 Minuten an der Passkontrolle angestanden. Das war allerdings nichts im Vergleich zur Passkontrolle am Zielort Abu Dhabi, wo wir über eine Stunde in der Passkontrolle standen.
Wieder zurück in Düsseldorf war das Wunderwerk der Technik in Betrieb. Und das war ziemlich super. Während es eine kurze Schlange vor der normalen Passkontrolle gab, beschränkte sich die Schlange an der elektronischen auf jeweils eine Person pro Eingang, von denen es sechs Stück gab.

Die Prozedur ist einfach: Man klappt seinen Pass auf und legt ihn wie auf einem Monitor gezeigt in den Scanner. Das geht jedoch nur mit einem Pass, der auf einem RFID-Chip die Passdaten gespeichert hat. Wer innerhalb der letzten zehn Jahre einen neuen Reisepass bekommen hat, hat in der Regel diesen „ePass“ bekommen. Man kann ihn an dem Symbol mit dem Punkt in der Mitte erkennen.
Der Scanner liest zunächst die Daten des Chips aus. Dann öffnet sich eine Schranke und man tritt vor eine Art Spiegel. In diesem Spiegel ist eine Kamera integriert, die das Gesicht scannt und mit dem Passbild vergleicht. Daher müssen die Passbilder seit vielen Jahren biometrisch sein, sodass der Abgleich anhand des Gesichts funktioniert. Das dauert nur wenige Sekunden und der Spiegel klappte beiseite und ich war wieder in Deutschland eingereist. Der ganze Vorgang war in weniger als einer Minute erledigt.

Die sechs Eingänge wurden von insgesamt zwei Bundespolizisten überwacht, die bei Bedarf noch eine manuelle Überprüfung vornehmen. So können mit weniger Personal mehr Menschen gleichzeitig kontrolliert werden. Ich finde das ziemlich praktisch und es versöhnt mich ein wenig mit dem Flughafen Düsseldorf. Mit dem Gepäck hat es trotzdem wieder lange gedauert.

Bislang gibt es „EasyPASS“, so der offizielle Name, außer in Düsseldorf noch in Frankfurt, Hamburg  und München. Mehr Infos gibt es bei der Bundespolizei.

Wenn Autos Updates brauchen

Seit ich kein eigenes Auto mehr habe, bin ich auf Carsharing angewiesen. Das kommt drei- bis viermal im Jahr, alles andere kann ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen. Dazu habe ich eine Bahncard 50. Zu der gab es damals schon das Flinkster-Startpaket ohne Startgebühr, also 50 Euro gespart. Seitdem buche ich in der Regel einen Flinkster, wenn ich ein Auto brauche.

Jetzt kooperiert Flinkster seit neuestem mit DriveNow von BMW. Der Vorteil von DriveNow: man sucht sich ein Auto, fährt damit und stellt es am Zielort einfach wieder ab. Das funktioniert jedoch nur im jeweiligen Geschäftsgebiet, in Köln zum Beispiel in den meisten Stadtbezirken und am Flughafen. Sieht man ein DriveNow-Auto, kann man es einfach per App buchen und losfahren. Abgerechnet wird nach Minuten. Soweit die Theorie.

Als Bahncard-Kunde bekam ich zum Start der Kooperation ein interessantes Angebot: Registrierung inklusive 60 Freiminuten für ca. 10 Euro. Normalerweise kostet die Registrierung ohne Freiminuten 29 Euro. Eine Fahrminute kostet je nach Kategorie des Autos zum Beispiel 34 Cent die Minute.

Ich bin ja ein Schnäppchenjäger und weil ich innerhalb Kölns in letzter Zeit viele Euro in Taxen gelassen habe (einfach weil ich schnell zum Ziel kommen wollte, was mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht immer möglich ist), habe ich mich registriert. Bei einer Sixt-Station muss man anschließend noch den Führerschein und Personalausweis vorzeigen und dann hatte ich meine DriveNow-Karte in der Hand. Das Versprechen des Sixt-Menschen war: „Damit können Sie jetzt sofort los fahren.“ Ok, in dem Moment musste ich nicht schnell irgendwo hin.

