Hörbar besser im T-Mobile-Netz

Seit einigen Monaten bin ich wieder Kunde der Telekom, genauer gesagt bei T-Mobile. Vorher habe ich mich jahrelang über das schlechte Netz von O2 geärgert, aber nicht rechtzeitig die Konsequenz gezogen und den Vertrag gekündigt. Dieses Jahr war es dann soweit. Nun bin ich nicht nur mit dem wesentlich besseren Netz zufrieden, sondern auch mit der Sprachqualität.

Ich telefoniere sogar recht ungern mobil, obwohl ich wahnsinnig gerne telefoniere. Aber selbst im Jahr 2014 kann man kein Gespräch über das Handynetz führen, das nicht frei von Rauschen, Knacksen, Ausfällen oder Ähnlichem ist. Das perfekte Handy-Gespräch gibt es wohl nur im Freien mit Blick auf die Basisstation.

Doch als ich das erste Telefonat über das T-Mobile-Netz mit einem Freund führte, der ebenfalls Kunde bei T-Mobile ist, war ich überrascht: Die Qualität der Sprachübertragung war spitze. Besser als ich es je mobil erlebt hatte und auch besser als oft im Festnetz. Ich dachte, er steht neben mir.

Die Technik dahinter heißt HD Voice. T-Mobile hat das in einer Pressemitteilung so beschrieben:

Der neue HD Voice Standard überträgt durch ein breiteres akustisches Frequenzspektrum mehr Sprache. Verbunden mit einer optimalen Filterung störender Hintergrundgeräusche, werden entspanntere Telefongespräche möglich. Auch in lauter Umgebung oder wenn man sich leise unterhalten will, ist die höhere Klangqualität von HD Voice deutlich spürbar. Das Ergebnis ist ein voller, klarer und natürlicher Klang, von dem insbesondere auch ältere Menschen, Leute mit eingeschränktem Hörvermögen oder Teilnehmer an Telefonkonferenzen profitieren.

Ich kann das nur bestätigen. Und zumindest mit anderen T-Mobile-Nutzern telefoniere ich jetzt deutlich lieber mobil.

WLAN im Bahnhof – aber natürlich nicht im ganzen Bahnhof

Mittlerweile gibt es in vielen größeren Bahnhöfen Hotspots, mit denen man kostenlos zumindest 30 Minuten im Internet surfen kann. Eine ganz praktische Sache, wenn man ein paar Sachen auf den Laptop laden möchte, weil das Internet im ICE 1. viel zu teuer und 2. viel zu unzuverlässig ist und 3. auf vielen Strecken gar nicht angeboten wird.

Die 30 Minuten finde ich völlig ausreichend, mehr Zeit will ich sowieso nicht auf einem Bahnhof verbringen. Die Prozedur, um sich in diesen Hotspots anzumelden ist zwar etwas aufwändig, bei McDonalds, Starbucks und Co. ist es aber das gleiche, sodass man sich hier nicht umgewöhnen muss.

Was mich dagegen nervt: in vielen Bahnhöfen muss man den Hotspot erst einmal suchen. Denn – wie sollte es in Deutschland auch anders sein – nicht der ganze Bahnhof ist mit Hotspots versorgt, sondern nur eine Ecke irgendwo. Und garantiert gibt es genau in dieser Ecke nur wenige Sitzgelegenheiten. Von Steckdosen will ich gar nicht sprechen.

In Mainz zum Beispiel ist der Hotspot am Ende der Überführung und es gibt dort zwei Sitzbänke. Auf einer saßen Reisende und warteten, auf der zweiten lag ein Obdachloser und schlief. Ich konnte dann im Stehen auf dem einen Arm den Laptop balancieren, während ich mit der anderen Hand auf dem iPhone die SMS mit dem Zugangscode öffnete. Es war leider zu kalt, um sich da für längere Zeit auf dem Boden niederzulassen.

Ganz anders ist das in den DB Lounges: Dort gibt es schon lange kostenloses WLAN ohne Zeitbegrenzung, Steckdosen und einigermaßen bequeme Sitzgelegenheiten. Aber nur für Bahncomfort-Kunden und 1. Klasse-Reisende. Doch praktischerweise reicht das WLAN-Signal bei vielen Lounges auch ein paar Meter aus der Lounge heraus.

Im Frankfurter Hauptbahnhof gibt es beispielsweise im Reisezentrum genug Sitzgelegenheiten und direkt oben drüber ist die DB Lounge mit dem Hotspot.

