Vernetzt ohne Ende

Man lernt jemanden kennen. Nein, nicht den Mann oder die Frau fürs Leben, sondern einfach so. Zum Beispiel im beruflichen Kontext einen neuen Kollegen, Kunden, Lieferanten, Auftraggeber, was auch immer. Nun vernetzt man sich mit ihm, zum Beispiel bei Xing, dem Social Network fürs Business. Obwohl Xing in Deutschland ja eine große Nummer ist, findet man bei Xing wenig Verbindung zu anderen Netzen. Nur Facebook und Twitter.

Ganz anders sieht das beim großen internationalen Linkedin aus. Ein Linkedin-Profil lässt sich mit allem vernetzen, was im sozialen Teil des Internets en vogue ist. Ähnlich wie auch bei Facebook lässt sich der Linkedin-Account zum Einloggen bei anderen Diensten benutzen. Das ist schon praktisch. Hier muss Xing aufholen, wenn es in Deutschland weiterhin führend bleiben möchte.

Lernt man jemanden privat kennen, kommt Facebook ins Spiel und man befreundet sich dort. Ist derjenige auch auf Twitter aktiv und postet dort interessante Sachen, folgt man ihm auch dort. Und natürlich wird er oder sie in meine Google-Kreise aufgenommen, die Instagram-Bilder geliked und die Blogs abonniert.

Mit einem „Durchschnittskontakt“ bin ich also drei Mal verbunden. Das hat dann natürlich zur Folge, dass ich manche Infos auch mindestens drei Mal sehe. Wobei man eigentlich nur relevante Infos in das jeweilige Netzwerk geben soll. Macht keiner, macht auch nix. Durch die vielen Wiederholungen hat das fast schon Soap-Charakter, wo man durch Dialoge, die die Ereignisse der letzten Folgen zusammenfassen, nie den Anschluss verliert. So bleibt nur die selektive Wahrnehmung anschalten und weiter in den Timelines.