Ein paar Tage später war es dann soweit. Eine S-Bahn hatte Verspätung, ich war schon länger unterwegs und ich wollte den Weg zu guten Freunden mit einem DriveNow-Auto zurücklegen. Gesagt, getan: App geöffnet und in 200 Meter Entfernung wartete ein freies Auto auf mich. Die App zeigt Fahrzeugtyp, Farbe und Kennzeichen an, sodass es zusammen mit dem GPS kein Problem sein sollte, das Auto zu finden. Wenn es so einfach gewesen wäre, würde ich natürlich nicht darüber schreiben…

2014-05-23 15.04.23Am angegeben Standort stand nur ein brauner DriveNow-BMW mit einem anderen Nummernschild. Von meinem weißen BMW keine Spur. Ich lief ein paar Meter die Straße auf und ab, aber das versprochene Auto war nicht zu finden und das braune ließ sich selbstverständlich nicht öffnen. Ein Anruf bei der Hotline brachte zunächst keine Klarheit: Die Mitarbeiterin konnte nur den Standort bestätigen, an dem das Auto aber nicht anzutreffen war. Dann tippte sie irgendwas in ihren Computer und dann verkündete sie: „Das Auto steht auf der anderen Rheinseite, das war ein Fehler im GPS.“ Ok, da kann man niemanden einem Vorwurf machen. GPS-Geräte zeigen nun ab und zu mal die falsche Position an – vielleicht weil in dem Moment irgendeine wichtige taktische Operation läuft und Terroristen es gerade nicht nutzen sollen.

Die Dame am Telefon bot mir an, nach einem anderen Auto in der Nähe zu suchen. Die Suche wollte ich abkürzen und verwies auf den dort ebenfalls abgestellten braunen BMW. Ja, der sei frei, da würde aber gerade ein Update im System laufen und deshalb könne sie mir den nicht zuweisen.

Ein Update. In einem Auto. Ich bin beeindruckt und denke mir, da wird man sich dran gewöhnen müssen.

Zwei Wochen woanders gearbeitet – das Fazit

Die zwei Wochen gingen schnell rum. Es hat sich auch in Vergleich zur ersten Woche nicht viel geändert, auch das Wetter nicht – mit minimalen Ausnahmen. Genauer gesagt mit wenigen Sonnenstunden.

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Das Ziel der Reise: Ich wollte wissen, ob ich auch woanders als am heimischen Schreibtisch produktiv sein kann. Kann ich. Zwar war ich im Surf Office nicht produktiver als zu Hause, aber auch nicht weniger. Ironischerweise war mein produktivster Tag der mit dem besten Wetter. Und der Sonntag war im wahrsten Sinne ein Sonnentag. Da haben wir ein paar Stunden am Strand gelegen und abends hatte mein Gesicht eine deutliche Rotfärbung.

Wie bereits erwähnt, das Büro traf durch das fehlende Tageslicht nicht meinen Geschmack. Das Gesamtpaket war trotzdem toll. Die Betreuung durch den Büro-Gründer Peter war top. Und meine Spezialwünsche wurden auch umgehend erfüllt. Das war nichts Dramatisches. Ich hatte um einen Monitor gebeten, weil ich nicht den ganzen Tag auf mein kleines Macbook-Display starren wollte. Außerdem waren mir die Öffnungszeiten des Büros nicht recht. In der ersten Woche war vor 10 Uhr keiner da. Das war mir zu spät, Peter hat dann ohne zu Murren für mich schon um 8.30 Uhr aufgemacht.

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Insbesondere das soziale Leben hat mir gut gefallen. Ich bin zuhause den ganzen Tag allein im Büro und es ist wirklich nett, einfach mal zwischendurch ein Wort mit jemandem wechseln zu können. Das brauche ich und das muss sich dauerhaft ändern. Auch die zum Teil lautstarken spanischen Konversationen um mich herum waren nicht so ein Störfaktor, wie man es sich vielleicht vorstellt.

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Wir kamen alle untereinander sehr schnell in Kontakt. Die, die schon länger da waren, gaben Tipps und zeigten uns nette Restaurants und wer später kam, wurde genauso „eingeweiht“. Ich habe tolle, offene Menschen getroffen. Mit offen meine ich eine ganz spezielle Einstellung und Haltung, die ich im Allgemeinen in Deutschland vermisse.

Viele Menschen können nichts damit anfangen, wenn ich sage, ich arbeite mal eben auf Gran Canaria. Einfach, weil sie es nicht kennen bzw. selbst nicht können. Oder weil sie neidisch sind? Das war mit den „Kollegen“ natürlich anders, weil sie alle auf diese Art ihre Arbeit erledigen. Das war interessant und inspirierend. Wo sonst trifft man auf einen norwegischen Internetmillionär, den italienischen Date-Doktor und die holländische Top-Bloggerin?