Dennoch wäre es wünschenswert, wenn die WLAN-Zonen in den Bahnhöfen weiter ausgebaut werden. Sehr genial ist übrigens diese Karte der Bahnhöfe mit WLAN, bei der man auch gleich seine Geographie-Kenntnisse testen kann.

Persönlicher vs. Social-Media-Kontakt – was kommt zuerst?

Facebook und Twitter sind zwei unterschiedliche soziale Netzwerke mit völlig unterschiedlichen Konzepten dahinter. Trotzdem werden sie oft als beliebig und austauschbar hingenommen. No Go: Tweets automatisch in Facebook reinlaufen lassen und Facebook-Posts automatisch zu Tweets verstümmeln.

Mein Freundschaftsanfragen- bzw. Follower-Verhalten ist dabei auch völlig unterschiedlich. Meine Facebook-Freunde kenne ich bis auf ganz wenige Ausnahmen persönlich. Die meisten habe ich offline kennengelernt und wenn man sich dann sympathisch fand, fügt man sich als „Freund“ hinzu.

Bei Twitter lief es bislang in den meisten Fällen (Ausnahmen: Veranstaltungen wie Barcamps usw.) genau umkehrt. Ich folge Leuten auf Twitter, weil ich ihre Tweets interessant finde – da folge ich sogar Menschen, die ich unsympathisch finde. Und dann ist es immer lustig, wenn man jemanden trifft und feststellt, dass man ihm schon lange folgt oder er/sie mir folgt. Da merkt man dann oft die geballte Macht von Photoshop, denn die Twitter-Profilbilder haben oft nicht viel mit der Wirklichkeit gemeinsam.

Bequeme Amazon-Bestellung mit unbequemen Folgen

Ich mag Amazon, nicht nur wegen des Kindles und den Möglichkeiten, selbst E-Books zu veröffentlichen. Das Angebot und der Service sind halt einfach praktisch.

Als Prime-Kunde habe ich dann für 49 Euro Jahresgebühr fast immer den Versand kostenlos, die Kindle-Leihbücherei und seit einem halben Jahr Instant Video, woraufhin ich Watchever gekündigt habe und Netflix nach dem Probemonat auch nicht verlängert habe.

1-clickAber das soll jetzt keine reine Lobeshymne auf Amazon werden. Denn nicht alles ist so, wie es sein könnte. Ich hatte mir am Sonntagabend Ohrstöpsel speziell fürs Schwimmen bestellt, weil ich neulich den halben Pool im Ohr mit nach Hause genommen habe. Die Stöpsel kosten ca. 10 Euro. Bestellt habe ich ganz bequem auf der Couch mit dem iPad und der Amazon-App. Die hat (wie auch die Webseite) die schöne Funktion 1-Click-Bestellung.

Wenn ich weiß, dass ich sonst nichts bestellen will, klicke ich auf den Button und muss nicht mehr in zig Dialogfenstern Details auswählen.

Mit diesem Button habe ich die Stöpsel bestellt und Dienstagmorgen kam das Paket. Richtig, ein Paket, für die Packung hätte auch ein dickerer Umschlag gereicht. Denn das Volumen steht zum Inhalt wohl in keinem Verhältnis.10415617_10152562756207858_5612745079282462165_n

Mittlerweile legt Amazon den Bestellungen keine ausgedruckte Rechnung mehr bei. Wenn ich etwas privat bestelle, brauche ich die auch nicht und sie würde im Altpapier landen, soweit so gut. Daher fiel mir erst bei der Abbuchung auf dem Konto auf, dass statt 10 Euro 15 Euro abgebucht wurden. Hatte ich mich im Preis geirrt? Nein, die Stöpsel kosten immer noch 10 Euro. Dann sah ich mir die Bestelldetails an. Ich hatte mit Morning-Express bestellt, was 5 Euro Aufpreis kostet. Aha. Hatte ich aber gar nicht, jedenfalls nicht bewusst.

Ein Anruf bei der Amazon-Hotline brachte das gleiche Ergebnis: Ich hatte mit Morning-Express bestellt, sagte mir die Dame am Telefon. Und ich sagte „Nein!“ und sie sagte „Doch!“ und ich sagte „Nein!“ und sie sagte „Doch!“ und das hätten wir noch ein paar Minuten weitermachen können, sind dann aber beide zur Besinnung gekommen.

