Virtuelle SIM-Karten wären toll

Ich sammele SIM-Karten. Unfreiwillig. Wer viel mit Smartphones umgeht und darüber schreibt, muss die Dinger ja in Betrieb halten und gerade bei uns kann man draußen nun mal nicht auf ein WLAN hoffen. Also für jede Gelegenheit die passende SIM-Karte: eine fürs „normale“ Alltagshandy, eine fürs iPad und dann geht’s los. Das aktuelle Testobjekt braucht wie das Vorgängermodell Micro-SIM-Karten. Gut, dass da noch welche in Reserve liegen. Das Alltagshandy hat nämlich schon Nano. Die günstige Roaming-SIM-Karte von Airbaltic ist Normalformat, weil die kleineren viel teurer waren. Gut, dass noch ein ganz alter Knochen in Reserve hier lag.

Aber jetzt wird gnadenlos auf kleine umgestellt. Die Handys für große Karten sind bei eBay und die verbleibenden Karten werden gestanzt.

Ich weiß, das sind Luxusprobleme. Aber es wäre so viel praktischer, wenn Apple sich mit seinem Vorschlag der virtuellen SIM-Karten durchgesetzt hätte. Kein Gefuddel, Hantieren und falsch eingelegte Karten mehr, keine Formatprobleme. Stattdessen ein Klick und der Tarif ist gewechselt. Oder man nutzt einen Tarif problemlos abwechselnd auf allen seinen Geräten. Ein Traum, zumindest für mich.

Nur schlecht für die Netzbetreiber. Denn das Geschäftsmodell ist ja die Gewohnheit der Nutzer. So wie wir rechtzeitig dran denken müssen, den Vertrag nach 21 Monaten zu kündigen (und wehe, man ist einen Tag zu spät), ist es auch bequemer, nicht die Karte wechseln zu müssen und immer zum Normaltarif zu telefonieren – der teuer sein kann.

Roaming im Ausland ist ein tolles Beispiel: In meinem Lieblingsurlaubsziel Dubai wird damit geworben, dass man eine Woche in Europa Datenroaming nutzen kann. Für umgerechnet 30 Euro. Wenn ich in Dubai eine Woche Datenroaming nutze, wird das teurer als der Urlaub. Das musste selbst Kai Dieckmann schon erleben (wenn auch in Marokko). Aber in Dubai einen lokalen Tarif kaufen und mit einem Klick nutzen, wäre schön. Bleibt wohl eine Fata Morgana.