Es war recht windig da unten. So windig, dass selbst mir als fast 100-Kilo-Kerl es schwer fiel, noch aufrecht zugehen, ohne umgepustet zu werden. Das hat dem Kopf aber auch wunderbar frei gemacht. Man lässt viele Dinge einfach zu Hause und ich denke, es hat mich in einigen Dingen kreativer sein lassen. Ich habe zum Beispiel zuhause schon ein paar Ideen gehabt, aber nie die Muse gefunden, sie zu Papier zu bringen. Da unten floss es nur so in die Tastatur.

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Ich werde diese Art von „Urlaub“ garantiert wieder machen. Zwar werde ich nicht komplett zum digitalen Nomaden mutieren, der Deutschland ganz verlässt und nur noch mit dem Laptop am Strand sitzt, aber ich könnte mir schon vorstellen, die Winter zukünftig in wärmeren Gefilden zu verbringen. Von der holländischen Bloggerin habe ich ein paar nette Adressen für Co-Working in Thailand bekommen…

Aus meinen Erfahrungen ist eine Art Checkliste bei t3n.de entstanden. Und um mal woanders zu arbeiten muss man gar nicht soweit fliegen: Meine Kollegin Bettina Blaß hat sich einfach für zwei Monate einen Laden gemietet.

Eine Woche woanders gearbeitet

Nun bin ich schon eine Woche auf Gran Canaria und war auch jeden Tag fleißig. Denn es gibt kaum Ablenkung, das Wetter ist anhaltend schlecht. Bis einen Tag vor meiner Ankunft waren es 25 Grad und Sonnenschein. Seitdem kommen wir kaum über die 18 und Sonne habe ich hier noch nicht wirklich gesehen. Auch die Vorhersage für die nächsten Tage ist nicht viel besser.
Mein Arbeitsplatz im Surf Office hat mich ein bisschen enttäuscht. Wir sitzen in einer riesigen Garage und es gibt kein Tageslicht. Ich wollte ja mal eine andere Aussicht aus dem Bürofenster, das hat nicht geklappt. Dafür ist man in wenigen Minuten am Meer und kann dort Kaffee trinken, im Wind spazieren und so weiter.

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Ein Arbeitstag sieht hier eigentlich genauso aus wie zuhause, nur alles passiert mit ein bis zwei Stunden Verzögerung. Denn das Büro macht erst zwischen 9.30 und 10 Uhr auf. Da wir hier eine Stunde früher als in Deutschland sind, werden vorher die ersten Mails in der Wohnung geschrieben. Da sind wir im Augenblick zu dritt und sowohl meine temporären Mitbewohner als auch die anderen „Kollegen“ hier unten sind eine nette Truppe. Im Büro sind Deutsche, Norweger, Spanier, Italiener, Holländer, Tschechen, Slowaken. Ich genieße das internationale schon sehr und zuhause spricht man in der Regel selten Englisch. So gibt’s das Sprachtraining gleich noch dazu. Und auch mein Spanisch hat sich verbessert, also von fast gar nix auf etwas weniger als fast gar nix. Las Palmas ist nicht so touristisch wie der Süden, daher wird man hier in der Regel auf Spanisch angesprochen. Manchmal versteht man sogar was…

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Da wir hier alle mehr oder weniger alleine ohne unser gewohntes soziales Umfeld sind, unternehmen wir eigentlich jeden Tag etwas gemeinsam. Vor allem die Restaurants von Las Palmas sind das Ziel jedweder Abendgestaltung. Und es gibt wirklich gutes Essen. Gestern Abend waren wir bei der Tapas-Nacht in der Altstadt. Das funktioniert anders, als wir Tapas zuhause beim Spanier kennen: Man geht in eine Bar, wählt einen Snack aus und kriegt ein Bier oder einen Wein dazu. Das kostet 2 Euro. Nach ein oder zwei Runden wechselt man dann die Bar. Es gibt Live-Musik und die ganze Stadt ist bis tief in die Nacht auf den Beinen. Hat schon was…

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Es ist noch zu früh, schon ein Fazit über den ganzen Aufenthalt zu ziehen. Ich merke an meiner Laune (und sehe es am Kleiderschrank), dass ich sehr viel Hoffnung auf gutes Wetter hatte. Insofern bestanden die ersten Tage hier auch aus Shopping. Noch eine Strickjacke, noch eine neue Jeans. Dafür kann ich die Shorts wieder ungetragen mit nach Hause nehmen. Aber es ist noch eine Woche Zeit, in der sich die Sonne vielleicht blicken lässt. Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.