Angeblich hätte ich in meinen 1-Click-Einstellungen irgendwo Morning-Express eingestellt. Ich bin dann während des Telefonats mein Bestellprofil durchgegangen – nirgendwo war Morning-Express eingestellt. Die Amazon-Dame hatte angeblich keinen Zugriff auf mein Bestellprofil, um das zu prüfen. Zitat:

„Ja, die 1-Click-Funktion ist schon gefährlich, da melden sich öfters Kunden, die da was falsch gemacht haben.“

Bitte??? Ich habe das dann mal am iPad nachgespielt. Ich kann während des Bestellprozesses (den es dank 1-Click gar nicht richtig gibt) nirgendwo Morning-Express auswählen. Mein Profil war dahingehend sauber, weil ich noch nie mit Morning-Express bestellt hatte. Ich kann nichts falsch gemacht haben.

Das wollte die Dame an der Hotline zwar nicht einsehen, war aber so nett, mir die 5 Euro zu erstatten. Denn das muss man Amazon lassen, kulant sind sie, das habe ich schon öfter gemerkt.

Gastbeitrag: Ein Stück Käsekuchen richtig genießen – dank Up

IMG_5804Quantified Self ist einer der hässlichsten Begriffe der letzten Jahre, finde ich. Abgesehen davon kann ich mit dieser Bewegung eigentlich nichts anfangen: Mir ist es egal, wie viele Stunden ich geschlafen oder wie viele Schritte ich am Tag gegangen bin. Ein Freund von Zahlen, Statistiken und grafischen Auswertungen bin ich auch nicht. Ausprobiert habe ich es trotzdem. Mit einem erfreulichen Ergebnis.

Angefangen hat alles damit, dass ich das Thema Fitness-Apps einem Kunden angeboten habe, für den ich ab und zu über Internet-Trends schreibe. Von dort ist es nur ein kleiner Schritt zur Quantified Self Bewegung, mit der ich mich kurz mithilfe einer App auseinandergesetzt habe.

Mein Kunde wollte zusätzlich zu den Fitness-Apps eine Einschätzung zu Fitnessarmbändern. Zeitgleich fragte mich ein Freund, was ich von denen halte. Ich gab also meine Erkenntnisse aus der Recherche weiter und schüttelte den Kopf, als der Freund trotzdem über Groupon das stark verbilligte Jawbone Up kaufte. Bis ich es dann samt Auswertungen sah: Mein Neid war geweckt, so etwas Tolles wollte ich auch haben.

Quasi in letzter Sekunde kaufte ich auch das verbilligte Up und war zunächst genervt von dem dicken und wenig flexiblen Kunststoffband, das ich am rechten Arm tragen musste, weil der linke schon durch Schmuck belegt ist. Beim Tippen auf der Tastatur störte mich dieses Band Tag für Tag, trotzdem trug ich es bestimmt zwei Monate. Zu Beginn habe ich es jeden Tag ausgewertet – und war entsetzt, wie wenig ich mich während eines normalen Arbeitstages bewege. Diesbezüglich war das Up schon eine gute Erfahrung – ich versuche seither, mehr Bewegungspausen in den Alltag einzubauen.

Das beste Erlebnis hatte ich allerdings an einem Wochenende in Berlin. Dort steckte ich das Up nachmittags ans Handy und schaute mir die bisherige Auswertung des Tages an: 15.000 Schritte! Ich war sehr stolz auf mich. Und weil ich mich schon so viel bewegt hatte, gönnte ich mir flugs ein Stück Käsekuchen – das Höchste der Gefühle. Da ich dieses jetzt mit absolut gutem Gewissen essen konnte, schmeckte es gleich doppelt so gut. Mein Glück war also dreifach gesteigert. Ich glaube, mir hat Käsekuchen noch nie so gut geschmeckt wie an diesem Tag. Und dafür bin ich Up tatsächlich ein bisschen dankbar.

Trotzdem: Aus Berlin zurück, legte ich das Up ab. Und es liegt heute noch auf dem Platz, wo ich es abgestreift habe. Ich glaube nicht, dass ich es wieder anlegen werde. Statistiken und Zahlen über mich selbst interessieren mich einfach nicht.

Die Autorin Bettina Blaß ist selbstständige Wirtschafts-Journalistin, Dozentin und Buchautorin in Köln. Ihre Homepage: http://www.wirtschaft-verstehen.de