Es tut sich was in Sachen Hotspots

Kaum schreibt man was über zu wenig kostenlose Hotspots in Deutschland, da tut sich was ;-).

Berlin hat jetzt 44 neue kostenlose Hotspots, die Zahl  soll wachsen. Der Betreiber Kabel Deutschland hat diese als Pilotprojekt an den touristischen Hotspots der Stadt installiert, wie der Focus berichtete. Man kann das Angebot aber nur 30 Minuten nutzen. Das sollte jedoch reichen, um schnell Mails zu checken und das Foto vom Brandenburger Tor bei Facebook einzustellen. Interessant ist diese Aktion in erster Linie für ausländische Gäste, denn wir haben in der Regel eine Datenflat.

Einen weiteren kostenloser Hotspot in meinem persönlichen Umfeld hat jetzt mein Friseur eröffnet. Leider ist es dort durch Föne etc. so laut, dass konzentriertes Arbeiten nicht möglich ist, dabei wäre sogar eine Stunde Surfen kostenlos.

Bahnfahren könnte so einfach sein

Die Touchpoints, die man gar nicht brauchtIch fahr gerne Bahn. Wenn man von Verspätungen absieht, ist Bahnfahren viel gemütlicher als Autofahren oder fliegen. Man hat Auslauf, kann in unbegrenzter Menge Flüssiges mitnehmen und es ist irgendwie doch spaßiger.

Aber: Was ist so schwer daran, ein einheitliches Tarifsystem zu schaffen, um mit einer Fahrkarte durchs Land zu fahren. Da es ja hier um Digitales geht, bemerke ich das an den Apps.

Für unbegrenzte Reisen durch die BRD benötige ich mehrere Apps, die jede für sich schon eine tolle Sache ist, aber eben immer für sich steht.

Schon seit Jahren kann man an vielen Bahnhöfen die „Touchpoints“ sehen. Blaue Plaketten, an denen man irgendwas machen soll, um eine Fahrkarte mit einem Gerät zu kaufen. Keine Ahnung, welches das sein soll. Denn die Apps brauchen dafür die Touchpoints nicht. Sowohl fürs iPhone als auch für Android gibt es die Touch&Travel-App, mit der man spontan in einen Zug steigen kann und die Fahrt in der App aktiviert. Dann sucht die App den Bahnhof an dem man gerade ist (in der Regel per GPS oder über das Mobilfunknetz) und trägt den Startbahnhof ein. Am Ziel beendet man die Fahrt in der App und die DB stellt einem den Preis für eine einfache Fahrkarte in Rechnung. Natürlich muss man sich vorher auf www.touchandtravel.de registriert haben und E-Plus-Nutzer bleiben draußen. Die App funktioniert nur in Fernzügen (IC/EC/ICE), in Berlin und im RMV. Das City-Ticket, das in einem Bahncard-Fahrschein mit drin ist, gibt es hier nicht.

Also brauche ich ein Extra-Fahrschein für die Straßenbahn. Gut, dass es hier eine App gibt. www.HandyTicket.de verkauft mir in vielem großen Verkehrsverbünden Fahrscheine für Bus und Bahn. Allerdings muss ich den Fahrschein vor Fahrtantritt kaufen, also wissen, welchen ich brauche. Bei den meisten Regionen ist die Tarifauskunft in die App integriert. Auch hier muss man sich vorher bei einem der Verkehrsverbünde registrieren, damit klar ist, wo das Geld nachher abgebucht wird.

Vermeintliche Großstädte wie München verweigern sich dem Fortschritt. Hier gibt’s keine Fahrkarten per App. Interessant, wo doch gerade große Technik-Konzerne dort ansässig sind.

Einen großen Schritt nach vorne hat jetzt die DB Tickets-App gemacht. Seit kurzem kann ich Tickets, die ich auf www.bahn.de kaufe, in die App downloaden (vorher ging es nur per MMS). Leider geht dann auch hier das City-Ticket flöten.

Wunschliste:

  • Eine App für alle Nahverkehrsverbindungen in Deutschland (scheitert am Preissystem, ich weiß).
  • Touch&Travel (in der selben App) für ganz Deutschland: Zuhause einsteigen, fahren solange man will und am Ende die böse Überraschung beim Preis. Wobei, wenn wir das Preissystem einheitlich hätten, wäre es ja auch kein Problem, den Preis für eine Verbindung vorher anzuzeigen.
  • Die absolute Mobility-Solution: Eine App, die gleichzeitig noch vergleicht, ob Auto (egal ob eigenes, Car-Sharing, Mietwagen, Mitfahrzentrale usw.) oder Flieger für diese Strecke am Besten ist. Natürlich muss man noch eigene Prioritäten festlegen können.

Man hat ja noch Träume…

Wo sind die kostenlosen Hotspots?

In fast jedem meiner Bücher empfehle ich Apps für die Suche nach (möglichst kostenfreien) WLAN-Hotspots im Ausland, damit man nicht die teilweise unverschämten Roaming-Gebühren zahlen muss.

Deutschland lasse ich dabei eigentlich immer außen vor, dabei sind gerade wir fast ein Entwicklungsland, was Hotspots angeht. Ausdrücklich ausgenommen sind hier die Filialen von McDonald’s, Burger King und Starbucks. In fast allen Filialen der genannten Ketten kann man gratis in der Regel eine Stunde ins Netz. Aber man will ja nicht immer zum Burgerladen und Starbucks geht ganz schön ins Geld.

Eigentlich braucht man Hotspots ja gar nicht. Wir sind mit Datenflatrates gut ausgerüstet und können überall ins Netz. Allerdings ist die Datenflatrate dann ans Smartphone gebunden und offiziell ist Tethering in vielen Verträgen nicht erlaubt (ich mache es im Notfall trotzdem). Und selbst in vielen Innenstädten ist auf der Straße voller UMTS-Empfang und im Café selbst fällt die Übertragung auf GPRS zurück.

Also brauchen wir doch Hotspots und zwar bitte möglichst viele kostenlos. Wie sollen wir denn unseren Status als High-Tech-Nation halten, wenn der digitalen Bohème ihr Lebenselixier vorenthalten wird. Nein, im Ernst: ein paar Hotspots mehr würden das Leben schon angenehmer machen. Dann könnte man ohne schlechtes Gewissen mal ein Video mehr übers Netz schauen, denn auch meine Datenflatrate ist gar keine echt Flat.

Mal ein Vergleich ins Ausland: Ich habe bisher keine Probleme gehabt, in Dubai, auf Mallorca, auf diversen Karibikinseln, in Istanbul, in den Köln Arcaden oder auf dem Kölner Flughafen kostenlos ins Internet zu kommen, ohne einen Burger zu essen oder einen Kaffee trinken zu müssen.

Sehr nervig sind auch Hotels, die mit Internetzugang werben, der aber nur in der Lobby kostenlos ist, auf dem Zimmer muss man extra zahlen.

Dabei hat ein Hotspot im Prinzip nur Vorteile: Wenn ich irgendwo einen Gratis-Internetzugang zur Verfügung gestellt bekomme, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ich mit diversen Portalen dort einchecke. Alle meine Kontakt sehen dann, wo ich bin = Werbung für den Laden/das Café. Ich selber freue mich über das Angebot und werde vielleicht wiederkommen, wenn das restliche Angebot auch stimmt. Insofern ist ein Hotspot gerade bei uns immer noch in USP. Die Kosten können als Marketing gebucht werden und sind zu vernachlässigen, schließlich steigt durch den Hotspot auch der Umsatz (die Kausalität ist nicht zwingend, ich weiß).

Letztes Problem: die Störerhaftung. Wenn jemand über einen Hotspot Schindluder treibt und nicht identifizierbar ist, haftet der Hotspot-Betreiber. McDonald’s beispielsweise nutzt ein System, bei dem ein Freischaltcode per SMS versendet wird. Da jede SIM-Karte in der Regel einem Inhaber zugeordnet werden kann, wüsste man im Notfall, wer es war. Ein ähnliches, einfaches Identifizierungssystem für Hotspot-Betreiber brauchen wir. Wie wäre es mit dem Facebook-Login? Das nutzen wir schon auf so vielen Seiten und ich verrate Mark doch sowieso direkt nach dem Einloggen, wo ich bin…

Wer mal einen kostenlos Hotspot braucht: j4.jiwire.com (findet auch kostenpflichtige, unter Advanced search lässen sich kostenlose auswählen) oder www.free-hotspot.com. Von JiWire gibt’s auch die passenden Apps für iOS und Android.

Yelp ist das neue Google Maps

Wie? Das neue Google Maps? Wer kann denn schon gegen Google anstinken? Nun, Apple versucht es zumindest. In der neuesten Version des iPhone-/iPad-Betriebssystems iOS werden die Karten zur Routenfindung nicht mehr von Google bereitgestellt, sondern das Material stammt von der Firma, die auch das Navigationssystem TomTom vertreibt.

Das an sich ist jetzt erst mal noch nicht weiter dramatisch. Doch jetzt kommen die Points of interest (POI) ins Spiel. Wer bisher irgendwo mit dem iPhone in Maps nach einer Tankstelle gesucht hat, bekam die Einträge zu Tankstellen in seiner Nähe von Google geliefert. Das ist jetzt vorbei.

Yelp ist das neue Google Maps. Der Dienst liefert die POI für Apples eigenen Kartendienst. Und da viele Millionen iPhone- und iPad-Nutzer bald ihre POI über Yelp suchen, sollte sich jeder Inhaber eines Restaurants, Cafés, einer Bar, eines Einzelhandelsgeschäfts oder sonst irgendeines Unternehmens mit Laufkundschaft um einen Yelp-Eintrag kümmern! Das geht relativ einfach auf https://biz.yelp.de/.

Jedes Geschäft oder Unternehmen mit Laufkundschaft sollte sich um einen Yelp-Eintrag kümmern

Genau wie in Google Maps kann jeder Unternehmer Infos und Bilder hinzufügen. Nutzer können die Unternehmen bewerten und Unternehmer und Nutzer können miteinander in Kontakt treten. Mal schauen, wann die ersten Shitstorms auf Yelp die Runde machen.

Nutzer können wie in vielen anderen Diensten in Geschäften einchecken und dort einen gewissen Status (zum Beispiel Stammgast, Baron, Herzog, König) erwerben. Außerdem können Geschäfte spezielle Angebote machen, wenn Kunden einchecken.

Was ich besonders schön finde: Yelp nutzt auf der Homepage und in den Apps für Android natürlich Google Maps 😀